Gamper-Blog 2019

Motivationssschub zur richtigen Zeit

Von Patrick Gamper

Foto zu dem Text "Motivationssschub zur richtigen Zeit"
Patrick Gamper (Tirol KTM Cycling Team) | Foto: Reinhard Eisenbauer

25.05.2019  |  (rsn) - Hallo liebe Leser!
In meinem letzten Blog hatte ich euch einen kleinen Ausblick auf die Tour of the Alps gegeben und dabei geschrieben, dass wir ganz ohne Druck am Start stehen würden.

Ganz ohne ging es dann doch nicht, denn die Tour of the Alps war live auf Eurosport zu sehen und für ein kleines Team wie das Tirol KTM Cycling Team ist jede Fernsehminute Gold wert. Die erste Etappe mit Start und Ziel in Kufstein war noch dazu unsere Heimetappe. Die Aufgabe lautet also in der Gruppe des Tages mit dabei zu sein und das habe ich gleich auf Anhieb geschafft. Zu viert konnten wir uns schnell vom Feld absetzen und, auch wenn ich den Kampf ums Sprinttrikot gegen meinen früheren Teamkollegen Matthias Krizek verloren habe, lieferte ich doch im Finale eine solide Vorstellung. Auf den letzten Kilometern konnte nämlich Georg Zimmermann zu uns aufschließen und ich hatte noch genug Kraft um ihn bis zum letzten Berg zu unterstützen, als echte Relaisstation, wie Jean-Claude Leclerq sagen würde.

Für mich persönlich war diese erste Etappe ein richtiges Erfolgserlebnis. Nicht nur weil ich die Teamaufgabe voll erfüllt habe und mich auf meinen Trainingsstrecken vor Freunden und Familie super präsentieren konnte. Sondern weil ich die Wochen zuvor nicht immer meine besten Leistungen zeigen konnte und schon etwas begonnen habe an mir zu zweifeln.

Da kam dieser kleine Motivationsschub genau zur richtigen Zeit. Auch, dass ich die fünftägige Rundfahrt, im Gegensatz zu meinem ersten Versuch vor zwei Jahren, zu Ende fahren konnte baute meine Moral wieder auf. Allerdings musste ich wirklich an meine Grenzen gehen um das Ziel in Bozen erreichen zu können, nun war es höchste Zeit etwas rauszunehmen. Nach ein paar Tagen Pause kam ich im Training wieder gut in Schwung und konnte die Rundfahrt einigermaßen gut wegstecken. Das war auch gut so, denn mit dem GP del Marmo und der Österreichischen Meisterschaft im Einzelzeitfahren standen zwei, für mich persönlich,wichtige Rennen an.

Offenbar habe ich die Tour of the Alps noch viel besser verkraftet als gedacht, denn bei beiden Rennen konnte ich auf die oberste Stufe des Podests steigen. Beim GP Marmo in Italien konnte ich mich nach einer langen Flucht durch die schmutzigen Straßen des Steinbruchs von Carrara im Finale alleine von der Spitzengruppe absetzen und bin solo ins Ziel gekommen. Ein sehr schönes Gefühl, wenn sich das harte Training lohnt und man sich nach einer ausgezeichneten Teamleistung so belohnen kann.

Während dieser Sieg noch einigermaßen überraschend kam, habe ich auf das Zeitfahren rund um den Ossiacher See schon länger hingearbeitet und wollte in meinem letzten U23-Jahr noch einmal den Titel holen. Obwohl meine Leistung nicht die allerbeste war, hat es für den ersten Platz gereicht. Als Draufgabe gab es auch noch die Silbermedaille in der Elite-Kategorie, schneller war nur noch Matthias Brändle. Von ihm geschlagen zu werden ist allerdings keine Schande.

In nächster Zeit kommen einige Renntage auf mich zu und das ist auch gut so. Das Selbstvertrauen und die tolle Form will ich jetzt natürlich in die nächsten Wettkämpfe mitnehmen. Nach dem Einsatz mit dem Nationalteam in Polen und bei der Friedensfahrt in Tschechien schaut es nach den letzten Ergebnissen sehr gut aus für einen Startplatz beim Baby Giro. Das wäre ein richtiges Highlight der Saison, also Daumen drücken.

Bis bald
Euer Patrick

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine