Staffel-Rennen im Ötztal - mit Jan Ullrich, Thomas Rohregger, Fank Wörndl, Alex Stock...

"Dainese Peak to Creek": Entscheidung auf den letzten Metern

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Das Sieger-Team "Allstars 2" mit Christian Hoffmann (A), Christoph Nösig (A), Daniel Gathof (D), Helmut Schießl (D), Stew Watson (GB), Andreas Traxl (A), Severin Häberling (CH) | Foto: zooom.at/ Leo Rosas

25.04.2015  |  (Ra, zo) - Tour-Sieger, Olympia-Medallisten und Weltmeister am Rand ihrer Leistungsgrenze - unter diese Überschrift könnte man den freundschaftlichen Staffel-Wettkampf heute vormittag im Tiroler Ötztal wohl setzen.

Das Publikum verfolgte ein spannendes Rennen
unter sechs gleichwerten Teams auf Weltklasse-Niveau. Letzten Endes entschied die unglaubliche Performance von Christian Hoffmann (A) im Skibergsteigen das Rennen, und sicherte dem "Team Allstars 2" den ersten Platz.

Die neue Rekordzeit von 4:48:24 Stunden wurde vom zweitplatzierten "Challengers Team" um knapp vier Minuten verfehlt. Auf Platz drei landeten die Athleten vom "Dainese Team" mit dem Ex-"Radio Shack"-Profi Thomas Rohregger und dem britischen Top-Enduro-Biker Alex Stock in 5:00:12 Stunden.

In einem Staffel-Rennen der Extra-Klasse
ging es heute wieder vom Winter in den Sommer, vom Schnee zum Wasser, vom Berg ins Tal. Zum sechsten Mal fand das Multisport-Rennen "Dainese Peak to Creek" statt.

Sechs Teams mit sieben Athleten mussten so schnell wie möglich von Spitze des Rettenbacher Gletschers über 7067 Höhenmeter bis hinunter in die "Area 47" gelangen. In den Disziplinen Skibergsteigen, Ski, Mountainbike, Berglauf, Klettern, Rennrad und Kajak gingen die Sportler an ihr persönliches Limit, bevor sie beim Rafting als Team die Ziellinie überquerten.

„Es ist unglaublich, was Christian
(Hoffmann; Ski-Bergsteiger - d.Red.)
rausgeholt hat. Er ist drei Minuten vor den anderen angekommen, und ich habe den Vorsprung gut halten können“, sagte Ski-Weltcup-Fahrer Christoph Nösig (A) vom Sieger-Team "Allstars 2" im Ziel:

„Die Bedingungen am Gletscher waren perfekt, und ich hatte bei der Skiauswahl ein glückliches Händchen. Zum Schluss noch gemeinsam an diesem traumhaften Tag über die Ziellinie zu paddeln - das war gewaltig!“

Der Rennverlauf

Gleich zu Beginn konnte Olympia-Sieger Christian Hoffmann (A) den entscheidenden Vorsprung für sein Team sichern. In eindrucksvollem Tempo überwand er den Steilhang zum Gipfel der Schwarzen Schneide, wo Team-Kollege Christoph Nösig (A) wartete.

Der Südtiroler Slalom-Vize-Weltmeister von 2007, Manfred Mölgg kurz nach seinem Einsatz: „Ich habe leider das falsche Material und einen zu leichten Ski gewählt. Den großen Unterschied im Rennen haben dann die MTB-Rider gemacht. Trotzdem: Es hat super Spaß gemacht, eine tolle Sache!“

Florian Scheiber (A), der erst als vierter Skifahrer
seinen Lauf antreten konnte, bewies eindrucksvoll sein Können: „Der Schnee war hart gefroren, sodass ich gut rausgekommen bin. Zwischen mir und Nösig war der Abstand bereits zu groß. Zum Glück gelang es mir, Frank Wördl und Werner Heel zu überholen.“

Florian gelang es als Zweiter, die Garmin-Staffel-Uhr
an seinen Bruder Simon zu übergeben, der eine Aufholjagd auf Daniel Gathof (D) startete. Auf der anspruchsvollen Mountainbike-Route mit Single-Trails, Waldstrecken und Schotterwegen, wurden die Karten neu gemischt.

"Local" Simon Scheiber vom "Ötztal Team" nutzte seinen Heimvorteil, und holte Daniel Gathof auf der Downhill-Strecke ein. Auf den letzten kräftezehrenden Anstig-Kilometern konnte der Enduro-Rider Daniel seine Stärke im Ausdauerbereich jedoch ausspielen, behielt für sein Team die Führung, und übergab um wenige Sekunden vor seinem direkten Verfolger die Staffel-Uhr an Helmut Schießl (D).

Der Bergläufer musste sich unter großem Druck
gegen die mehrheitlich jüngeren Mitstreiter beweisen. In weltmeisterlicher Manier legte er die 457 Höhenmeter bis zum Klettergarten Niederthai zurück. "Für alle Bergläufer galt es hier, in Bewegung zu bleiben, um die Laktat-Produktion der Muskeln so gering wie möglich zu halten", so Schießl nach dem Rennen.

Top-Kletterer Stew Watson (GB) verteidigte auf eindrucksvolle Weise den Vorsprung seines "Allstar 2 Teams" am Felsen, und schickte als Erstes Helmut Schießl auf den zweiten Berg-Strecken-Teil, der die Staffel-Uhr an der Kirche Maria Schnee an Andy Traxl (A) auf dem Rennrad übergab.

Berglauf-Ikone Markus Kröll (A) musste, wie schon 2014,
den auf der Mountainbike-Strecke durch eine Panne von Tobias Woggon entstandenen Rückstand hinterherlaufen. Am Ende wurde er als Fünfter von Rennradler Gerhard Trampusch (A) abgelöst.

Auf der Rennrad-Strecke behielt "Mooserwirt" Andy routiniert die Oberhand im Zweikampf gegen Ötztaler Patric Grüner, der ihm vom Start an dicht auf den Fersen lag.

Große Namen wie Jan Ullrich und Gerhard Trampusch
konnten trotz starker individueller Leistungen ihren Team-Rückstand nicht mehr aufholen, um in der Entscheidung um die Podiumsplätze mitzureden.

Der Innsbrucker Rennrad-Star Thomas Rohregger (A) wahrte mit einer soliden Performance über das Haiminger Sattele die Chance auf Platz drei.

Vor allem der niedrige Wasserstand der Ötztaler Arche
sorgte besonders auf der Kajak-Etappe für Adrenalin pur. Der Schweizer Severin Häberling ging als Erstes ins Wildwasser, dicht gefolgt von den Deutschen Fabian Dörfler und Max Siech.

In der finalen Rafting-Etappe kam es zu einer unerwarteten Wendung im Kampf um Platz zwei und drei. Das Publikum staunte, als das "Challengers Team" rund um Raft-Führer Max Siech (D) am "Ötztal Team" vorbei paddelte. Die hatte scheinbar alle Kraftreserven in den individuellen Disziplinen verbraucht, und wurden schlussendlich noch zu allem Übel vom starken "Dainese Team" überholt.

Die Ergebnisse:
Allstars 2 4.48:24
Christian Hoffmann (AUT), Christoph Nösig (AUT), Daniel Gathof (GER), Helmut Schießl (GER), Stew Watson (GBR), Andreas Traxl (AUT), Severin Häberling (SUI)

Challengers 4:52:42
Johannes Walder (AUT), Thomas Dreßen (GER), Wolfgang Eysholdt (GER), Martin Mattle (AUT), Martin Schidlowski (GER), Jonas Endres (GER), Max Siech (GER)

Dainese Team 5:00:12

Daniel Zugg (AUT), Manfred Mölgg (ITA), Alex Stock (GBR), Andreas Rois (AUT), Jorg Verhoeven (NED), Thomas Rohregger (AUT), Quirin Haslberger (GER)

Ötztal Team 5:03:57
Armin Neurauter (AUT), Florian Scheiber (AUT), Simon Scheiber (AUT), Martin Scheiber (AUT), Lukas Ennemoser (AUT), Patric Grüner (AUT), Fabian Dörfler (GER)

Allstars 3 5:16:58
Nejc Kuhar (SLO), Frank Wörndl (GER), Guido Thaler (AUT), Johannes Schöpf (AUT), Lukas Köb (AUT), Jan Ullrich (GER), Sven Lämmler (SUI)

Allstars 1 5:24:45
Alexander Fasser (AUT), Werner Heel (ITA), Tobias Woggon (GER), Markus Kröll (AUT), Hansjörg Auer (AUT), Gerhard Trampusch (AUT), Vavrinec Hradilek (CZE)

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