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12.04.2012 | Es gibt in Deutschland eine Reihe von Jedermannn-Rennen, die sich mit dem Zusatz "Challenge" schmücken. Und der Barnim-Biker ist schon einige davon gefahren. Doch nun wollte er wissen, eine Woche bevor Boonen und Co. über die Pavés nach Roubaix rollen, wie sich das legendäre Rennen als "Jedermann"-Herausforderung anfühlt...
Schon seit etlichen Jahren kann man bei einer vom "Velo Club Roubaix" organisierten RTF (die alle 2 Jahre, heuer wieder am 10. Juni stattfindet) rund 200 km, davon 50 km Pavé, der legendären Passagen nach Roubaix fahren.
Ein echtes Rennen für Jedermänner auf dieser Strecke gibt es erst seit letztem Jahr. Aber da lief wohl vieles nicht so, wie es sich der Veranstalter und die Radrenner vorgestellt hatten.
Doch am 1. April fuhren wir nicht nur in den Reifenspuren der Profis, sondern die ganze Veranstaltung war von Anfang an professionell vorbereitet und durchgeführt. Kein Wunder - steht doch Tour-Organisator ASO hinter der "Paris-Roubaix Challenge".
Einen Tag vor dem Start gab es im Rahmen einer Verkaufsmesse die Startnummern samt -beutel. Der Startbeutel, im Stil alter Verpflegungstaschen, enthielt neben der üblichen Werbung der Sponsoren einige touristische Karten der Umgebung, zwei Hutchinson-Schläuche, einen Brustbeutel, ein Energie-Armband und ein T-Shirt von Rapha. Wer wollte, konnte sich noch mit faustgroßen gelben Päckchen eindecken, die sich als kleiner Rucksack entpuppten.
Das ganze kostet 75 Euro Startgebühr, und wer wollte, konnte für 35 Euro mehr noch einen Shuttle für Rad und Fahrer von Roubaix zurück zum Startort buchen.
Dann der Tag des Rennens. Interessant: Ich habe noch bei keinem Jedermann-Rennen so einen hohen technischen Aufwand gesehen. Mavic war mit vielen Servicekräften unterwegs, und wie beim Profirennen sah man immer wieder die Motorräder in Gelb, die mit Ersatz-Laufrädern bestückt waren. So kam von Anfang an richtige Profi-Atmosphäre auf.
Die über 1300 Starter wurden in fünf Blocks aufgeteilt. Pünktlich um 7 Uhr 30 fiel der Startschuss. Die ersten 50 km ging es über glatten Asphalt und leicht profiliertes Gelände; Steigungen bis zu sechs Prozent waren schon dabei. Der stete Gegenwind tat sein übriges, so dass schon nach kurzer Zeit viele Gruppen und Einzelfahrer unterwegs waren.
Irgendwann sehnt man sich dann nach dem ersten Pavé - denn dafür ist man schließlich gekommen. Kurz hinter Troisvilles erwartet die Jedermänner dann "Zone 19" - also die erste von 19 Kopfsteinpflaster-Passagen, mittlere Schwierigkeit und 2,2 km lang. Jetzt heißt es die richtige Linie finden, und mit möglichst hoher Geschwindigkeit über das Pflaster brettern.
Gut war dran, wer auch sein Material auf diese Herausforderung vorbereitet hatte. Denn viele standen schon hier mit Reifenpannen am Straßenrand, und auf der Straße lagen jede Menge verlorene Trinkflaschen. Der Barnim-Biker war mit robusten Alu-Laufrädern und 28 mm breiten Reifen (wer's wissen will: Conti Grand Prix 4-Season) unterwegs - und kam ohne Panne über die gesamte Distanz. Geht doch...
Zwischen den Sektoren mit Kopfsteinpflaster liegen immer wieder auch Asphalt-Abschnitte, wo man auf andere Fahrer oder Gruppen aufrollen kann - bzw. etwas Erholung findet, und seine Speicher wieder auflädt. Doch von Zone zu Zone wird es anstrengender, und das Tempo geringer.
Nach knapp 100 km dann der erste echte Höhepunkt für den Paris-Roubaix-Liebhaber: der Wald von Arenberg, und die aus dem Fernsehen bekannte Passage. Es stehen nicht so viele Zuschauer wie beim Profirennen am Straßenrand. Aber die Kulisse ist schon beeindruckend. Überhaupt wird man überall an der Strecke immer wieder angefeuert und ermuntert.
Am Ende der Arenberg-Passage gibt es für jeden noch ein Foto: Gut, wer da noch lächeln kann. Denn die Pavés saugen jede Kraft aus dem Körper. Vor allem die Arme schmerzen durch die ständigen Stöße und Vibrationen. Viele nutzen deshalb auch die zwei Verpflegungsstellen für eine kurze Verschnaufpause.
Knapp 20 km vor dem Ziel folgen noch mal drei Kopfsteinpflaster-Passagen kurz hintereinander; eine wieder mit höchster Schwierigkeit, und 2,1 km Länge. Doch dann weiß man, das man es bald geschafft hat. Die restlichen Kilometer denkt man nur noch an die Einfahrt nach Roubaix und ins Velodrom.
Dann verlässt man die kleinen Straßen durch die Felder, man fährt durch die Stadt, links und rechts Häuser. Vorne endlich der Hinweis auf die letzten 300 m Kopfsteinpflaster (diesmal aber sauber gefugt, wie man es von zu hause kennt), dann noch zwei Rechtskurven -und die Einfahrt ins Velodrom.
Nach sechs Stunden und 30 Minuten fährt der Barnim-Biker durchs Ziel, und bekommt seine Finisher-Medaille. Die Sonne scheint, überall jubelnde, aber auch erschöpfte Menschen. Das war die Mühe wert.
Jetzt gibt es für jeden noch einen kleinen Imbiss, richtig französisch, Getränke satt, eine Dusche fürs Rad - und natürlich das Duschen in den legendären offenen Kabinen des Velodrom. Sauber!
Etwas Statistik: 1300 Starter, 896 Finisher; 29 Starter aus Deutschland, davon 19 im Ziel
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