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26.05.2012 | Am vergangenen Sonntag stand für uns das fünfte Rennen des „German Cycling-Cup 2012“ auf dem Programm. Das hieß zum zweiten Mal innerhalb einer Woche die lange Reise in den Osten der Republik aufzunehmen. Eigentlich hätte ich das Auto garnicht ausladen müssen...
Am Renn-Morgen trifft unser Team zum Teil erst im Startblock aufeinander. Während die meisten in einem Leipziger Hotel übernachteten, reisen einige erst in der Frühe an. Ich habe – wie bei meinem letzten Start vor zwei Jahren – die Übernachtung in der Zwenkauer Stadthalle vorgezogen. Das reichhaltige Sportlerfrühstück des heimischen RV Zwenkau entschädigt für die Nacht im Feldbett.
Die meisten Starter sehen heute deutlich motivierter aus, als noch in der Vorwoche am Schleizer Dreieck. Grund dafür ist nicht nur das sonnige Mai-Wetter – im Vergleich zum „Schleizer Kühlschrank“ –, sondern auch die flache Strecke, vor der wohl niemand wegen mangelnder Form kapitulieren wird.
Sogar unsere "Frostbeule" Martin hat sich aufgrund der Temperaturen für „kurz-kurz“ entschieden. Philipp macht ebenfalls einen lockeren Eindruck am Start: Vergessen ist die formschwache Vorstellung der Vorwoche.
Das Rennen beginnt gewohnt hektisch. Von etwas weiter hinten gestartet, schiebe ich mich auf den ersten Kilometer gemächlich nach vorne, vorbei auch an Philipp und Martin, die im mittleren Teil des Felds unterwegs sind. Über breite Straßen geht es zügig raus auf die große Runde.
Die üblichen ersten Attacken werden problemlos gestellt, bevor bei Kilometer 30 erstmal Ruhe einkehrt. Alles wartet auf die Gruppe des Tages. Als sich dann kurz darauf eine große Gruppe bildet, verpasse ich zwar den Absprung, reihe mich aber in der Nachführ-Arbeit hinter den "Univegas" ein - und bereue keinen Moment nicht mitgesprungen zu sein: Nach nicht mal 10 Kilometer ist die Gruppe wieder gestellt.
Auch wenn die Strecke etwas kürzer ist als vor zwei Jahren, ist mir der "Scharfrichter" nach 55 km noch bekannt. Endlich geht das Rennen richtig los: Auf der Perlenschnur fahre ich in guter Position in den Berg hinein, und komme gut mit den ersten 50 drüber.
Leider bestand dann kein Interesse mehr bei den großen Teams, das Tempo hochzuhalten. So gelingt es einer zweiten Gruppe zurückzukommen. Philipp ist der Tempoverschärfung zum Opfer gefallen, aber immerhin sind Martin und ich noch vorne vertreten.
Bei der Verpflegungskontrolle sieht es noch ganz gut für uns aus. Ich orientiere mich wieder nach vorne und beobachte, mit welcher Taktik weitergefahren wird. Leider kommt die nächste Kuppe schneller als gedacht. Noch leicht geschwächt von einer Erkältung in der Vorwoche, machen meine Beine zu, und ich muss das Hauptfeld bei km 90 fahren lassen. Martin sieht noch ganz gut aus, muss aber kurz darauf auch dem gestiegenen Tempo Tribut zollen.
Nach einer kurzen Erholung finde ich eine Gruppe, mit der ich ins Ziel fahren kann. Mehrmals motiviere ich meine Mitstreiter, das Tempo aufrechtzuerhalten, vernünftig zu kreiseln, und übernehme des öfteren die Führung. Alles in der Hoffnung, zumindest am Ende des Tages noch unter die ersten 100 zu kommen und versprengte Fahrer, die von vorne kommen „zu überfahren“.
Insgeheim hoffe ich noch auf einen Zusammenschluss mit Martins Gruppe, aber der fährt mit der gleichen Taktik ungefähr genauso schnell ins Ziel. Dort reicht es schließlich für Martin noch zu einer Top100-Platzierung (80.), für mich springt nur der 106. Platz heraus. Gemessen an meinen Erwartungen deutlich zu wenig, aber es fehlt einfach ein gutes Stück Form im Vergleich zu meinem guten Jahr 2011.
In der Teamwertung belegen wir den 22. Platz, mit einer guten Stunde Rückstand auf die großen Teams. Damit sieht unsere Bilanz für die erste Jahreshälfte trotz Verletzungen und geschwächter Spitze wieder etwas besser aus.
Derzeit belegt unser Team den zwölften Rang in der Teamwertung. Unter diesen Umständen noch nicht vergleichbar mit dem sechsten Gesamtrang des Vorjahres. Aber es kommen schließlich noch sechs Rennen, in denen wir punkten können - und endlich auch wieder in voller Teamstärke an den Start gehen.
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