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29.01.2017 | (rsn) - Auch 20 Minuten nach Rennende, als es zur Siegerehrung ging, konnte Mathieu van der Poel seine Tränen nicht unterdrücken. Der Niederländer wurde als Gewinner der Silber-Medaille vorgestellt, doch er selbst sah sich wohl eher als Verlierer der goldenen. Die nämlich ging im luxemburgischen Bieles, wie schon ein Jahr zuvor in Zolder, an Wout Van Aert. Der Belgier entschied das von den Cross-Fans fieberhaft erwartete Duell der zwei Superstars mit 44 Sekunden Vorsprung vor van der Poel und 2:09 Minuten vor Kevin Pauwels (Belgien) für sich.
"Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Ich war letzte Woche eine ganze Woche ohne Rad. Niemand hat an mich geglaubt, denn das ist natürlich nicht die beste Vorbereitung", sagte Van Aert, den Knieprobleme zunächst vom Training und dann auch vom Start beim letzten Weltcup vergangene Woche in Hoogerheide abgehalten hatten, im Sieger-Interview der UCI. "Aber ich wollte heute eine Stunde Vollgas geben."
Das gelang dem 22-Jährigen aber nicht von Beginn an. Er erwischte keinen guten Start und eine noch schlechtere erste Runde, während der gleichaltrige van der Poel an der Spitze davonzog. Dass es letztendlich trotzdem zum zweiten WM-Titel für Van Aert in der Elite reichte, hatte er auch und vor allem einem Plattfuß von van der Poel ausgangs der drittletzten von acht Runden zu verdanken. "Es ist eine Schande, dass Mathieu Pech mit dem Platten hatte. Aber natürlich konnte ich nicht warten", so Van Aert zur rennentscheidenden Szene.
Van der Poel hatte hingegen einen perfekten Start erwischt und sich sofort an die Spitze gesetzt. Nur Pauwels konnte dem förmlich fliegenden Holländer in der ersten halben Runde folgen. Nach dem ersten Umlauf dann war van der Poel sogar allein - sieben Sekunden vor Pauwels und 14 vor einer ersten Gruppe mit weiteren Belgiern um Van Aert. Der fand erst in der zweiten Runde seinen Rhythmus, arbeitete sich durch die Belgier-Gruppe hindurch und begann seine Aufholjagd. Am Rundenende lag er noch sieben Sekunden hinter van der Poel, nach der dritten Runde vier. In der vierten Runde dann stellte er erstmals Kontakt her - auch weil der Niederländer bis dahin bereits zwei Mal an der Box war, um sein Arbeitsgerät zu wechseln, Van Aert dagegen kein einziges Mal.
In der fünften Runde, als die Beiden zusammen unterwegs waren und das Tempo erstmals etwas drosselten, konnte Van Aert kurzzeitig durchatmen und erlaubte sich nun auch selbst einen Boxenstopp. Er hielt trotzdem den Kontakt, bis in Umlauf sechs van der Poel das Tempo wieder erhöhte und ihm einige Meter davonfuhr. Der Niederländer schien zu diesem Zeitpunkt alles unter Kontrolle zu haben und den Titelverteidiger langsam wieder abhängen zu können.
Doch im letzten Drittel dieser drittletzten Runde rutschte van der Poel ungewohnt unkontrolliert die steile Schrägfahrt, eine der schweren Schlüsselstellen der Strecke, hinunter: sein Hinterrad war platt. Er büßte seinen Vorsprung auf dem Weg zu Start und Ziel ein, und als Van Aert auf dem Asphalt von hinten an ihn heranfuhr, sah er sofort, dass sein Kontrahent in Problemen steckte. Van Aert zog vorbei und machte sofort Druck, hängte van der Poel ab. Der wiederum hatte noch einen weiten Weg bis zur Box vor sich, wo er endlich das Rad wechseln konnte. Doch die Vorentscheidung war gefallen: Mit 18 Sekunden Rückstand sprang der Niederländer auf ein neues Velo und jagte hinter Van Aert her.
Der aber setzte seinem Gegner den moralischen Todesstoß: Mit 7:33 Minuten legte Van Aert in diesem siebten Umlauf die zweitschnellste Runde des Rennens auf den Parcours und ging mit 39 Sekunden Vorsprung ins Finale. Dort ließ er nicht nach, und während van der Poel hinten resignierte, baute Van Aert seinen Vorsprung noch weiter aus, bevor er auf den letzten Metern dann Tempo herausnahm, um die erfolgreiche Titelverteidigung genießen und seinen Sieg feiern zu können.
"Am Anfang dachte ich, es wird ein Rennen um Rang zwei. Aber in der zweiten Runde fand ich meinen Rhythmus, und als ich den hatte, glaubte ich wieder an die Siegchancen. Aber natürlich wurde es durch den Platten einfacher für mich, Vorsprung herauszuholen", sagte der alte und neue Weltmeister später. "Er hatte den Platten auf der Zielgerade und von da ist es noch weit zur Box. Das war sicher eine der wichtigsten Szenen im Rennen, aber das gehört zum Cross. Ich hatte auch einen Platten, hatte aber mehr Glück, denn es war genau vor der Box."
Van der Poel rollte 44 Sekunden nach dem Sieger mit versteinerter Miene über den Zielstrich, wo er dann seine Emotionen nicht mehr halten konnte. Er verkroch sich im Zelt und weinte bitterlich, als sein Betreuer ihm den Dreck von der einstündigen Schlammschlacht vom Körper entfernte.
Hinter den beiden Überfliegern der Cross-Szene fuhr Pauwels auf den dritten Rang, obwohl auch er nach einer starken ersten Runde Defektpech hatte und weit zurückfiel. Der Belgier kämpfte sich im Verlauf des Rennens Position um Position wieder nach vorne und lieferte sich dann im Finale ein Duell mit Lars van der Haar um Rang drei, bis der Niederländer von Problemen mit seinem Klickpedal gestoppt wurde.
Eine starke Leistung riefen in Luxemburg auch der Schweizer Simon Zahner und der Deutsche Sascha Weber ab, die auf die Plätze neun und zehn fuhren - mit 4:08 Minuten beziehungsweise 4:29 Minuten Rückstand auf den Sieger. Philipp Walsleben wurde als zweiter Deutscher 13., mit 5:07 Minuten Rückstand. "Es war ein sehr schweres Rennen, konditionell sehr anspruchsvoll, durch den tiefen Untergrund. Aber ich konnte mich von Runde zu Runde trotzdem weiter vorarbeiten und bin zufrieden mit dieser Platzierung", so Weber.
Severin Sagesser (+ 5:18), Nicola Rohrbach (+ 5:28), Julien Taramarcaz (+ 5:57) und Marcel Wildhaber (+ 6:29) fuhren für die Eidgenossen auf die Plätze 14, 15, 19 und 24. Marcel Meisen gab das Rennen in der siebten Runde auf. "Ich erwischte schon nicht den besten Start und kam mit der Strecke nicht wirklich gut klar", sagte der Deutsche Meister laut BDR-Pressemitteilung.
Ergebnis:
1. Wout Van Aert (Belgien) 1:02:08 Stunden
2. Mathieu van der Poel (Niederlande) + 0:44
3. Kevin Pauwels (Belgien) +2:09
4. Lars van der Haar (Niederlande) + 2:52
5. Corne van Kessel (Niederlande) + 3:09
6. Laurens Sweeck (Belgien) + 3:29
7. Michael Boros (Tschechien) + 3:47
8. Gianni Vermeersch (Belgien) + 4:02
9. Simon Zahner (Schweiz) + 4:08
10. Sascha Weber (Deutschland) + 4:29
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