Auch P&S und Lotto - Kern Haus überzeugen

LTK Team Brandenburg nach Kochs Coup in Polen erleichtert

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "LTK Team Brandenburg nach Kochs Coup in Polen erleichtert"
Christian Koch (LKT Team Brandenburg) | Foto: ROTH

27.05.2019  |  (rsn) – Die Reise der drei deutschen Kontinental-Mannschaften LKT Brandenburg, P&S Metalltechnik und Lotto – Kern Haus nach Polen hat sich gelohnt. Das LKT Team Brandenburg holte am Schlusstag der Baltyk Karkonosze Tour (2.2) durch Christian Koch seinen ersten Saisonsieg. P&S Metalltechnik, das im Vorjahr durch Philipp Walsleben den Gesamtsieg feiern konnte, konnte sich über jeweils zwei zweite Etappenplätze von Robert Jägeler und Fabian Käßmann freuen. Und Jonas Rutsch von Lotto - Kern Haus landete auf Platz zwei der Nachwuchswertung und Rang acht im Gesamtklassement.

Besonders groß war die Freude beim LKT Team Brandenburg. Auf der bergigen Schlussetappe hatte Koch auf dem letzten Kilometer aus dem dezimierten Feld heraus attackiert, den zuvor angetretenen Fabian Schormair (P&S Metalltechnik) eingeholt, schließlich 300 Meter vor dem Ziel nochmals angegriffen und einen kleinen Vorsprung ins Ziel gerettet.

In seinem bereits fünften Kontinentaljahr sprang für den 22-Jährigen endlich der langersehnte erste Sieg in einem UCI-Rennen heraus. "Der bedeutet mir sehr viel, aber am meisten freue ich mich, dass sich die harte Arbeit des Teams bezahlt gemacht hat. Besonderen Dank an meinen Trainer Paul Voß, der mich immer wieder motiviert hat“, erklärte Koch gegenüber radsport-news.com.

Zufrieden zeigte sich auch der LKT-Sportdirektor, aber nicht nur wegen des Etappensiegs. "Wir konnten durch Paul Taebling zum Auftakt schon einen dritten Platz holen. Dazu haben die Jungs super als Team gearbeitet und wir waren eigentlich nie in einer schlechten Ausgangsposition. Einzig das Zeitfahren lief nicht wie erhofft“, so Voß zu radsport-news.com.

Besonders freute er sich aber über Koch, den er nun schon seit mehr als 18 Monaten betreut. "Jeder in der U23-Szene weiß, dass Christian ein sehr talentierter Fahrer ist, der aber nicht immer sein volles Potenzial ausschöpft. Ich habe einfach versucht, ihn immer wieder zu motivieren und davon zu überzeugen, dass er das Talent zum Profi mitbringt“, so Voß, der nach der enttäuschend verlaufenden Straßensaison 2018 einen deutlichen Aufwärtstrend feststellt

"Wir sind ein junges Team und ich habe viel Verantwortung für das Straßenprogramm übernommen, daher fällt mir persönlich auch ein riesiger Stein vom Herzen. Alle Jungs - nicht nur Christian Koch - fangen an, bei UCI-Rennen Top-10-Resultate einzufahren. Dieser Sieg zeigt auch, dass sich LKT wieder Schritt für Schritt dahin bewegt, wo es einmal war. Wir wissen, dass wir keine Tour de France-Etappe gewonnen haben, aber das war ein sehr schweres Rennen und wir konnten es mit gestalten“, bilanzierte Voß zufrieden.

P&S Metalltechnick nah dran am ersten UCI-Sieg

Am ersten UCI-Sieg der Saison schnupperte das Team P&S Metalltechnik an den fünf Tagen gleich mehrmals. Bei den Sprintentscheidungen mussten sich Jägeler und Käßmann jeweils dem Polen Pawel Franczak (Voster ATS), der im letzten Jahr noch für den Zweitdivisionär CCC fuhr, geschlagen geben. "Das Timing bei den Sprints war schon sehr gut und die beiden Podiumsplatzierungen gingen voll in Ordnung“, befand Teamchef Lars Wackernagel gegenüber radsport-news.com. "Mit Franczak war an beiden Tagen ein Fahrer etwas schneller oder auch clevererer."

Am letzten Tag war Fabian Schormair, der auf der 3. Etappe schon Vierter geworden war, nahe dran am Sieg. Letztlich musste der 24-Jährige, der im Vorjahr an gleicher Stelle den Auftakt gewonnen und für zwei Tage das Gelbe Trikot getragen hatte, aber Landsmann Koch den Vortritt lassen und sich mit Rang sechs begnügen. "Fabian hatte es in den Beinen, wie man so schön sagt. Aber dann kamen taktisch ein paar Fehler dazu. Diese Chancen müssen wir natürlich besser nutzen. Sein Talent am Berg hat er aber auf jeden Fall gezeigt“, so Wackernagel, der sich nach eigener Aussage aber auch über den Sieg der Konkurrenz sehr freute.

Defekt im Bergzeitfahren kostete Rutsch bessere Resultate

Das Team Lotto – Kern Haus verpasste dagegen auf den fünf Etappen den Sprung aufs Tagespodium, das beste Resultat war ein fünfter Platz von Robert Kessler zum Auftakt. Allerdings wäre im entscheidenden Bergzeitfahren am vierten Tag für Kapitän Rutsch deutlich mehr drin gewesen als nur Rang zwölf.

"Jonas hatte Vorderraddefekt, musste die Maschine wechseln. Ich denke, da wäre auf jeden Fall ein zweiter Platz drin gewesen und er wäre um den zweiten Platz im Gesamtklassement gefahren“, bedauerte Teamchef Florian Monreal gegenüber radsport-news.com das Pech seines Kapitäns. Auf der schweren Schlussetappe ließ Rutsch nichts unversucht und ging in die Offensive. Sein Vorstoß wurde aber von CCC Development schließlich neutralisiert, auf einer Abfahrt kam der Erbacher auch noch zu Fall.

"So müssen wir mit Platz acht in der Gesamtwertung und Rang zwei in der Nachwuchswertung zufrieden sein. Wir hatten uns mehr vorgenommen, aber der Platten hat alles zunichte gemacht. Die Form von Jonas stimmt uns aber positiv“, blickte Monreal zuversichtlich auf die nächsten Aufgaben bei Rund um Köln (1.1), der Hubala-Rundfahrt (2.1), der Tour du Luxembourg (2.HC) und dem Memorial Philippe Van Coningsloo (1.2) voraus.

 

Weitere Radsportnachrichten

27.08.2025Teamzeitfahr-Analyse: Drehender Wind sorgte für klare Unterschiede

(rsn) – Das Mannschaftszeitfahren von Figueres auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) ist mit dem erwarteten Duell zwischen den Teams UAE – Emirates – XRG und Visma – Lease a Bike zu En

27.08.2025Gaudu: “Nicht leicht, an meinen Teamkollegen dran zu bleiben“

(rsn) – UAE – Emirates – XRG hat das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren der 5. Vuelta-Etappe in Figueres gewonnen. Das Team um Joao Almeida und Juan Ayuso war acht Sekunden schneller als

27.08.2025Red Bull nach Platz 4 zwischen Sorgen und Stolz: “Einfach nur schade“

(rsn) – Wie schnell sich das Blatt wenden kann, hat Red Bull – Bora – hansgrohe auf der 5. Etappe der Vuelta a España (2.UWT) hautnah miterlebt. Nachdem die deutsche Equipe im Mannschaftszeitfa

27.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

27.08.2025Auf geht´s in die Pyrenäen: Bergankunft in Andorra

(rsn) - Viele Fahrer aus dem Feld werden große Teile der 6. Etappe der Vuelta a España aus ihrem Training kennen. Der Zwergstaat Andorra ist nicht nur Wohnort vieler WorldTour-Profis, sondern auch e

27.08.2025Visma verliert das Teamzeitfahren zu siebt nur im Mittelteil

(rsn) - Der vermutlich minutiös ausgearbeitete Plan von Visma – Lease a Bike für das Teamzeitfahren der Vuelta a Espana 2025 bedurfte in den letzten beiden Tagen schwerwiegender Anpassungen. Nach

27.08.2025UAE rauscht zum Sieg im Teamzeitfahren der Vuelta

(rsn) – Das Team UAE – Emirates – XRG hat in Figueres das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) gewonnen. Der Rennstall aus den Vereinigten Ara

27.08.2025Demonstranten stoppen Israel - Premier Tech im Teamzeitfahren

(rsn) – Das Team Israel – Premier Tech ist im Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) von Demonstranten aufgehalten worden. Bereits wenige Minuten nach dem Start der Ma

27.08.2025Highlight-Video der 5. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Das Team UAE - Emirates - XRG hat das Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. Die Truppe um Joao Almeida und Juan Ayuso sowie den Österreicher Felix Großschartn

27.08.2025Abrahamsen setzt seinen Traum-Sommer in Geraardsbergen fort

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat in Geraardsbergen den Muur Classic (1.1) gewonnen. Der Norweger setzte sich nach 177,8 Kilometern rund um die berühmt-berüchtigte "Kapelmuur" als Soli

27.08.2025Spanische Partei fordert im Kongress Israels Vuelta-Ausschluss

(rsn) – Die spanische Partei Izquierda Unida (Vereinigte Linke) hat in einer Pressemitteilung die spanische Regierung dazu aufgefordert, den Ausschluss des Teams Israel – Premier Tech von der Vuel

27.08.2025Alpecin verliert Vermeersch und Hermans an Red Bull und Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour Poitou - Charentes (2.1, FRA)