--> -->
18.07.2018 | (rsn) - Die 11. Etappe der 105. Tour de France mit der Bergankunft in La Rosière bot am Anfang und am Ende des Feldes einiges an Dramatik. Während vorne die zweite Alpenetappe zur großen Show der britischen Equipe Sky wurde, kämpften hinten die Sprinter um die Karenzzeit – manche vergebens.
Geraint Thomas gewann letztendlich das Teilstück nach nur 108,5 Kilometern mit Start in Albertville und übernahm gleichzeitig die Führung der Gesamtwertung. Der Waliser holte dabei auf den letzten 350 Metern mit Mikel Nieve (Mitchelton-Scott) noch den letzten Ausreißer des Tages ein, der erschöpft und demoralisiert noch auf Platz fünf (+0:22) durchgereicht wurde. Tageszweiter wurde Tom Dumoulin (Sunweb / +0:20) vor Chris Froome (Sky / +0:20) sowie Daminao Caruso (BMC / +0:22). Die weiteren Favoriten mussten sich an diesem Tag teilweise deutlich der Sky-Dominanz geschlagen geben.
"Es ist unglaublich und ich habe es so nicht erwartet", sagte Thomas in einer im Ziel. "Es war mehr Instinkt, als ich antrat. Die Lücke ging auf und Froome konnte dann den anderen Fahrern folgen", sagte der 32-Jährige weiter. Thomas griff sechs Kilometer vor dem Ziel im Schlussanstieg an, setzte sich aus der dezimierten Favoritengruppe ab und schloss zu Dumoulin auf. Der Niederländer hatte sich zeitig in der Abfahrt vom Cormet de Roselend davon gemacht, konnte Thomas im Finale allerdings nichts mehr entgegensetzen. Der kannte kein Erbarmen und schnappte sich auch noch den tapfer kämpfenden Nieve. "Das war bitte, aber ich musste den Sieg holen", kommentierte Thomas die späte Einholung des Basken, der danach sichtlich demoralisiert die Beine hochnahm.
Sky spielt seine Stärke und Überzahl perfekt aus
Hinter Thomas parierte zunächst Teamkollege Froome alle Konterattacken und zermürbte die Konkurrenten mit kurzen Tempoverschärfungen. Zu diesem Zeitpunkt hatten nur Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida), Nairo Quintana (Movistar), Romain Bardet (AG2R, Dan Martin (Team UAE) sowie das LottoNL-Jumbo-Duo Primoz Roglic und Steven Kruijswijk die Tempoarbeit von Sky im Anstieg "überlebt". Froome setzte sich letztendlich mit Hilfe von Martin aus der Gruppe ab und fuhr zu Dumoulin vor. Martin erreichte das Ziel als Tagessechster (+0:27), Bardet, Quintana, Nibali und Roglic kamen mit je 59 Sekunden Rückstand ins Ziel.
"Ich wusste, dass sich auf den letzten vier Kilometern alle anschauen würden, also probierte ich es. Ich war Froome sehr dankbar, dass er mit Tempo machte, da ich ja wusste, dass er Thomas vorne hatte. Er hätte es nicht machen müssen. Aber er war verdammt stark und hat mich mit seinem Tempo gekillt", sagte Martin zu seiner Attacke.
Deutlich niedergeschlagener wirkte Quintana. "Wir wollten heute etwas probieren. Aber es lief nicht so wie geplant. Das Tempo war den gesamten Tag sehr hoch und wir haben ein paar Sekunden verloren. Ich hoffe, es sind nicht zu viele, um vorne noch mitkämpfen zu können", meinte der Kolumbianer.
Deutliche Verluste für die Konkurrenz
Quintana gehörte allerdings zu den wenigen Fahrern, die ihre Verluste in Grenzen hielten. Mikel Landa büßte 1:47 Minuten auf den Tagessieger ein, Teamkollege Valverde nach kurzzeitiger Offensive während der Etappe sogar 3:30 Minuten. Ebenfalls deutliche Rückstände mussten Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin, +1:58) Jakob Fuglsang (Astana, +3:53), Bob Jungels (Quick-Step Floors, +4:42), Adam Yates (Mitchelton-Scott, +4:42), Bauke Mollema (+11:29) und Rafal Majka (Bora-hansgrohe, +11:29) hinnehmen.
Spitzenreiter Greg Van Avermaet (BMC) hatte erwartungsgemäß nichts mit dem Ausgang der Etappe zu tun. Der Belgier verlor frühzeitig den Anschluss und erreichte das Ziel mit über 22 Minuten Rückstand. Das Gelbe Trikot trägt stattdessen nun zum zweiten Mal in seiner Karriere Thomas, der die Gesamtwertung mit 1:25 Minuten vor Froome anführt. Es folgen Dumoulin (+1:44), Nibali (+2:14), Roglic (+2:23), Kruijswijk (+2:40), Landa (+2:56), Bardet (+2:58), Quintana (+3:16) und Martin (+3:16).
Die Sprinter Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) und Mark Cavendish (Dimension Data) verpassten hingegen das Zeitlimit der Etappe und mussten die Rundfahrt beenden. Auch Rick Zabel und Mark Renshaw schafften das Zeitlimit nicht.Â
So lief die Etappe ...Â
Gleich mehrere Fluchtgruppen fanden sich nach dem Etappenstart zusammen. Zunächst war Peter Sagan (Bora-hansgrohe) wie gestern an der Spitze dabei und sicherte sich den Zwischensprint des Tages. In der Folge bestand die Spitzengruppe zeitweise aus 30 Fahrern, darunter Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors), Warren Barguil (Fortuneo-Samsic), Tejay van Garderen (BMC), Marc Soler (Movistar), Toms Skujins (Trek-Segafredo), Thomas De Gendt (Lotto Soudal) sowie Serge Pauwels (Dimension Data).
Am Montée de Bisanne (HC-Kategorie) sicherte sich Alaphilippe die 20 Punkte und verteidigte somit seine Führung in der Bergwertung. Am Col du Pré (1. Kategorie) und am Cormet de Roselend (2. Kategorie) gewann Barguil die Bergpreise. Im Schlussanstieg blieben von der Gruppe allerdings nur noch Michael Valgren (Astana), Daniel Navarro (Cofidis), Damiano Caruso (BMC), Barguil und Nieve übrig. Neun Kilometer vor dem Ziel löste sich schließlich Nieve, setzte sich schnell ab und sah bereits wie der Sieger aus – ehe Thomas auf den letzten Metern noch am 34-Jährigen vorbeiflog.
Aus der Gruppe der Favoriten ergriff Alejandro Valverde (Movistar) im Col du Pré 55 Kilometer vor dem Ziel die Initiative und verabschiede sich aus dem Feld. Kurz danach bekam er Unterstützung von seinem Teamkollegen Marc Soler aus der Fluchtgruppe. Der Spanier lag zwischenzeitlich 1:40 Minuten vor den restlichen Favoriten und war virtuell im Gelben Trikot, zollte seinem frühen Vorstoß jedeoch mehr und mehr Tribut.
In der langen Abfahrt vom Cormet de Roselend gelang Dumoulin zusammen mit seinem Teamkollegen Soren Kragh Andersen ebenfalls der Absprung aus der Favoritengruppe und schloss zu Valverde auf. Im Schlussanstieg musste Dumoulin jedoch auf die Hilfe des Movistar-Profis verzichten, Valverde war am Anschlag und verlor in der Folge nicht nur das Hinterrad von Dumoulin, sondern fiel auch weit hinter den restlichen Favoriten zurück.
Dumoulin kämpfte sich zunächst allein in Richtung Ziel, musste sich auf den letzten Kilometern jedoch ebenfalls der Sky-Übermacht beugen. Der Sunweb-Kapitän sprintete immerhin vor Froome noch auf Platz zwei.
Â
16.06.2021Madiot: “Wir hätten Pinot früher aus der Tour nehmen sollen“(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra
23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai
11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar
15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp
27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg
10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig
03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich? (rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte
24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die
23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ
22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff
21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht
21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr
12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung (rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic
12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium (rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a
12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“ (rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic
12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026 (rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan
12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs? (rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we
12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor (rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci
12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld (rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al
12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison (rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen
12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück? (rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop