Tour of Britain: 2. Sieg im 2. Massensprint

Greipel zeigt den “Young Guns“ erneut wo der Hammer hängt

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André Greipel (Lotto Soudal) gewinnt die 4. Etappe der Tour of Britain 2018. | Foto: SWPix

05.09.2018  |  (rsn) - Von wegen Auslaufmodell in Sachen Massensprint: André Greipel (Lotto Soudal) zeigt bei der Tour of Britain eindrucksvoll, dass er weiterhin zu den besten Sprintern der Welt gehört. In Royal Leamington Spa gewann der 36-Jährige ähnlich eindrucksvoll wie drei Tage zuvor beim Rundfahrt-Auftakt in Newport auch den zweiten Massensprint des achttägigen Rennens.

Währed die Nachwuchs-Asse Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) und Caleb Ewan (Mitchelton-Scott) - ab 2019 Greipels Nachfolger bei Lotto Soudal - nicht über die Plätze zwölf und 30 hinauskamen, setzte sich Greipel souverän vor Sacha Modolo (Education First-Drapac) und dem Gesamtführenden Patrick Bevin (BMC) sowie Rick Zabel (Katusha-Alpecin) durch. Dabei war eine gute Position vor der letzten Kurve, 350 Meter vor dem Ziel, der Schlüssel zum Erfolg.

"Ich wusste, dass es ein langer Sprint werden würde, bin dann aber einfach von der letzten Kurve aus Vollgas gefahren und es hat perfekt geklappt", freute sich Greipel. "Wenn man nach der Kurve nicht vorne war, war es schwierig, seinen eigenen Sprint zu fahren."

Nachdem sich der Quick-Step Floors-Sprintzug in der Anfahrt zur letzten Kurve verloren hatte, war es Education First-Drapac, dass diese in vorderster Position ansteuerte - mit Greipel an etwa vierter Position. Dann überraschte allerdings Bevin die Sprinter. Der Gesamtführende stach innen hinein, kam als Erster auf die Zielgerade und spurtete sofort los. Zwar war für ihn der Weg zu weit, um zu gewinnen. Und Greipel zog knapp 200 Meter vor der Linie problemlos am Neuseeländer vorbei in Richtung Sieg. Doch hinter Greipel und Modolo Dritter zu werden, bescherte Bevin trotzdem vier Bonussekunden, um seine Gesamtführung auszubauen.

"Es war der Plan, als Erster durch die Kurve zu fahren. Denn so würde man zwar den Sprintern den Spurt anziehen und selbst nicht gewinnen können, aber vielleicht einen Podestplatz erreichen und so etwas Zeit gewinnen", erklärte er, dass der Ausgang der Etappe genau so von ihm gewünscht war. Bevin führt in der Gesamtwertung nun vier Sekunden vor Cameron Meyer (Mitchelton-Scott) und sechs Sekunden vor Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors). Jasha Sütterlin (Movistar) ist mit 16 Sekunden Rückstand weiterhin Gesamtvierter.

Schon kurz nach dem Start setzte sich eine sechsköpfige Ausreißergruppe ab, deren bestplatzierte Fahrer im Gesamtklassement Paul Ourselin (Direct Energie) und Hayden McCormick (One Pro Cycling) als 45. und 46. mit jeweils 4:23 Minuten Rückstand auf das Grüne Trikot von Bevin waren. Trotzdem bekam das Sextett vom Hauptfeld nicht mehr als 2:20 Minuten Vorsprung zugestanden.

Zu groß war das Interesse der Teams Quick-Step Floors und Lotto Soudal an einem Massensprint, beziehungsweise von BMC daran, die Gesamtführung zu verteidigen. So blieb den Ausreißern nicht mehr, als die Zwischensprints und Bergpreise unter sich auszufahren - wobei Matt Holmes (Madison Genesis) am fleißigsten war.

Trotzdem konnte sich nach 148 Kilometern Nic Dlamini (Dimension Data) zufrieden aus der Spitzengruppe zurückfallen lassen. Der Südafrikaner hatte auch hinter Holmes genug Bergpunkte gesammelt, um das Trikot des besten Kletterers zu übernehmen. 30 Kilometer vor dem Ziel hatten die übrigen fünf Ausreißer nur noch eine Minute Vorsprung, und das Peloton spielte Katz' und Maus mit ihnen. Lediglich McCormick, Ourselin und Holmes blieben auf den letzten zehn Kilometern noch übrig, konnten sich aber auch kaum mehr Chancen auf ein Durchkommen machen.

Vom Peloton perfekt getimet, wurden auch die letzten Angreifer 3,5 Kilometer vor dem Ziel eingeholt, so dass die Sprintvorbereitungen beginnen konnten. 1,5 Kilometer vor dem Ziel zogen Alaphilippe und Bob Jungels für Quick-Step Floors nach vorne - etwa so wie am Vortag, nur diesmal in anderer Reihenfolge und mit anderer Mission: Anstatt wie in Bristol Alaphilippe zu lancieren, ging es diesmal darum, das Tempo hochzuhalten und den Endspurt für Fernando Gaviria anzufahren.

Doch der Quick-Step Floors-Zug verlor sich, Gaviria kam nicht mehr nach vorne, und so war es Education First-Drapac, das in den vordersten Positionen auf die letzte Kurve 300 Meter vor dem Ziel zusteuerte, bevor Bevin und schließlich Greipel das Zepter übernahmen.

Am Donnerstag steht auf der 5. Etappe der Tour of Britain ein 14 Kilometer langes Mannschaftszeitfahren von Cockermouth zum 323 Meter hoch gelegenen Whinlatter Pass an.

Tagesergebnis:
1. André Greipel (Lotto Soudal)
2. Sacha Modolo (Education First-Drapac) s.t.
3. Patrick Bevin (BMC) s.t.
4. Rick Zabel (Katusha-Alpecin) s.t.
5. Carlos Barbero (Movistar) s.t.
6. Emils Liepins (One Pro Cycling) s.t.
7. Romain Cardis (Direct Energie) s.t.
8. Dan McLay (Education First-Drapac) s.t.
9. Andy Tennant (Canyon Eisberg) s.t.
10. Gabriel Cullaigh (Team Wiggins) s.t.

Gesamtwertung:
1. Patrick Bevin (BMC)
2. Cameron Meyer (Mitchelton-Scott) + 0:04 Minuten
3. Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) + 0:06
4. Jasha Sütterlin (Movistar) + 0:16
5. Wout Poels (Sky) + 0:16

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