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27.01.2017 | (rsn) - Marcel Meisen vom Team Steylaerts geht am Sonntag als Deutscher Meister und Anführer des aus drei Mann bestehenden deutschen Aufgebots ins Eliterennen der Cross-Weltmeisterschaften von Luxemburg in Bieles. radsport-news.com hat den Aachener vor der Abreise zuhause angerufen und mit ihm über das anstehende Wochenende sowie den Stand seines Sports in Deutschland gesprochen.
Herr Meisen, Sie reisen erst am Freitag-Nachmittag zur Cross-WM nach Luxemburg und verpassen so bereits zwei offiziell Trainingstage. Warum?
Marcel Meisen: Meine Anreise dauert ja nur zwei Stunden, und bisher waren die Strecken noch gefroren, während es am Wochenende tauen soll. Deswegen wird sich die Strecke sowieso stündlich verändern. Da bringt es nicht viel, dort jetzt schon rumzutanzen. Am Samstag mache ich dann mit Philipp Walsleben und Sascha Weber meine erste Trainingsfahrt.
Trotzdem haben Sie sicher schon gehört, wie die Strecke sein soll: ein erster schneller Teil und in der zweiten Hälfte viel Auf und Ab mit technischen Schwierigkeiten wie Schrägfahrten. Wie gefällt ihnen das?
Meisen: Der zweite Teil sollte mir entgegenkommen. Dass es nicht einfach wird, ist ein Vorteil - auch wenn auf Weltniveau natürlich alle ein bisschen Rad fahren können. Und man muss natürlich abwarten, ob die Schrägfahrten überhaupt fahrbar sind, wenn es durch das Wetter glatt wird. Gerade wenn es jetzt etwas antaut, dann hat man auf dem gefrorenen Boden eine dünne Matschschicht und darunter null Grip. Das ist technisch am schwierigsten.
Sie sind im Januar zum zweiten Mal Deutscher Meister geworden, wurden Zweiter beim Weltcup in Fiuggi und zuletzt Achter in Hoogerheide. Sie sind gut drauf?
Meisen: Ich bin fit und gesund und konnte meine Form in den letzten Wochen ganz gut halten. In Italien lief es sehr gut, letzte Woche nicht ganz so gut, aber das könnte auch ein nicht so guter Tag gewesen sein - und Platz acht war trotzdem noch in Ordnung.
Der zweite Platz in Italien lässt die Öffentlichkeit träumen: Sind Sie am Sonntag ein Medaillenkandidat?
Meisen: Das wäre eine große Überraschung. Auch der zweite Platz in Italien war das. Zur Rennhälfte war ich noch auf einer Position, von der ich gesagt habe: Okay, hier gehöre ich hin. Und dann bin ich mit einem guten Finale auf einer Strecke, die mir lag, noch so weit nach vorne gefahren! Das war irre und etwas, wovon ich immer gesagt habe, dass ich das nochmal erreichen will in meiner Cross-Karriere.
Wie lautet dann das Ziel?
Meisen: Unter die ersten fünf zu fahren, das wäre schon super. Mein Ziel sind die Top Ten. Ich bin ja erst einmal in dieser Saison an allen vorbeigefahren - eben in Italien - und war bei den anderen Rennen dahinter. Da jetzt zu sagen, dass ich Medaillenkandidat bin, wäre zu viel des Guten. Wenn ich wieder in die Top Ten komme, dann wäre das super - auch um meine Weltranglistenposition (Platz 7, Anm. d. Red.) zu halten.
Wer sind denn Ihre Medaillenkandidaten?
Meisen: Die üblichen Verdächtigen: Wout Van Aert und Mathieu van der Poel in erster Linie, dazu hat sich Lars van der Haar in Hoogerheide wieder ins Rampenlicht gefahren. Wenn der Boden nicht zu schwer wird, kann er aufs Podium fahren. Und auch Kevin Pauwels oder Tom Meeusen muss man beachten.
Van Aert hatte zuletzt Knieprobleme, die in Italien wieder schlimmer wurden, weshalb er fast eine Woche das Training sowie den Weltcup in Hoogerheide ausgelassen hat. Und auch van der Poel wurde dort beim Heimrennen nur 24. - trotzdem: Wenn alles normal läuft - sind das die Beiden, die das Rennen am Sonntag unter sich ausmachen?
Meisen: Da sage ich mal ja. Die Kenner glauben nicht wirklich daran, dass man bei den Beiden dazwischenfahren kann. Sie haben die ganze Saison dominiert und nur Toon Aerts konnte sie jeweils mal schlagen - und der fehlt bei der WM. Sonst hat sie noch keiner bezwungen, und es wäre erstaunlich, wenn es jetzt anders wäre. Aber wenn sie nicht gut drauf sind, dann muss man die Chance natürlich nutzen. Und wenn die Strecke rutschig wird, dann kann immer etwas passieren. Aber gerade deshalb muss man ohnehin auf sich selbst gucken: Wenn man selbst nicht gut fährt, ist es egal, was die Anderen machen.
Als Deutscher Meister: Sind Sie Deutschlands klare Nummer 1?
Meisen: Philipp (Walsleben) fährt in letzter Zeit auch nicht schlecht. Er hat immer gute und schlechte Tage, aber in den letzten Wochen geht es eigentlich recht gut bei ihm - auch am Wochenende in Hoogerheide ist er von seinem hinteren Startplatz stark nach vorne gefahren. Wenn er sich gut fühlt, kann er auch in die ersten Zehn fahren. Und wenn wir zusammen dort sind, werden wir uns sicher helfen.
Das deutsche Team besteht am Sonntag aus drei Kumpels, Sie verstehen sich alle drei gut. Aber wie kann man sich beim Cross überhaupt helfen?
Meisen: Wirklich zu helfen ist schwer. Aber wenn wir zusammen in einer Gruppe sind und eine Lücke zugefahren werden muss, dann wird von uns keiner zum Anderen sagen: 'Ich fahr' nicht!', so wie es mit anderen Konkurrenten dann häufig ist. Da ist man schon Teamkollege. Ich muss bei der WM jetzt nicht fahren, um unbedingt Philipp abhängen. Dazu kennen wir uns zu gut und sind zu gut befreundet. Und auch Sascha zum Beispiel hat sich über meinen zweiten Platz im Ziel in Fiuggi riesig gefreut. Helfen können wir uns übrigens auch schon vor dem Rennen, wenn wir gemeinsam die Strecke anschauen und gute Ideen für die richtige Linie an gewissen Streckenpunkten austauschen.
Seit Jahren sind Sie die drei Deutschen, die die Kohlen aus dem Feuer holen - und dahinter klafft eine Lücke. Auch aus dem Nachwuchs kommt derzeit nicht viel nach. Woran liegt das? Fehlt Unterstützung für den deutschen Cross-Sport?
Meisen: Ja, auf jeden Fall. International sieht es beim deutschen Nachwuchs sehr schlecht aus. Ich sehe momentan eigentlich nur einen, der genug Talent hat, es aber dieses Jahr leider nicht genug zeigen konnte: Niklas Märkl von den Junioren. Aber er ist auch gut auf der Straße, und das ist in Deutschland immer ein Problem: Es wird sich sehr schnell auf die Straße konzetriert. Das ist in Belgien anders. Wer dort gut Cross fährt, bleibt Crossfahrer. In Deutschland wird auch vom Verband früh eine Entscheidung herbeigeführt, obwohl ich denke, dass man es auch in der U23 noch gut kombinieren könnte - zumindest mit einer halben Cross-Saison, gerade weil die Straßen-Saison im Nachwuchs ja nicht so früh beginnt wie die WorldTour. Ich denke, die Kombination wäre sogar ein Vorteil. Aber in manchen Bundesländern wird das eben nicht gerne gesehen und dann werden die Talente weggeholt.
Es hat sicher viel mit Fördergeldern zu tun, weil Cross nicht olympisch ist. Was muss der BDR tun? Muss das Thema Olympia-Relevanz egal sein?
Meisen: Schön wäre es auf jeden Fall, wenn man sieht, dass bei uns gar nichts investiert wird und andere Disziplinen, wie zum Beispiel die Bahn, dass da die Nationalmannschaft wochenlang im Trainingslager ist. Ich will darüber nicht urteilen, aber es ist die Frage, ob das nötig ist. Man muss es nicht gleichverteilen, aber es wäre schon gut, wenn ein bisschen was in den Cross-Sport investiert würde. Auf der anderen Seite haben Philipp, Sascha und ich das auch nicht gehabt. Cross war schon immer eine Sportart, in der man mit seiner Familie alles selbst machen und dranbleiben musste. Ich war in der U23 nicht schlecht, aber auch nicht so gut wie meine Konkurrenten um mich herum, die U23-Weltmeister oder ähnliches wurden. Der Sprung kann auch später noch kommen. Nur braucht man da Unterstützung von der ganzen Familie und allem drum und dran. Wenn der BDR da mehr machen würde, wäre das gut. Denn mit ein, zwei Trainingslagern und ein paar einzelnen Rennen in Belgien ist es nicht getan.
Kinder müssen begeistert werden von einem Sport. Wie wichtig war daher der Heim-Weltcup in Zeven diesen Winter?
Meisen: Ja, Begeisterung ist wichtig! Und Zeven war wirklich nicht schlecht. Ich hatte vorher ein paar Zweifel, aber es war eine sehr schöne Veranstaltung! Und ansonsten kann man, wenn man aus der Schule raus ist, auch nach Belgien gehen. Da gibt es schon Teams, die einen dann auch unterstützen. Manche nehmen nur Belgier, aber einige sind offen und wollen den Sport internationaler machen. Zum Beispiel sieht man im Beobank-Nachwuchsteam ja auch Schweizer und andere Nationalitäten. Wenn man möchte, gibt es einen Weg.
Abschließend noch einmal kurz zurück zur WM - Ihr Tipp: Wie wird das Podium am Sonntag aussehen?
Meisen: (überlegt kurz und atmet einmal tief durch) Ich würde sagen: Van der Poel vor Van Aert und Meeusen.
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