--> -->
27.10.2016 | (rsn) – Jens Zemke hat nach fünf Jahren den Dimension Data-Rennstall verlassen und wird künftig als Sportlicher Leiter für das deutsche Bora-hansgrohe-Team um Weltmeister Peter Sagan arbeiten. Im Interview mit radsport-news.com erklärt der gebürtige Wiesbadener, was ihn zum Wechsel bewogen hat und welche Ziele er mit Bora-hansgrohe anstrebt.
Bei Dimension Data hatten Sie großen Anteil an der Erfolgsgeschichte des Rennstalls. Weshalb jetzt der doch Wechsel?
Jens Zemke: Im Oktober 2011 habe ich Teamchef Douglas Ryder in Südafrika besucht und war sofort von der Idee begeistert, ein afrikanisches Team nach Europa zu bringen und Werbung für ein wohltätiges Projekt zu machen. Ich hatte ein halbes Jahr Zeit, bis das Team nach Europa kam und habe mich um das Rennprogramm, das Personal, ein Teamhaus, den Fuhrpark und alles, was dazu gehört, gekümmert. 25 UCI-Siege im ersten Jahr und der Sieg beim ersten Monument (Gerald Ciolek bei Mailand Sanremo, d. Red.) waren eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, die Jahr für Jahr weiterging. Nach fünf Jahren habe ich für mich entschieden, etwas Neues anzufangen. Dimension Data steht sehr gut da und hat eine große Talentschmiede im Hintergrund. Ich verlasse das Team dennoch mit einem weinenden Auge, da alle afrikanischen Rennfahrer durch meine Hände gegangen sind und wir eine super Zeit zusammen verbracht haben, aber jetzt möchte ich mich voll in den Dienst eines "neuen“ Teams von Ralph Denk stellen.
Wie kam der Wechsel zustande?
Zemke: Der Kontakt zu Ralph Denk besteht schon lange und man hat sich gegenseitig respektiert. Als die gezielte Anfrage kam, hat mich das Team sofort gereizt.
Wie lange gilt der Vertrag?
Zemke: Für zunächst zwei Jahre
Welche Aufgaben werden Sie haben?
Zemke: Ich werde bei Bora-hansgrohe als Sportlicher Leiter tätig sein und meine nun schon 15-jährige Erfahrung mit einbringen.
Welche Rolle hat die Verpflichtung von Peter Sagan und weiterer Weltklassefahrer in Ihrer Entscheidung pro Bora gespielt?
Zemke: Wichtig war für mich, dass es ein Team mit ambitionierten Zielen ist, unabhängig von den Namen. Dass unser Leader Peter Sagan ist, finde ich genial, da er die schillerndste Figur im Radsport ist.
Bora-hansgrohe hat ambitionierte Ziele und dafür viele neue Fahrer verpflichtet – wie lange wird es dauern, bis sich das Team gefunden haben wird?
Zemke: Meine Philosophie ist da ein bisschen anders, denn beim Cervelo Test Team waren wir auch vom ersten Renntag an erfolgreich. Warum soll das beim Team Bora-hansgrohe nicht auch gelingen?
Bora-hansgrohe hat zwei deutsche Sponsoren und eine deutsche Lizenz. Die Topfahrer aber sind sämtlich aus dem Ausland. Bei welchen Rennen können die deutschen oder deutschsprachigen Fahrer Ihrer Meinung nach Erfolge einfahren?
Zemke: Naja, gerade mit Emanuel Buchmann haben wir das größte deutsche Talent für schwere Rundfahrten in unseren Reihen. Marcus Burghardt wird nach sieben Jahren bei BMC auch einen neuen Motivationsschub erfahren, und unseren jungen Talenten aus Deutschland und Österreich gehört die Zukunft.
Glauben Sie, dass sich Sagan noch verbessern kann – ist eine Saison wie zu Ende gegangene überhaupt noch zu steigern?
Zemke: Seine Saison von 2016 ist nicht steigerungsfähig. Jetzt heißt es ihm, ein Umfeld zu bieten, in dem er sich wohl fühlt und ihm Vertrauen geben, falls er nicht von Sieg zu Sieg fährt. Es ist immer schwerer, jemanden oben zu halten, als jemanden nach oben zu bringen, aber Peter Sagan ist ein absoluter Ausnahmeathlet und hat das Sieger-Gen.
Welche persönlichen Ziele und Wünsche haben Sie für 2017?
Zemke: Klar steht an oberster Stelle, dass es mir und meinen Nächsten gesundheitlich gut geht. Sportlich wünsche ich mir, dass Deutschland aus seinem zehnjährigen Winterschlaf wieder erwacht und wir dem Publikum den schönsten Sport der Welt wieder schmackhaft machen können.
Werden Sie bei der Tour, die 2017 ja in Düsseldorf beginnt, dabei sein?
Zemke: Ich werde beim Giro zum Einsatz kommen und werde versuchen, mit Rafal Majka dessen bestmögliche Leistungen herauszukitzeln. Bei der Tour werde ich höchstens phasenweise dabei sein.
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri
(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar
(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli
(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse
(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa
(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von
(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre
(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3
(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel
(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine
(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber