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01.07.2011 | (Ponte di Legno, 30.6./ Ra) - Der Passo Mortirolo: Mich wundert es nicht, dass er einer der Lieblingsberge von Marco Pantani war. Dass das Ding krass ist, sieht man schon an den Eckdaten: Zwölf Kilometer lang, 1300 Höhenmeter aufwärts, bis zu 18 Prozent Steigung. Dazu die enge, schmale Straße und der schroffe Asphalt: Bergfahrer müssen ihn einfach lieben.
Nun ja. Ich gehöre wohl eher nicht in diese Kategorie. Im Wissen, dass dieses Monster am Ende des Tages darauf wartet, uns zu verschlingen, ließen es Andi und ich anfangs locker angehen. Eira- und Foscagno-Pass hatten beide zu wenig Höhenmeter, um entscheidend Zeit gutzumachen.
Das sahen wohl auch einige andere Fahrer so, denn nach diesen beiden Anstiegen fanden wir uns in der zweiten Hauptgruppe mit etwa 60 Fahrern wieder. Ich fuhr oft im Wind, um das Tempo hochzuhalten. Andi musste mich immer wieder bremsen, damit ich meine Kraft nicht schon hier verschleudere.
Recht hatte er, denn schon die ersten Meter am Mortirolo waren brutal: So etwas Steiles bin ich bisher noch nie gefahren! Die Steigung lag ständig im zweistelligen Bereich. Und wenn es mal flacher wurde, dann vielleicht zwölf Prozent. Irre! In den härtesten Passagen lag meine Geschwindigkeit um 6 km/h. Bisher war ich der Meinung, dass man in einem Anstieg mindestens 8 oder 9 km/h fahren muss, um nicht umzufallen. Wieder was gelernt.
Mit einem Arm und im Sitzen ist so eine Steigung nicht einfach zu fahren. Ich musste immer wieder aufpassen, dass mein Vorderrad nicht abhebt. Weit über den Lenker gebeugt kämpfte ich mich also hinauf. Das ging bald zu Lasten meiner Rückenmuskulatur. Die begann vor allem in der zweiten Pass-Hälfte zu streiken: Ich musste viermal absteigen, um mich zu dehnen.
Dennoch überholten uns nicht viele, und auf der Passhöhe fanden wir uns in der Gruppe wieder, in der wir den Großteil der ersten Etappen verbracht hatten. Entspannung war jetzt allerdings keineswegs angesagt: Die Abfahrt war nicht weniger steil als der Aufstieg, kostete weitere Konzentration und durchaus auch ein paar Körner.
Ich glaube, es waren alle heilfroh, als sie den Mortirolo bezwungen hatten, und das Ziel in Ponte di Legno erreichten. Wir wurden übrigens 33. In der Gesamtwertung haben wir uns auf Rang 28 verbessert. Es geht aufwärts!
Wenn ich dieses Tagebuch fertig getippt habe, geht es direkt weiter zur Pasta Party. Heute abend freue ich mich besonders darauf: Die Organisatoren ermöglichen es mir, dort meine in diesem Frühjahr erschienene Biografie „Der einarmige Bandit“ vorzustellen. Eine tolle Gelegenheit.
Pasta Parties sind sowieso immer einen Besuch wert: Schließlich kann man sich bestens mit den anderen Teilnehmern über das Erlebte austauschen, und über die nächste Etappe philosophieren...
Die führt uns von Ponte di Legno nach Kaltern. Gemessen an den Herausforderungen der letzten beiden Tage also eher ein "Überführungsabschnitt" . Aber mit dem Passo Tonale steht gleich nach dem Start ein weiterer echter Hammer auf dem Programm. Andi und ich werden hier versuchen, ein gutes Tempo zu finden, um dann in einer vorderen Gruppe auf dem folgenden langen Flachstück mitschwimmen zu können. Drückt uns die Daumen, dass wir gesund ankommen.
Heute habe ich übrigens erfahren, dass unser Spendenstand bei „Bike for SMA“ bereits bei über 8000 Euro ist. Wow! Schonmal ein riesiges Dankeschön dafür! Und helft bitte weiter, damit unsere Spendensumme am Ende so hoch wie möglich ausfällt. Alle Infos findet ihr wie immer auf www.bike-for-sma.de (Link siehe unten).
Euer Wolfgang
Wolfgang Sacher (genannt "einarmiger Bandit" und Goldmedaillen-Gewinner der Paralympics in Peking) und Andi Schmid starten als Team bei der Tour-Transalp. Vom 26. Juni bis zum 2. Juli führt das Rennen in sieben Etappen von Sonthofen über 18 Pässe bis an den Gardasee.
In unserem Tour-Transalp-Tagebuch berichten beide exklusiv für radsport-aktiv.de jeden Abend abwechselnd über ihre Erlebnisse. Freuen Sie sich auf spannende Einblicke in eines der schwersten Jedermann-Etappen-Rennen Europas. Und wir freuen uns, wenn wir Sie morgen wieder an dieser Stelle begrüßen dürfen...
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