Niederländerin über Abschied von Sunweb

Van Dijk: “Fand es erdrückend, dass alles für einen entschieden wird“

Von Felix Mattis

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Ellen van Dijk | Foto: Cor Vos

30.10.2018  |  (rsn) - Als vor zwei Wochen bekanntgegeben wurde, dass sich Edward Theuns und das Team Sunweb trennen werden, wurde das in der dazugehörigen Pressemitteilung mit zu großen Unterschieden in der Arbeitsweise von Team und Fahrer begründet. "Ich habe versucht, mich an die Arbeitsweise der Mannschaft anzupassen, aber es hat für mich einfach nicht richtig hingehauen", zitierte der Rennstall seinen Noch-Fahrer da. Viel konkreter wurde niemand.

Ellen van Dijk aber, die Sunweb im Winter in Richtung Trek-Segafredo verlässt, hat sich gegenüber dem niederländischen Dagblad van het Noorden konkreter dazu geäußert, warum sie sich von dem Rennstall mit dem #KeepChallenging-Mantra verabschiedet. "Bei Sunweb gibt es 48 Protokolle, denen man folgen muss, und es kommen mehr und mehr hinzu", erklärte die Zeitfahr-Europameisterin. "Fürs Warm-Up, für die Podiumszeremonie, für alles gibt es Regeln. Ich fand es manchmal erdrückend, dass alles für einen entschieden wird und man nicht mehr selbst über etwas nachdenken darf."

Van Dijk erklärte auch, dass sie schon vor ihrem Wechsel zu Sunweb von strikten Richtlinien gehört habe. "Aber nicht, dass es 48 sind. Ich dachte: Es wird gut, ich werde meinen Weg finden. Aber es war alles etwas strenger, als ich es mir vorgestellt hatte. Tom Dumoulin kann sich da gut einfinden, aber ihm hören sie auch eher zu als mir", so van Dijk. "Wenn ich bestimmte Dinge auf meine Weise machen wollte, das Teamprotokoll aber etwas anderes vorschrieb, musste es so gemacht werden. In 90 Prozent der Fälle funktioniert das exzellent, besonders für jüngere Fahrerinnen. Aber in manchen Fällen eben nicht. Ich habe als Fahrerin die nötige Erfahrung gesammelt und denke, dass ich manche Dinge auf meine Weise besser hinbekomme."

Theuns und van Dijk sind nicht die Ersten, die den Rennstall von Iwan Spekenbrink verlassen, weil sie mit der Arbeitsweise des Teams nicht zurechtgekommen sind. Charlotte Becker beispielsweise verließ das Team 2013 sogar mitten in der Saison. Weitere Fahrer können der Liste hinzugefügt werden, auch bei den Abgängen von John Degenkolb und Marcel Kittel spielten Unstimmigkeiten wohl eine Rolle - bei Warren Barguil war das definitiv der Fall.

"Wir sind kein einfaches Team", gestand Teamchef Spekenbrink gegenüber Cycling Weekly bereits im vergangenen Jahr in einem Interview. "Wir haben eine sehr erfolgreiche aber auch sehr fordernde Herangehensweise an den Spitzensport." Der Erfolg gibt Team Sunweb durchaus Recht, und van Dijk hütete sich davor, ihren bisherigen Arbeitgeber zu verurteilen: "Ich habe meine Meinung, das Team auch. Was ist gut? Was ist falsch? Ich kann das nicht sagen. Es ist einfach anders. Es ist nie eskaliert, und ich hatte auch in den letzten zwei Jahren viel Spaß." 

Letztlich ist es wie in jedem Unternehmen: Wenn die Zusammenarbeit nicht funktioniert, trennt man sich eben wieder. Öffentlich darüber konkret reden will selten jemand. Doch van Dijk hat gezeigt, dass es geht - und zwar ohne gegen die andere Seite verbal nachzutreten, sondern mit nachvollziehbaren Begründungen.

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