Drei WorldTour-Rennen verstießen gegen UCI-Regeln

Zu langes Warten auf die Siegerehrung

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Zu langes Warten auf die Siegerehrung"
Mehr als 2,5 Stunden nach ihrem Triumph wurde Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) beim Fleche Wallonne gemeinsam mit Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) als Siegerin geehrt. | Foto: Cor Vos

21.11.2018  |  (rsn) - Es gilt als schön, wenn die Veranstalter großer Männerrennen auch solche für Frauen in ihren Event-Tag integrieren. Gerade bei Eintagesrennen gelingt das immer häufiger und die Frauen-Szene freut sich über die gesteigerte Aufmerksamkeit für ihren Sport. Doch nicht alles, was die gemeinsam ausgetragenen Rennen mit sich bringen, wird ausnahmslos für gut befunden. Zum Beispiel: gemeinsame Siegerehrungen.

Während dadurch zwar stets schöne Fotos entstehen, bedeuten diese Ehrungen dennoch, dass die Frauen oft lange Zeit warten müssen, anstatt sich schon um ihre Regeneration kümmern oder die Heimreise antreten zu können. Nicht selten bedeutet das, einen deutlich späteren Flug zu nehmen oder sogar noch eine Nacht länger im Veranstaltungsland bleiben zu müssen, als der Rest des Teams.

Deshalb fügte die UCI Anfang 2017 einen Passus in §8 ihrer Regulatien ein, der dafür sorgen sollte, dass die Athleten und Athletinnen des früher am Tag stattfindenden Rennens spätestens zwei Stunden nach ihrer Zielankunft auch ihre Siegerehrung bekommen und dann abreisen können - durchaus eine lange Zeitspanne, wenn man bedenkt, dass die Sportler sich laut Reglement spätestens zehn Minuten nach Zielankunft an der Bühne melden müssen und bei allein ausgetragenen Rennen meist nach weniger als 20 Minuten die Zeremonie beginnt.

Doch auch die zwei Stunden werden kaum eingehalten, wenn die Veranstalter die Podiumzeremonie für Frauen und Männer zusammen abhalten. Wie die Ziel- und Podiumfotos der Bild-Agentur velofocus beweisen, wurde bei drei WorldTour-Rennen der §8, Absatz 1.2.113 in diesem Jahr gebrochen - ohne Konsequenzen durch die UCI: Bei Dwars door Vlaanderen ließ man Siegerin Ellen van Dijk (Sunweb) 2:09 Stunden warten, beim Flèche Wallonne entstand das gemeinsame Foto von Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) und Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) erst 2:33 Stunden nach ihrer Zielankunft und beim Saisonfinale im chinesischen Guilin, der Tour of Guangxi, dauerte es zwischen dem Sieg der Kubanerin Arlenis Sierra (Astana) bis zur gemeinsamen Siegerehrung 2:43 Stunden. Bei der Flandern-Rundfahrt blieben die Veranstalter um eine Minute unter der 2-Stunden-Marke.

Dass es auch ganz anders geht, bewies man beim Omloop Het Nieuwsblad (1:18 Stunden) und der Amgen Tour of California, als die gemeinsame Siegerehrung am Schlusstag nur 1:02 Stunden nach der Zielankunft der Frauen in Sacramento stattfand. Mehr als diese sechs gemeinsamen Siegerehrung gab es im Jahr 2018 für Frauen und Männer auf WorldTour-Level nicht.

Am schnellsten schritt man übrigens in der Women's WorldTour-Saison 2018 bei der Kalifornien-Rundfahrt nach der 2. Etappe in South Lake Tahoe zur Tat: Dort lagen zwischen dem Siegerfoto von Katie Hall (UnitedHealthcare) auf der Ziellinie und jenem bei der Siegerehrung lediglich neun Minuten und fünf Sekunden.

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