Rennbericht – 7 Fahrer unter 8 h

Ötztaler Radmarathon: VeloLease siegt in der Team-Wertung

Von André Reinlein

Foto zu dem Text "Ötztaler Radmarathon: VeloLease siegt in der Team-Wertung"
Das Team Velolease am “Ötzi“-Podium (v. li.): Florian Christ, André Reinlein, Sebastian Stöhr, Philipp Stratmann, Johannes Schäfer | Foto: Team Velolease

04.09.2024  |  Am vergangenen Sonntag fand zum 43. Mal der Ötztaler Radmarathon statt, eines der härtesten Eintagesrennen für Amateure in Europa: harte 228 Kilometer, gespickt mit knapp 5500 Höhenmetern. Mit dabei war auch dieses Jahr das Team VeloLease, mit einem neunköpfigen Aufgebot. Das Ziel war klar: Nach 2023 sollte es wieder das Podium sein - doch schielte man mit einem Auge durchaus auf einen Sieg in der Team-Wertung. Und der Mannschaft aus Siegen gelang ein deutlicher Sieg, mit sieben Fahrern unter acht Stunden - eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung.

Start um 6/30 Uhr in Sölden. Nach einem nervösen Beginn entschloss sich André Reinlein (Platz drei beim Velorace Dresden) zur Attacke. Zusammen mit dem Regensburger Tobias Halbig fuhr er bis zum Fuß des ersten Anstiegs, dem Kühtai, einen Vorsprung von knapp 45 Sekunden heraus. Erst nach 50 Minuten wurde Reinlein von der ersten großen Gruppe mit allen Favoriten geschluckt. Am Kühtai attackierte dann der Franzose Luc Ruffaut, er konnte bald einen großen Vorsprung herausfahren.

Im Peloton waren mit Sebastian Stöhr, Florian Christ, Philipp Stratmann und Johannes Schäfer vier weitere Fahrer des Teams. Der ersten Tempoverschärfung nach Ochsengarten konnten Schäfer, Reinlein und Christ folgen, doch nach der schnellen Abfahrt Richtung Innsbruck verlangsamte die Gruppe das Tempo und so konnten Stöhr und Stratmann wieder aufschließen.

Mit der ungewöhnlich großen Gruppe - um 150 Fahrer - machte man sich Richtung Brenner auf die Verfolgung von Luc Ruffaut. Erst nach der Abfahrt vor Sterzing und einer kurzen 15-Prozent-Rampe Richtung Thuins zersplitterte das Feld, und wegen des starken Gegenwinds war man deutlich hinter der Pace der Vorjahre. Schäfer und Christ fuhren ganz vorne mit, Reinlein und Stratmann folgten dahinter.

Am dritten Anstieg des Tages, dem Jaufen-Pass konzentrierten sich Stöhr, Christ, Reinlein und Stratmann auf ihr eigenes Tempo, während Schäfer sich in der Spitzengruppe festsetzte, die den führenden Ruffaut und den attackierenden Jack Burke verfolgte. So ließ sich bereits hier ahnen, dass für das Team VeloLease ein super Ergebnis greifbar war. Auch die technisch schwierige Abfahrt meisterten die fünf Team-Fahrer mit Bravour, anders als einige ihrer direkten Konkurrenten.

Als erster der Mannschaft ging Schäfer in den "Scharfrichter" des Ötzi, das Timmelsjoch. Erst nach einem Drittel des Anstiegs, bei Moos musste er die erste Verfolgergruppe ziehen lassen, fuhr seinen eigenen Rhythmus - und erreichte das Ziel in neuer persönlicher Bestzeit von 7 h 15 min auf Platz 19. Florian Christ verteidigte seine Position von St. Leonhard bis ins Ziel und finishte auf Platz 30 (7:22 h). Reinlein, den sein Ausreissversuch offensichtlich nur wenig Kräfte gekostet hatte, machte bis zum Gipfel des Timmelsjochs weitere 15 Plätze gut. Mit einer Top-Zeit hinunter nach Sölden konnte er seine Kraftreserven ausschöpfen, und beendete das Rennen auf Rang 32 (7:23 h).

Wie gut sich das Team vorbereitet hatte, konnte man bei den nächsten Finishern sehen: Sowohl Stöhr (Platz 81, 7:43 h) und Stratmann (Pl. 53, 7:32 h) verloren ab dem Jaufenpass keine Plätze mehr und erreichte - wie das gesamte Team - jeweils eine neue persönliche Bestzeit. Das wohlgemerkt, obwohl der sehr starke Gegenwind am Brenner das Rennen stark verlangsamt hat. Ronny Stober (7:56 h), Daniel Haible (7:59 h), Maurice Mack (8:38 h) und Stefan Eckardt (9:42 h) komplettierten das starke Mannschaftsergebnis.

Der Sieger der Team-Wertung wird beim Ötztaler Radmarathon aus der Summe der besten fünf Fahrer ermittelt: Dieses Jahr zum ersten Mal das Team VeloLease, mit 37:17 h deutlich fast 40 Minuten vor dem Seriensieger Team Forchheim (37:54 h) und dem Team Plasmatreat (38:12 h).

André Reinlein ist Fahrer im Team VeloLease.

Weitere Jedermann-Nachrichten

08.10.2024Münsterland-Giro: Zum Finale zweimal Podium

Traditionell findet das Saison-Finale des German Cycling Cup, der Münsterland Giro, am Tag der Deutschen Einheit statt. An den Start in Münster gehen über 125 km neben den bekannten Teams aus der S

03.10.2024Cyclocross Cup Rhein Neckar: Sechs Rennen im Südwesten

(rsn) - Der "Cyclocross Cup Rhein Neckar" ist eine Serie mit sechs Rennen im Südwesten Deutschlands. Am 13. Oktober startet die vierte Ausgabe in Baiersbronn, gefolgt von fünf weiteren Stationen i

01.10.2024Velo Grand Prix: Platz drei - bei drei Grad und Nebel

Gute Laune Sport e.V. heißt der Veranstalter des Velo Grand Prix - doch der Blick aufs Thermometer sorgte am vergangenen Sonntag Morgen in Bad Salzungen nicht für gute Laune: Drei Grad und Nebel w

11.09.2024Stevens Cyclo-Cross-Cup 24/25 mit 14 Rennen

(rsn) – Während die Cross-Bundesliga am vergangenen Wochenende in Bensheim bereits begonnen hat, startet mit dem Stevens Cyclo-Cross-Cup Ende September auch die zweite große deutsche Querfeldein-S

10.09.2024Riderman: Team Strassacker mit zwei Tagessiegen

Früher als sonst standen für das Team Strassacker am vergangenen Wochenende mit den drei Etappen des Riderman schon die letzten Rennen der Saison 2024 an. Zum Abschluss dreier aufeinander folgender

06.09.2024ACL Gravelday: Keine Langeweile - in drei Bundesländern

(rsn) - Vier Strecken durch drei Bundesländer: Bei der dritten Ausgabe des "ACL Gravelday" am 29. September startet man in Haselbach in Thüringen, fährt durch Sachsen, weiter durch Sachsen-Anhalt u

05.09.2024Ötztaler Radmarathon: Ein Fahrer fehlte für das Podium

225 Kilometer, vier Alpenpässe, 5500 Höhenmeter - der Ötztaler Radmarathon gilt als eines der härtesten Jedermann-Rennen weltweit. Eine Herausforderung, der sich auch das Team Strassacker am verga

05.09.2024UCI Gran Fondo WM: Alles versucht, aber nichts gewonnen

Das absolute Saison-Highlight sollte die UCI-Gran-Fondo-Weltmeisterschaft in Aalborg für die fünf Strassacker-Fahrer Timo Dahlheimer, Ben Witt, Jannis Wittrock, Dennis Biederer und Fabian Thiele wer

01.09.2024Balatonfondo: Auf den Strecken des Giro 2022

Mehr als 1300 Teilnehmer gingen beim ersten Balatonfondo im vergangenen Jahr an den Start. Und auch dieses Jahr lockt die Region nördlich des Plattensees in Ungarn wieder mit dem gut organisierten Re

27.08.2024Deutschland-Tour Jedermann: Team Strassacker mit “Must-Win“

Die "Cycling Tour", das Jedermann-Rennen der Deutschland-Tour, ist jedes Jahr aufs Neue ein "Must-Win“ für das Team Strassacker - wurde die Equipe in Celeste doch vor über 20 Jahren anlässlich di

23.08.2024Jonas Deichmann stellt neuen Triathlon-Weltrekord auf

(rsn) - Geschafft! Gestern (Donnerstag) Abend hat der Extremsportler Jonas Deichmann in Roth einen neuen Triathlon-Weltrekord aufgestellt: An 106 Tagen hintereinander ist er täglich 3,8 Kilometer ges

19.08.2024Race Around Austria: Ladies first!

Platz eins und zwei auf der 2200-km-Langstrecke, Sieg beim RAA 1500 - die Ladies räumten ab beim diesjährigen "Race Around Austria p/b evileye eyewear", das am vergangenen Sonntag zu Ende ging. Die

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine