Deutschland braucht mehr Druck!

01.03.2004  |  Den deutschen Auto- und Radfahrern fehlt es häufig an Luftdruck. Dies bestätigen mehrere Studien von Unfallforschern und Sicherheitsexperten. Dabei ist der richtige Luftdruck nicht nur für die höhere Lebensdauer der Reifen entscheidend, sondern vor allem für die Sicherheit. Richtig aufgepumpte Reifen bieten bessere Lenkeigenschaften und Federung, Bodenhaftung, höheren Fahrkomfort und sind verkehrssicherer. Darüber hinaus kann beispielsweise bei Radfahrern der höhere "Rollwiderstand bis zu 39 % mehr Energieaufwand" erfordern. Anders ausgedrückt: mit dem richtigen Luftdruck ist weniger Kraft nötig, sie kommen leichter voran und es sind höhere Geschwindigkeiten möglich. Zu diesem Schluss kommt beispielsweise Timo Maurer in einer von Bikers Dream und Schwalbe unterstützten Diplomarbeit "Empirische Untersuchung zum Reifenluftdruck" an der Sporthochschule Köln.

Untersuchungen der deutschen Bundesanstalt für Straßenwesen, der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) oder des ADAC kommen alle ebenfalls zu dem gleichen Ergebnis. Viele Verkehrsunfälle sind auf Reifenschäden zurückzuführen und könnten beträchtlich reduziert werden, wenn die Reifen den richtigen Luftdruck hätten. Laut der amerikanischen National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA, Februar 2001) könnten mit dem richtigen Reifendruck jährlich sogar bis zu 80 % der tödlichen Verkehrsunfälle vermieden werden. Dem Statistischen Bundesamt zufolge verursachte falscher Luftdruck in Fahrzeugreifen im Jahr 2002 rund 25 % aller auf technische Mängel zurückzuführenden Unfälle.

Die Unfallstatistiken belegen, dass viele Unfälle auf einen falschen Reifendruck oder schleichenden Luftverlust zurückgehen, direkt durch geplatzte Reifen, aber auch indirekt durch die geringere Spurstabilität, schlechtere Bremswirkung sowie das schwammige Kurven- und Aquaplaning-Verhalten. "Außerdem beeinträchtigt zu niedriger Luftdruck die Fahrstabilität, fördert den Verschleiß und verursacht höheren Kraftstoffverbrauch" stellt der ADAC fest: "Etwa 3 Millionen Reifen pro Jahr versagen in Deutschland vorzeitig.“ Häufigste Ursache sind Reifenschäden, die beispielsweise durch zu niedrigen Luftdruck entstehen.

Die Autozubehör- und Reifenindustrie entwickelt zwar immer modernere Reifen und Sensoren, die bei falschem Luftdruck Alarm geben sollen, aber noch gehören diese Reifen im Automarkt nicht zur serienmäßigen Ausstattung und im Fahrradbereich ist das noch ferne Zukunftsmusik. Bis es soweit ist, heißt es bis dahin: Luftdruck am Auto- oder Fahrradreifen regelmäßig alle 14 Tage oder bei jedem Tankstopp am kalten Reifen prüfen und bis zum empfohlenen Luftdruck aufpumpen. Noch besser ist es, die Werte aus der Bedienungsanleitung um 0,2 bar zu erhöhen, da die Fahrzeughersteller nur den Mindestdruck angeben. Ein leicht höherer Druck mindert zwar den Federungskomfort, erhöht aber die Lebensdauer der Reifen.

Empfohlener Luftdruck bei Fahrradreifen:
(Quelle: Bikers Dream)

18 – 25 mm 7,0 bar
26 – 32 mm 5,0 bar
35 – 44 mm 3,5 bar
47 – 50 mm 3,0 bar
52 – 62 mm 2,5 bar

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