Erster WorldTour-Sieg für WNT-Rotor

Wild stellt klar, wer die Sprint-Königin ist

Von Felix Mattis aus De Panne

Foto zu dem Text "Wild stellt klar, wer die Sprint-Königin ist"
Kirsten Wild (WNT-Rotor) hat bei den 2. Driedaagse Brugge-De Panne Women (1.WWT) ihren ersten Saisonsieg bejubeln können. | Foto: Cor Vos

28.03.2019  |  (rsn) - Auch mit 36 Jahren ist Kirsten Wild (WNT - Rotor) noch schnell wie eh und je. Die Niederländerin hat beim WorldTour-Rennen Driedaagse Brugge-De Panne an der belgischen Küste ihren Anspruch auf den Thron der Sprinterinnen für wahre Massensprints geltend gemacht und sich auch dank des besten Timings souverän vor ihrer 16 Jahre jüngeren Landsfrau Lorena Wiebes (Parkhotel Valkenburg) sowie der Belgierin Lotte Kopecky (Lotto Soudal) durchgesetzt.

"In einem Sprint wie heute ist die Schwierigkeit, dass alle noch recht frisch sind - denn es war nicht das härteste Rennen. Vielleicht war meine Erfahrung ein kleiner Vorteil, aber sonst macht das Alter keinen Unterschied", freute sich die amtierende Bahn-Weltmeisterin im Omnium und Madison über den ersten WorldTour-Sieg ihres neuen, deutschen Teams WNT - Rotor.

"Es war ein bisschen ein komisches Rennen, denn ich hätte im Finale mehr Attacken erwartet und konnte kaum glauben, dass wir einfach so zum Sprint fahren. Aber für mich und unser Team war das sehr gut, so dass ich mich darüber natürlich freue", so Wild weiter.

Ganz im Gegensatz zum Vorjahr hingen zwar Wolken über der belgischen Küste, doch Regen gab es keinen und auch Wind blies kaum. Dadurch kam es nicht zu den gefürchteten Windstaffelrennen und auch Ausreißer hatten es schwer, sich länger als ein paar Kilometer vor dem Feld zu behaupten, dass am Ende mit einem Schnitt von knapp 43 km/h ins Ziel kam und dort, das dann doch wie im Vorjahr, um den Sieg sprintete.

Wild wartete auf den perfekten Zeitpunkt

Im hektischen Finale war es wichtig, wie tags zuvor bereits bei den Männern, in einer guten Position um die letzten enge Kurve 600 Meter vor dem Ziel zu kommen. Das gelang dem Team Sunweb am besten, und anschließend zog Christine Majerus (Boels - Dolmans) für Amalie Dideriksen den Sprint an. Doch als die dänische Ex-Weltmeisterin lossprinten musste, war der Weg noch immer 300 Meter weit.

Kopecky wartete an ihrem Hinterrad, und auch Wild hielt sich da noch zurück. "Ich hatte das Gefühl, dass es Gegenwind gab und ich lange warten müsste. Aber dann musste ich doch früher losfahren, weil ich sonst etwas eingebaut worden wäre", schilderte Wild den Sprint, den sie etwa 200 Meter vor dem Ziel eröffnete. Kopecky zögerte noch einen Moment länger, war dann hinter Wild und kam nicht mehr vorbei.

Kopecky zögert einen Tick zu lange und ist eingebaut

"Ich war in der letzten Kurve an einer guten Position und anschließend am Hinterrad von Amalie Dideriksen. Aber da wurde ich etwas eingebaut und konnte meinen Sprint deshalb nicht früh genug eröffnen", sagte die Belgierin, die auch mit Rang drei knapp hinter Wiebes gut leben konnte. "Ich hoffte, dass Amalie etwas nach links zieht, so dass ich rechts vorbeisprinten kann. Das wäre perfekt gewesen. Aber so musste ich etwas warten und Kirsten kam links an uns vorbei." Gegen die WM-Zweite von Katar 2016 war dann nichts mehr auszurichten und Wild gewann mit mehr als einer Radlänge Vorsprung.

Dennoch kündigte sich in De Panne eine Art Generationenwechsel im Sprint vorsichtig an. Mit Wiebes, Susanne Andersen (Sunweb) und Elisa Balsamo (Valcar - Cylance) landeten zwei 20- und eine 21-Jährige auf den Plätzen zwei, fünf und sechs, und auch Kopecky ist erst 23. Einzig die 29-jährige Finnin Lotta Lepistä (Trek - Segafredo) auf Rang vier und Wild gehörten in den Top 6 zu den erfahreneren Sprinterinnen.

Hinter Balsamo wurde die 31-jährige Europameisterin Marta Bastianelli (Virtu Cycling) Siebte und baute ihre Führung in der WorldTour-Gesamtwertung aus. In der Nachwuchswertung liegt weiterhin ihre Teamkollegin Sofia Bertizzolo an der Spitze, obwohl sie in De Panne keine Punkte sammelte. Beste Deutsche an der belgischen Küste war Lisa Klein (Canyon - SRAM) auf dem 15. Platz, während Kathrin Schweinberger (Health Mate) auf dem 21. Platz als beste Österreicherin ins Ziel kam.

Endstand:
1. Kirsten Wild (WNT-Rotor)
2. Lorena Wiebes (Parkhotel Valkenburg) s.t.
3. Lotte Kopecky (Lotto Soudal Ladies)
4. Lotta Lepistö (Trek - Segafredo Women)
5. Susanne Andersen (Team Sunweb Women)
6. Elisa Balsamo (Valcar-Cylance Cycling)
7. Marta Bastianelli (Team Virtu Cycling)
8. Emilia Fahlin (FDJ Nouvelle - Aquitaine Futuroscope)
9. Arlenis Sierra (Astana Women's Team)
10. Marianne Vos (CCC-Liv)

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

29.06.2025Ghekiere entthront in Belgien Kopecky

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

28.06.20253 gegen 1 und doch verloren: Canyon unterliegt Koch

(rsn) – Wenn ein Team bei einem Meisterschaftsrennen fünf Kilometer vor dem Ziel zu dritt in einer vierköpfigen Spitzengruppe weit vor allen anderen Kontrahentinnen fährt und am Ende trotzdem nic

28.06.2025Niedermaier: “Muss ehrlich sein – Franzi war einfach stärker“

(rsn) – Das Straßenrennen der Frauen bei den Deutschen Meisterschaften 2025 in Linden ist zu einer wahren Hitzeschlacht geworden – und zu Demonstration der Stärke von Titelverteidigerin Franzisk

28.06.2025Lippert: “Mir fehlt halt einfach der Punch“

(rsn) - Das Ziel war es, den Titel zurückzuholen und das deutsche Meisterschafts-Quadruple vollzumachen. Doch dazu haben Liane Lippert (Movistar) bei der Deutschen Straßenmeisterschaft 2025 in Linde

28.06.2025Niewiadoma in Polen eine Klasse für sich

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

28.06.2025Bauer ist Deutsche Meisterin der Juniorinnen

(rsn) – Leni Bauer (Junior Women RBW) ist die neue Deutsche Meisterin bei den Juniorinnen. Die Vorjahresachte setzte sich auf dem schweren Parcours in Linden nach 79 Kilometern im Zweiersprint vor M

28.06.2025Koch verteidigt in Linden ihren Meistertitel

(rsn) – Im Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften in Linden nahe Kaiserslautern konnte sich nach 118,5 schweren Rennkilometern erneut die Vorjahressiegerin Franziska Koch (Picnic – PostNL)

28.06.2025Das DM-Rennen der Frauen im Stream

(rsn) – Auf dem 118 Kilometer langen Parcours in Linden in Rheinland-Pfalz wird bei der Straßen-DM der Frauen die Nachfolgerin von Franziska Koch (Picnic – PostNL) gesucht. SWR Sport bietet ab 14

28.06.2025Niewiadoma: “Erster Saisonteil nichts, worauf ich stolz sein könnte“

(rsn) - Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM - zondacrypto) will sich mit einem starken Auftritt bei den Polnischen Meisterschaften den richtigen Schwung für die Titelverteidigung bei der Tour de Fr

28.06.2025DM-Duell: Niedermaier legt vor, schlägt Lippert zurück?

(rsn) – Das erste Duell der beiden größten Favoritinnen für das DM-Straßenrennen von Linden am Samstag (ab 14:35 Uhr hier im Live-Ticker) ging am Vortag an Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM â

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

03.07.2025Neue GPS-Technologie wird auch bei Rad-WM in Ruanda eingesetzt

(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine

03.07.2025Tudor erweitert Partner-Portfolio prominent

(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber

03.07.2025Das Grüne Trikot der Tour de France

(rsn) – Was haben der Reifenhersteller Michelin, der Anbieter von Pferdewetten PMU, Mineralölkonzern BP oder Autohersteller Skoda gemeinsam? All die international tätigen Konzerne waren (oder sind

03.07.2025Nys: “Für einen Etappensieg muss ich mich selbst übertreffen“

(rsn) – Mit 29 Fahrern stellen die Belgier bei der am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France nach den heimischen Profis das zweigrößte Kontingent. Alle Augen sind dabei natürlich auf Do

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)