--> -->
01.11.2018 | (rsn) - Nach kurzem Transfer kommen wir sehr zeitig zum Start des Teamzeitfahrens in Sabou an. Dan Craven und ich müssen einem natürlichen Bedürfnis nachgehen und beschließen, aus dem Bus zu steigen und mit den Rädern eine Toilette zu suchen. Als wir kurze Zeit später zurückrollen, ist der Bus inklusive unserer Helme/Schuhe und Trikots bereits zum 30 Kilometer entfernten Zielort aufgebrochen...
Panik bricht aus. Ich kann’s es erst nicht glauben. Enzo versucht, mit dem Auto den Bus wieder einzuholen, schafft es aber nicht. Die Uhr tickt, wir müssen reagieren - pünktlich zu Halloween quetsche ich mich in das XS-Ersatzkit und in die viel zu kleinen Ersatzschuhe von Julian Hellmann. Zum Start rolle ich noch ohne Helm, diesen finde ich in letzter Sekunde bei einem anderen Team. Kurz bevor es los geht und ohne Warm Up komme ich bei den noch verbliebenen vier Fahrern unseres Teams an, würge mir noch schnell ein Gel runter. Dan hat weniger Glück und bei ihm dauert es länger, bis er Ersatzmaterial bekommt...uns fehlt vom Start weg also ein Mann!
KM 1: Basti führt uns raus und bringt das Team auf Geschwindigkeit. Der Helm ist mir zu klein und drückt bereits jetzt an Kopf und Kinn.
(Anmerkung: Da mein Garmin natürlich auch im Bus liegt, können die Kilometerangaben stark von der Realität abweichen)
KM 1,5: Es geht ziemlich flott los, vielleicht etwas zu schnell...ich habe gar nicht das Gefühl, dass ich derjenige bin, der hier mit rund 50 km/h in der Perlenschnur hängt. So in etwa stelle ich mir eine Out of Body Experience vor... Die Stellung von Julians Pedalplatten ist genau konträr zu meinem eigentliche Setup- in der ersten Führung findet das meine (spärlich vorhandene) Muskulatur gar nicht lustig.
KM 8: Ich bin jetzt voll da. Schei** drauf, was war, wir müssen hier und jetzt versuchen, das Maximale rauszuholen, auch wenn wir einer weniger sind als die anderen!
KM 18: Wir halten ein gutes, konstantes Tempo. Matthias Plattner hat Probleme und kann nicht mitführen. Mein schlechtes Gewissen den Jungs gegenüber, dass Dan und ich es versaut haben, lässt mich die schmerzenden Beine etwas verdrängen! Ich rede mir bei jeder Ablösung ein, dass wir es trotz allem schaffen können. Der Spruch: “Wer nicht aufgibt, kann nie verlieren“ kommt mir in den Sinn und ich beiße mich fest.
KM 21: Wir sind jetzt nur noch zu viert. Matthias musste reißen lassen! Viel darf jetzt nicht mehr passieren, denn drei Fahrer müssen ins Ziel kommen.
KM 22: Ich sehe verschwommen von weitem ein Schild näher kommen und bete, dass da nicht 15 km drauf gepinselt sind...
Glück gehabt! Nur noch 10 km - da kann man eigentlich immer nochmal was mobilisieren, haha.
Julian und Hermann Keller sind stark und fahren längere Ablösungen.
KM 26: Das Tempo fällt etwas zusammen- ich schreie: "schneller“. Basti sagt seine gefühlt ersten zwei Worte des Tages : "So bleiben“. Wird gemacht, Chef!
KM 27: An erster Position fahrend steuere ich auf eine 90-Grad-Kurve zu, die innen komplett voll Sand liegt. Da nicht einsehbar, entscheide ich mich, die Jungs von außen in die Kurve zu führen und diese nicht zu schneiden. Ein Fahrer, der namentlich nicht genannt werden möchte, sieht das anders, zieht nach innen rein und räumt uns fast alle ab. Nochmal gut gegangen!
KM 28: Am 4-km-Schild geht es eine Welle hoch und wir verlieren Basti. Zum Abschied sagt er zur Abwechslung einfach mal nichts. Danke Basti! Jetzt sind es nur noch Julian, Hermann und ich. Beim Dritten, der über die Linie fährt, wird die Uhr gestoppt.
KM 30: 2 Kilometer noch, wir sind jetzt alle ziemlich auf dem Zahnfleisch unterwegs. Der Kopf wird jetzt noch wichtiger als alles andere! Wir halten das Tempo.
KM 31: Ich sterbe!
KM 31.5: Endlich sehe ich das Zielbanner. Noch einmal aus dem Sattel und alles geben was geht. Die Oberschenkel brennen wie Feuer, der Puls hämmert im Kopf. Ich muss raus aus diesem Helm!
Km 32: ZIEL!!!! Beine hängen lassen, der Schmerz verlässt den Körper wie ein Geist. Jedesmal aufs Neue ein schönes Gefühl. Wir haben alles gegeben, können uns nichts vorwerfen und stolz auf uns sein!
Nach und nach kommen auch die anderen Teams ins Ziel, Fabio reicht uns direkt eine eiskalte Cola - unbezahlbar! Ich liebe den Kerl!
Langsam sickert die Info durch, dass wir wieder Zweiter geworden sind, knapp 30 Sekunden fehlen letztendlich zum Sieg!
Ohne das Missgeschick von Dan und mir wäre Platz 1 sicherlich im Bereich des Möglichen gewesen, auch Teamchef Micha Glowatzki ist über diesen "Anfängerfehler“ alles andere als begeistert. Ich weiß, dass das nicht passieren darf und das wird es auch nicht mehr!
Abhaken und draus lernen, trotzdem haben wir das Beste aus der Situation gemacht, zu fünft eine super Leistung gezeigt und alle vollzähligen Teams außer Belgien hinter uns gelassen.
Da man den Tag (das Tagebuch) ja immer mit etwas Positivem abschließen soll: Jesus (Dan Craven) war beim Friseur und sieht nun eher aus wie Robin Hood... Bilder durfte ich aus rechtlichen Gründen leider keine beifügen.
Bis Morgen,
Peter
(rsn) - Hallo, liebe Leser von Radsport News. Mit etwas Verspätung mein letzter Tagebucheintrag von der Tour de Faso. Ein letztes Mal fertigmachen fürs Rennen, ein letztes Mal Nummern anpinnen f
(rsn) - Mathias Sorgho (Nationalteam Burkina Faso) hat bei der 31.Tour du Faso (2.2) einen Heimsieg gefeiert. Der 31-Jährige entschied die zehntägige Rundfahrt durch das westafrikanische Land mit 13
(rsn) - Am vorletzten Tag steht nochmal eine eher kurze Etappe an. 90 Kilometer von Loumbilla nach Kaya sollten ziemlich schnell vorbei gehen! Mit dem gestrigen Siegist schon eine kleine Last abgefall
(rsn) - Wir mussten bis zu 8. Etappe warten, aber heute hat es endlich geklappt! Da ist das Ding! Hermann Keller gewinnt die Königsetappe der Tour du Faso über 176 Kilometer im Sprint! Doch der R
(rsn) - Der erste Teil der heutigen Etappe (Donnerstag) wies eine Besonderheit auf - nach 25 Kilometern gab es die erste und einzige Bergpreiswertung! Gestern Abend hatten wir besprochen, dass ich ver
(rsn) – Wir sind nun bei Halbzeit der Rundfahrt. Nach einem traditionellen afrikanischen Frühstück, das in Burkina besteht aus : 1 Stück Baguette, 1 Croissants, Butter und Tee/Instantkaffee, fäh
(rsn) – Ahhhhh, wie gut es sich anfühlte heute Morgen wieder auf meinem Rad zu sitzen! Davor standen aber erstmal rund 30 km Transfer von der Hauptstadt nach Laye per Bus auf dem Programm! Unse
(rsn) - Der Tag beginnt wirklich gut, vielleicht etwas zu gut: Ein toller Sonnenaufgang auf dem Weg zum Frühstück. Hier gibt es Rührei, Toast und sogar etwas Wlan - die Stimmung ist hervorragend!
(rsn) - Ein herzliches Salut aus Burkina Faso, besser gesagt heute aus Ghana, wo die zweite Etappe endete! Leider konnte ich euch nicht wie geplant schon von der ersten Etappe berichten, da einfach ke
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d
(rsn) – Milan Fretin (Cofidis) hat die 4. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und damit seinen zweiten Saisonsieg nach der Clásica de AlmerÃa gefeiert. Der Belgier gewan
Das Team um Lars Wackernagel hat einen schwierigen Winter hinter sich. Nachdem Ende letzten Jahres die Firma P&S Metalltechnik ihren Rückzug als Sponsor verkündete, stand das Team kurzzeitig ohne Ha
(rsn) – Christian Scaroni (XDS – Astana) hat die 1. Etappe der Tour des Alpes-Maritimes (2.1) gewonnen und damit den zweiten Sieg in zwei Tagen eingefahren. Die 162 Kilometer von Contes nach Gour
(rsn) – “Ein ruhiger Tag im Büro“ ist die Übersetzung einer im englischen Sprachraum gängigen Phrase, wenn es darum, bemüht zu versuchen, Langeweile ein wenig positiver zu umschreiben. Abges
(rsn) – Vor wenigen Tagen hat Geraint Thomas sein Karriereende offiziell gemacht. Nach der laufenden Saison ist Schluss. 19 Jahre Profitum sind dann vorbei. In dieser Zeit hat sich der Waliser als Ã
(rsn) – Viel Unlust und wenig Ordnung sorgten auf der 4. Etappe der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) für einen Ausreißersieg. Diego Uriarte (Kern – Pharma) war der große Profiteur. Der 23-Jährige
(rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat die 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) über 165 Kilometer vom Abu Dhabi Cycling Club nach Breakwater im Massensprint gewonnen. Der Belgier holte seinen
(rsn) - Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla) tritt nicht mehr zum Start der 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) an. Der Niederländer, der am Vortag in einen der Stürze im Finale verwickelt war, muss darauf
(rsn) – Jordi Meeus hat mit einem perfekten Auftritt im Sprintfinale die 3. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und seinem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den sechsten
(rsn) – Romain Bardet (Picnic – PostNL) hat die Volta ao Algarve (2.Pro) auf der 3. Etappe vorzeitig verlassen müssen. Der französische Kletterer kam gut 23 Kilometer vor dem Ziel in Tavira zu F
(rsn) – Christian Scaroni hat dem Team XDS – Astana den ersten Saisonsieg beschert und auch seinen furiosen eigenen Saisonauftakt endlich gekrönt. Der 27-jährige Italiener mit dem markanten Ober