Christopher Hatz: Rhodos-Tagebuch

Heftiger Regen, Gewitter und Felsbrocken auf der Straße

Von Christopher Hatz

Foto zu dem Text "Heftiger Regen, Gewitter und Felsbrocken auf der Straße"
Riesige Felsbrocken blockieren die Straßen auf Rhodos. | Foto: Lotto-Kern Haus

12.03.2017  |  (rsn) - Wir sind alle mit der Hoffnung auf milde Temperaturen und viel Sonnenschein nach Rhodos geflogen. Das Wetter während des Eintagesrennens vergangenen Sonntag bestätige dies zunächst, doch dann folgte heftiger Regen. Angeblich sollen es im März nur sieben Regentage geben, aller Voraussicht werden wir davon fünf während unseres elftägigen Aufenthalts abbekommen. Immerhin zeigt das Thermometer 14 Grad an, es könnte also noch schlimmer sein.

Am Freitag begann die Tour of Rhodes mit einer sehr nassen 1.Etappe. Der Start wurde aufgrund des starken Regens um eine Stunde nach hinten verschoben, somit konnten wir immerhin die ersten 20 Kilometer im Trockenen fahren. Danach gingen jedoch die Schleusen auf und es sollte bis zum Ende der Etappe nicht mehr aufhören.

Am ersten Berg des Tages drückte das Team Roth-Akros ordentlich aufs Tempo und das Feld zog sich extrem in die Länge. Die Bergwertung erreichte ich kurz nach der ersten Gruppe und nahm in der nassen Abfahrt die Verfolgung auf. Bereits mit Sichtkontakt nach vorne bemerkte ich einen Schleicher an meinem Vorderrad, nach kurzer Zeit war die Luft komplett entwichen. Mir blieb nichts anderes übrig als auf mein Teamfahrzeug zu warten, dies dauerte aufgrund der engen Straßen und der vielen kleinen Gruppen fast vier bis fünf Minuten.

Ich fand mich in einer der letzten Gruppe wieder, so galt es für mich nur noch, innerhalb der Karenzzeit ins Ziel zukommen. Dies war jedoch gar nicht so einfach wie es sich anhört. Aufgrund des starken Regens waren fast alle Straßen überschwemmt und voller Geröll. Spätestens, als dann noch ein Gewitter über uns niederging, waren wir uns in der Gruppe einig, dass wir sowas noch nie erlebt hatten.

Am Samstag startete die 2.Etappe pünktlich um 12 Uhr, allerdings bei ähnlich starkem Regen wie die gestrige zu Ende ging. Die Straßen an der Küste waren immer noch überschwemmt und bremsten ganz schön aus, wenn man eine größere Pfütze erwischte. Nach etwa 30 Kilometern ging es in den ersten Berg hinein, und die Schäden durch die starken Regenfälle wurden mehr und mehr sichtbar. Es lagen zum Teil riesige Felsbrocken auf der Straße, die vor allem die Abfahrten sehr gefährlich machten.

Nach den ersten schnellen 50 Rennkilometern kehrte etwas Ruhe im Feld ein und es hörte sogar auf zu regnen. Während der ganzen Etappe schaffte es keine größere Gruppe, sich dauerhaft vom Feld abzusetzen. Die Teams der Führenden kontrollieren das Rennen und machten es jedem Ausreißer schwer, etwas Zeit herauszufahren. Zum Finale gingen wieder heftige Regenfälle über uns nieder und nach einen Ausscheidungsfahren über die letzten Anstiege, fand ich mich zusammen mit Raphael Freienstein in einer 20 Mann starken Gruppe wieder.

Auf erneut abtrocknenden Straßen waren noch 30 Kilometer an der Küste entlang zu absolvieren. Nach einigen Attacken konnte sich ein Fahrer des Team Leopard (Szymon Rekita, d. Red.) etwa 15 Kilometer vor dem Ziel absetzen und einen verdienten Solo-Sieg einfahren, Raphael sprintete noch auf den siebten Platz. Zu unserer Überraschung schaffte Joshua Huppertz und Luca Henn auf den letzten drei Kilometern noch den Anschluss an unsere Gruppe.

Jetzt heißt es Schuhe trocknen, damit wir wenigstens am Sonntag an der Startlinie trockene Füße haben. Einen blauen Himmel und Sonnenschein können wir leider auch dann nicht erwarten.

Bis dann

Euer Christopher

Weitere Radsportnachrichten

18.09.2025Pogacar will auch im WM-Zeitfahren der Beste sein

(rsn) – Tadej Pogacar will bei der Straßen-WM in Ruanda nicht nur seinen Titel im Straßenrennen verteidigen, sondern auch im Zeitfahren das Regenbogentrikot holen. Um gegen den zweimaligen Weltmei

18.09.2025Magnier jubelt in der Slowakei erneut - diesmal in Gelb

(rsn) – Der Franzose Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) hat auch die 2. Etappe der 69. Slowakei-Rundfahrt (2.1) für sich entschieden. Der Auftaktsieger ließ über 169,4 Kilometer von Svidnik nac

18.09.2025Evenepoel vor WM-Duell mit Pogacar: “Ich bin bereit“

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Aus bei der Tour de France reist Remco Evenepoel voller Selbstbewusstsein nach Ruanda, wo er am Sonntag zum Auftakt der Straßen-WM in Kigali seinen Titel im Zeitfah

18.09.2025Capiot soll Jaycos Klassikerteam verstärken

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.09.2025Die WM-Aufgebote aller Nationen für die Elite-Kategorien

(rsn) – Die Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali vom 21. bis 28. September umfassen 13 Wettkämpfe – je Einzelzeitfahren und Straßenrennen für männliche wie weibliche U19 und U23 so

18.09.2025Merlier will Pogacar im Herbst noch abfangen

(rsn) - Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) will Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in den letzten Wochen der Saison 2025 noch überflügeln – allerdings nicht in einem Rennen, sondern in der

18.09.2025Schweizer WM-Team ohne Hartmann und Häberlin

(rsn) – Nicht nur das deutsche Team muss für die Straßen-WM in Ruanda personelle Ausfälle verkraften. Auch die beiden Schweizerinnen Elena Hartmann und Steffi Häberlin fallen für die am 21. Se

18.09.2025Mayrhofer ersetzt Stork im deutschen WM-Kader

(rsn) – Nachdem Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) am Dienstagabend nicht in den Flieger nach Ruanda steigen konnte, weil er sich in der Schlusswoche der Vuelta a Espana erkältet hatte u

18.09.2025Die Zeitfahrstrecken bei den Weltmeisterschaften in Ruanda

(rsn) – Im hügelig-bergigen Kigali gibt es kaum flache Straßen. Und so sind auch die Einzelzeitfahren sowie die Mixed-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Ruanda wirklich schwere Prüfungen. Wir

18.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

17.09.2025Top-Favoritinnen mit Fragezeichen, Niedermaier Medaillenhoffnung

(rsn) – Ohne Titelverteidigerin muss das diesjährige WM-Zeitfahren der Frauen in Kigali auskommen. Das liegt daran, dass sich Grace Brown partout nicht wollte umstimmen lassen und das Rennrad – z

17.09.2025Grégoire bezwingt im Bergaufsprint van den Berg und Hirschi

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat seine bestechende Herbstform auch zum Auftakt der 85. Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der 22-jährige Franzose,

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Serbie (2.2, SRB)
  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)