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14.07.2023 | Mythos "Ötzi": 230 Kilo- und 5500 Höhenmeter, vier Pässe, das Timmelsjoch mit über 2500 Metern, 4200 Teilnehmer/innen, 42. Auflage - der Ötztaler Radmarathon ist etwas ganz Besonderes im Kalender eines jeden Radrennfahrers. Und das durfte ich erstmals am vergangenen Sonntag in Sölden hautnah erleben... Am Ende sprang für mich immerhin ein 22. Platz in 7:16 Stunden heraus. Dabei stellte sich die Hitze und der finale Anstieg zum Timmelsjoch als echte Grenzerfahrung heraus.
Aber der Reihe nach: Am späten Donnerstagabend erreichten mein Betreuer Moritz Palm und ich den Start- und Zielort Sölden, um vor dem Renntag genügend Zeit für erste Eindrücke, Vorbereitungen und Anpassungen zu haben. Am Freitag stand bei traumhaften sommerlichen Bedingungen die Besichtigung des Timmelsjochs an, das wir gemeinsam und ruhigen Trittes erklommen.
Ein Blick hinunter von der Passhöhe auf die letzten Serpentinen flößte mir Respekt und Vorfreude zugleich ein, bevor es wieder zurück ging, eine schnelle Abfahrt Richtung Ziel. Der restliche Freitag stand dann im Zeichen der Erholung, am Samstag ging es wieder strukturierter zu: Rennanpassung, Startnummernausgabe, Bike-Check, Verpflegung, Fahrerbriefing und das obligatorische Carbo-Loading bei der Pasta-Party. Es war angerichtet!
Kanonen-Start
Pünktlich um 6:30 Uhr wurde das Rennen wie immer mit einem Kanonenschlag gestartet. Auf den ersten abfallenden 30 km bis Ötz ging es für mich darum, von meiner Start-Position 300 kontinuierlich nach vorne zu kommen, um eingangs am Kühtai-Anstieg keine Gruppe zu verpassen. Das gelang ohne Probleme, sodass ich bei den ersten Tempoverschärfungen in den steileren Passagen immer reagieren und Anschluss halten konnte.
In kontrolliert zügigem Tempo fuhr dann eine rund 40-köpfige Führungsgruppe der ersten Verpflegungsstelle entgegen. Hier schon mal mein Dank an das Rad-Team aus Forchheim und dessen Betreuerstab, die mich am Kühtai, Brenner und Jaufen verpflegt haben. Nun ging es in die pfeilschnelle Abfahrt nach Innsbruck, die ich mit Johnny Hoogerland, Sieger von 2021, von vorne gestalten konnte. Vorab hatten mir einige Ötzi-erfahrene Team-Kollegen wie Ben Witt Tips zu Renneinteilung, Material und Verpflegung geben - sodass ich am Brenner-Pass wusste, dass ich nun die Speicher auffüllen und mich dann am besten im Windschatten verstecken sollte.
Das Rennen nahm dann Fahrt auf, eine Attacke jagte die nächste, bis sich schließlich eine vierköpfige Ausreißergruppe absetzen konnte. Das Hauptfeld mit den Top-Favoriten um den Vorjahressieger Jack Burke, den früheren MTB-Weltmeister Alban Lakata und weiteren Ötzi-Routiniers wie Hans-Georg Leopold, Daniel Federspiel und Johnny Hoogerland ließ das jedoch unbeeindruckt.
Ausscheidungsfahren am Jaufen
Als es kurz nach Sterzing in den Anstieg zum vorentscheidenden Jaufen-Pass ging, dezimierte sich das Hauptfeld zügig auf rund zwölf Mann. Ich konnte der abwechselnden Führungsarbeit von Lakata und Leopold folgen und geriet erst kurz vor der Passhöhe unter Druck. Gerade als ich nach einem Beutel mit Flaschen griff, erhöhte die Gruppe das Tempo, sodass ich mit einer kleinen Lücke auf Verfolgungsjagd ging, in die recht technische Abfahrt.
Direkt nach der Abfahrt spürte ich in St. Leonhard erstmals die Hitze: Gute 35 Grad und die Renndauer machten sich nun bemerkbar und ich verlor endgültig den Anschluss an die Gruppe. Für mich rückten damit die Top Ten außer Reichweite und ich konzentrierte mich auf den eigenen Tritt. Auf halber Höhe zum Timmelsjoch wartete Moritz bei Kilometer 190 mit zwei frischen Flaschen und einigen aufmunternden Worten.
Mit letzter Kraft am Timmelsjoch
Die letzten 700 Höhenmeter zehrten meine letzten Kraftreserven auf, die Leistung schwand, sogar Krämpfe kamen auf den letzten Metern vor dem Joch hinzu. Obwohl mich noch der ein oder andere Fahrer überholte, war ich heilfroh, endlich in die letzte lange Abfahrt zu gehen - und meinen ersten "Ötzi" schließlich nach 7:16:22 Stunden zu finishen.
Für mich bleibt der "Ötzi" ein Mythos. Die Vorfreude und Anspannung in den Tagen davor, die Dynamik und auch die Demut während des Rennens, die Erleichterung und der Stolz danach: Das eint wohl alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer - und das macht den Ötztaler einfach zu etwas ganz Besonderem...
Moritz Beinlich ist Fahrer im Team Strassacker.
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