Doppel-Sieg, 5 in den Top 10 - Rennbericht

GFNY World Championships: Italien dominiert in New York City

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Der Start auf der George Washington Bridge in Manhattan/ New York City | Foto: gfny.com

18.05.2022  |  (rsn, uf) - Beim Giro läuft es (noch) nicht so richtig für die Italiener - Domenico Pozzovivo ist als bester Ciclista Gesamt-Achter - aber bei den Weltmeisterschaften der Freizeit-Serie "Gran Fondo New York" am vergangenen Sonntag in New York City räumten die Azzurri ab: Die GFNYWC-Krone ging an Samantha Arnaudo und Luca Vergallito aus Italien, und bei den Männern waren nicht weniger als sechs Italiener unter den ersten Elf.

Kleiner Rückblick: Das erste GFNY-Rennen fand 2011 statt,
und seither hat sich GFNY zu einer weltweiten Serie mit nicht weniger als mit 37 Rennen im Jahr 2022 ausgeweitet. Am Start in New York City hatten sich rund 6500 Profi-, Elite- und Freizeit-Fahrer aus über 90 Ländern auf der George Washington Bridge eingefunden, um an der Jubiläums-Ausgabe der GFNY-Weltmeisterschaft teilzunehmen - Höhepunkt der GFNY Endurance Sports Series.

Die Fahrerinnen und Fahrer nahmen eine anspruchsvolle 161-km-Route (100 Meilen) mit 8500 Höhenmetern in Angriff, von Manhattan durch New Jersey und den Bundesstaat New York bis zum Bear Mountain State Park in New York, mit dem Ziel in Fort Lee, New Jersey.

Der Start der GFNY-Weltmeisterschaft war schnell
wie immer, aber erst im Anstieg zum Alpine Hill griff der Italiener Fortunato Ferrara an. Der Sieger des GFNY Santa Fe wurde jedoch bald von den Amerikanern Conor Pulvidente und Nick Wheatley-Schaller eingeholt, als das Rennen auf die Route 9W abbog. Als sich das Trio bei Kilometer 40 dem Bear Mountain näherte, lag eine große Gruppe von 60 Fahrern bereits fast fünf Minuten zurück.

Nick Wheatley-Schaller erlitt jedoch das Schicksal vieler anderer (zu?) ehrgeiziger Fahrer und brach am Anstieg zum Bear Mountain zusammen. Ferrara erklomm den Berg als Erster, Pulvidente fiel zurück, und eine dreizehnköpfige Verfolgergruppe kam immer näher. Auf dem Weg zum Gate Hill bei Kilometer 60 war Ferrara allein an der Spitze, während die Verfolgergruppe nur noch zwei Minuten zurücklag.

Vor Cheesecote bei Kilometer 65 setzten sich
zwei weitere Italiener ab, Luca Vergallito (Officine Mattio Cycling Club) und Mattia Gaffuri (Swatt Club) von der Verfolgergruppe ab und schlossen nahe der Pomona Aid Station zu ihrem Landsmann auf. Beide Youngsters hatten gerade den Giro d'Italia U23 hinter sich. Das Trio arbeitete bis zum Anstieg zur NY/ NJ State Line zusammen, als Ferrera auf der River Road nach einen weiteren mutigen Vorstoß einbrach, und Vergallito und Gaffuri ziehen lassen musste. Die Verfolgergruppe konnte sich jedoch nicht organisieren und musste zusehen, wie ihre Chancen schwanden, während die beiden Italiener das Tempo hochhielten.

150 Meter vor dem Ziel auf der Hudson Terrace in Fort Lee eröffnete Gaffuri den Bergauf-Sprint, doch Vergallito hatte mehr Kraft in den Beinen und holte sich den GFNY-Weltmeister-Titel, in 4:17:52Stunden. Der chilenische GFNY-Champion Adrian Alvarado Teneb wurde mit drei Minuten Rückstand auf den Sieger Dritter, vor Fortunato Ferrara. Zusammen mit Francesco de Candido Romole als Fünfter, Matteo Draperi als Neunter und Ricardo Ricco, GFNY-Champion von 2017, als Elfter hatte Italien ganze sechs Fahrer in den Top Elf.

Der Uruguayer Omar Azzem zeigte mit
seinem sechsten Platz, dass seine dominierende Rolle beim GFNY-Rennen in seinem Heimatland kein Zufall war: Er gewann den Sprint gegen Felipe Aros Plaza aus dem benachbarten Chile. Camilo Salazar vom Team Ruta 56 belegte als bester Kolumbianer  den achten Platz - eine Enttäuschung für sein Land, das im Rennen mit über 800 Fahrern vertreten war und bei den GFNY-Meisterschaften immer auf den vorderen Plätzen landet. Aber die Kolumbianer ließen sich nicht beirren und feierten im GFNY Finish Village wie keine andere Nation.

Flavio de Luna aus Mexiko, bei GFNY für die Video-Produktion zuständig, fuhr den ganzen Tag über aggressiv, aber - in seinen eigenen Worten - ging ihm "am Ende der Sprit aus", da er in diesem Jahr noch nicht genug trainiert hatte und keine Rennen gefahren war. Sein zehnter Platz ist beeindruckend, immerhin hat er das ganze Wochenende zudem in Sachen Video gearbeitet.

Nick Wheatly Schaller war der erste US-Amerikaner
auf Platz 16. Er fuhr ein offensives Rennen und zeigte sich immer wieder mit einer großartigen Leistung. "Das sollte mehr meiner Landsleute anspornen, die Stars 'n' Stripes weiter nach vorne im Kampf um die Meisterschaftskrone 2023 zu bringen", meinte Nick im Ziel. Übrigens: Die Top-Finisher wurden von der USADA sofort nach dem Zieleinlauf zur Antidoping-Kontrolle geleitet. Rennleiter Uli Fluhme überprüfte zudem ihre Fahrräder auf Motoren; es wurden keine gefunden.

Im Frauen-Rennen war Titelverteidigerin Jill Patterson Favorit; sie war zuvor bei den GFNYs auf mehreren Kontinenten unterwegs und brachte einen Sieg aus Ecuador und mehrere Podiums-Plätze mit nach Hause. "Wenn eine Fahrerin die Krone 2022 haben will, muss sie sie mir erst einmal abnehmen", sagte sie vor dem Start. Und das tat dann die Italienerin Samantha Arnaudo (Team OM.CC), die das Rennen von Anfang bis Ende dominierte und die Ziellinie nach 4:42:24 Stunden überquerte.

Zweite wurde die deutsche Profi-Läuferin
Hannah Fandel mit drei Minuten Rückstand, Jill Patterson vervollständigte das Podium in 4:47:38 h. Die ecuadorianische Läuferin Daniela Zambrano wurde Vierte, während Arnaudos Team-Kollegin Silvia Visaggi Fünfte wurde. Lorena Vargas wurde als erste Kolumbianerin Sechste vor den Top-Läuferinnen Marcia Barrios (Venezuela) und Paolina Allan (Kanada).

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