Fünf Podestplätze in zehn Renntagen

Ackermann: “Das Fazit fällt etwas zwiegespalten aus“

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Ackermann: “Das Fazit fällt etwas zwiegespalten aus“"
Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) überzeugte im Frühjahr als kommende, deutsche Sprinter-Hoffnung. | Foto: Cor Vos

06.04.2018  |  (rsn) - Pascal Ackermann befindet sich gerade auf der Autobahn, als radsport-news.com den 24-Jährigen auf seiner Freisprecheinrichtung telefonisch erreicht. Eine Stunde Stau hat der Bora-hansgrohe-Profi schon hinter sich: Freitagnachmittags-Verkehr auf der A8 um Stuttgart, auf dem Weg ins Allgäu. Dort will das hoffnungsvolle Sprinter-Talent seinen Kumpel Marco Mathis vom Team Katusha-Alpecin besuchen, der am Samstag Geburtstag hat. Eine Ehrentags-Runde werden die beiden gemeinsam absolvieren bevor Ackermann am Montag wieder nach Spanien fliegt.

In Girona ist der Pfälzer bis Ende April noch zuhause - das Winterquartier vieler Radprofis hat auch ihn im vergangenen Jahr erstmals angezogen, nun hat er seinen zweiten Winter in Folge dort in Katalonien verbracht.

Und die guten Trainingsbedingungen tragen Früchte: Zwar hat es mit einem ersten Profisieg noch nicht geklappt, doch Ackermann war seit Ende Februar mehrfach nah dran. Zweimal war er Etappendritter bei der Abu Dhabi Tour, dazu Dritter beim Handzame Classic sowie jeweils Zweiter bei Driedaagse De Panne und dem Scheldeprijs - von Rang drei in Yas Beach am 22. Februar bis Rang zwei beim Scheldeprijs absolvierte er zehn Renntage, jeder zweite endete also auf dem Podium.

"Ein bisschen zwiegespalten fällt das Fazit schon aus, weil ich eigentlich nicht ohne Sieg aus Belgien zurückkommen wollte", erklärt Ackermann jetzt ehrgeizig, und gibt dann trotzdem zu, auch nicht unzufrieden zu sein: "Aber bei der Quote kann ich mich nicht beschweren."

Wie das gesamte Peloton, so musste auch Ackermann in Belgien mehrfach zusehen, wie vor ihm ein Mann aus dem Quick-Step Floors-Team jubelte. So sehr wie er, litt wohl kaum ein Fahrer unter der Frühjahrs-Dominanz des belgischen Teams. Gleich drei mögliche Siege schnappten ihm Quick-Step Floors-Fahrer weg: Bei Rang drei in Handzame war es Alvaro Hodeg, der ihn schlug, bei Rang zwei in De Panne Elia Viviani und zuletzt beim zweiten Platz beim Scheldeprijs Fabio Jakobsen. Die Lösung des Problems soll aber nicht lauten, künftig nicht mehr gegen die Männer in Dunkelblau anzutreten. "Nein, nein. Wir wollen die ja auch bald mal schlagen. Es geht ja allen so. Momentan gewinnen sie eben alles", so Ackermann.

Nur eine knappe Woche wird der 24-Jährige nach seinem Besuch bei Mathis in seiner zeitweisen Wahlheimat Girona verweilen, bevor Ackermann erneut in den Flieger steigt. Dann geht es nach Maastricht zum Start des Amstel Gold Races. "Als Helfer", werde er dort am Start stehen, sagt er. Auch wenn Ackermann sich derzeit eher zum Top-Sprinter als zum Ardennen-Fahrer entwickelt, so schaden Rennkilometer bei harten Rennen wie dem Bier-Klassiker ihm sicher nicht.

Die Helferrolle aber fällt dem Youngster künftig wohl immer seltener zu. "Es war ein harter Kampf, aber ich habe mich jetzt langsam durchgesetzt", freut er sich über sein neues Standing im Bora-hansgrohe-Team, wo er an Sprintertagen immer häufiger die virtuelle Kapitänsbinde tragen darf. So soll Ackermann beispielsweise auch bei der Tour de Romandie, seinem nächsten Rennen nach dem Amstel Gold Race, der Sprinter des Teams sein. Anschließend steht auf dem Weg zu den topfebenen Deutschen Meisterschaften von Einhausen noch das Critérium du Dauphiné in seinem Rennprogramm - nochmal harte Rennkilometer in den Bergen sammeln.

"Bis dahin steht das Programm, was danach kommt, besprechen wir noch", so Ackermann. Die Tour de France sei kein Thema. "Eine Teilnahme dort ist noch sehr weit weg", meint er bescheiden, würde aber trotzdem gerne noch in diesem Jahr seine erste dreiwöchige Rundfahrt bestreiten. "Auch wenn es nur drei bis fünf Sprinteretappen gibt, würde ich gerne die Vuelta fahren. Die Dauerbelastung so einer Grand Tour wäre für mich auch mit Blick auf die Zukunft wichtig", so Ackermann. Er weiß aber auch: "Bei der Vuelta ist es schwer, in den Kader zu kommen, weil sie für die WM-Fahrer dieses Jahr besonders gut als Vorbereitung für die schwere WM passt. Und wir haben viele im Kader, die die WM fahren werden."

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Beskid Classic (1.2, POL)
  • Sundvolden GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)