Platz zwei in der Team-Wertung - Rennbericht

Team Strassacker: “Der härteste ´Ötzi´ seit Jahren“

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Philip Peitzmeier am Timmelsjoch; er blieb als dritter der acht Strassacker-Fahrer unter den “magischen“ acht Stunden. | Foto: Ötztal Tourismus

01.09.2021  |  Am vergangenen Sonntag fand in Tirol die 40. Ausgabe des legendären Ötztaler Radmarathons statt - und zum Jubiläum waren tatsächlich 238 Kilometer mit 5500 Höhenmetern zu absolvieren. In früheren Jahren standen diese Zahlen nicht selten nur auf dem Papier, und im Rennen waren teilweise deutlich weniger Kilo- und Höhenmeter zu überwinden.

Wegen eines Felssturzes musste die Strecke dieses Jahr jedoch geändert
werden, und so kamen etwa 10 km und 300 hm hinzu, da der erste Anstieg nicht wie sonst das Kühtai (das später folgte), sondern das Haiminger Sattele war - 9,5 km mit rund zehn Prozent im Schnitt. Das Team Strassacker war nach fast zwei Jahren Rennpause mit acht Fahrern beim Jubiläums-Ötztaler vertreten.

Neben der noch anspruchsvolleren Strecke ließ der Wetterbericht ebenfalls kein leichtes Rennen erwarten. Zur zapfigen Kälte war einiges an Regen für die zweite Rennhälfte vorausgesagt. Bei Temperaturen, die am Renntag dann zeitweise nur knapp über der Frostgrenze lagen, wurde es immerhin nicht so nass, wie noch am Vortag prognostiziert. Der härteste "Ötzi" seit Jahren dürfte es trotzdem gewesen sein.

Bereits am ersten Anstieg flog das Fahrerfeld
wie erwartet auseinander, das Tempo war extrem hoch. Strassacker-Fahrer Chris Mai versuchte zunächst, als einziger vom Team zu folgen. Er ließ die Spitze aber nach knapp zehn Minuten ziehen, da er sich ob seiner Abfahrts-Qualitäten sicher war, die Lücke vom Kühtai hinab nach Innsbruck wieder schließen zu können. Letztlich fand der Zusammenschluss jedoch bereits kurz vor der Passhöhe des Kühtai statt und so fuhr die Spitzengruppe gemeinsam Richtung Brenner hinunter.

Am Brenner zeigte sich dann, dass in der großen Gruppe keine gute Zusammenarbeit zu Stande kam. Bereits nach wenigen Kilometern setzte sich eine Handvoll Fahrer durch Attacken ab. Bei einem folgenden Angriff des späteren Siegers Johnny Hoogerland sprang Chris direkt an dessen Hinterrad und nur Daniel Debertin vom Team Corratec konnte folgen. Das Trio schloss auf den Soloisten Jack Burke auf, und in der Folge fuhr man zusammen über den Brenner bis hinunter nach Sterzing.

Nun folgte der Anstieg zum Jaufen-Pass.
Hoogerland attackierte gleich an Beginn, Burke folgte, Chris und Debertin fuhren zunächst zu zweit weiter. Chris merkte jedoch, dass er das hohe Tempo nicht weiter mitfahren konnte, und ließ Debertin ziehen. Im oberen Drittel des Jaufen holten Strassacker-Starter Nils Kessler und ein paar weitere Fahrer aus der Brenner-Spitzengruppe Chris ein; auch die ließ Chris zunächst ziehen.

Nach der sehr technischen Abfahrt von Jaufen nach St. Leonhard folgte als letzter, längster und schwerster Anstieg des Tages das Timmelsjoch  - nicht weniger als 29 Kilometer mit rund 1800 Höhenmetern. Ein wahrer Kampf für Körper und Geist, nach den bereits zurückgelegten 183 km. Letztlich gelang es Chris, nach und nach bergauf, und schließlich in der letzten Abfahrt ins Ziel einige Fahrer zu überholen; er beendete das Rennen als bester Starter des Team Strassacker auf Platz 20.

Zur Mannschaft: In dem sehr schweren und hart umkämpften
Rennen konnte sich das „Team Strassacker/ radsport-news.com" hinter dem Team Corratec mit einer Gesamt-Zeit von 40:34:16 h den zweiten Platz in der Team-Wertung sichern.

Team-Chef Franco Adamo war mit dem Tag seiner Mannschaft im Ötztal sehr zufrieden - wie bereits mit dem Ergebnis des Teams und dem Doppelsieg beim Jedermann-Rennen der Deutschland-Tour: "Ein rundum gelungener Renntag, den das Team mit einem Ausrufezeichen beenden konnte! Zwei so gleichstarke Mannschaften auf zwei so unterschiedlichen Terrains zu haben, ist schon bemerkenswert - das zeigt die Klasse und das Potential dieser Mannschaft. Den zweiten Platz in der Team-Wertung beim Ötztaler 2016 nach fünf Jahren zu wiederholen, zeigt die konstante Leistung des Team Strassacker - und dass wir Abgänge immer wieder mit neuen guten Fahrern kompensieren können. Kompliment an alle!"

Die Ergebnisse der Strassacker-Fahrer:
> Chris Mai 7:51:48 h, 20. gesamt, 12. AK
> Nils Kessler 7:54:08 h, 26. gesamt, 16. AK
> Philip Peitzmeier 7:55:40 h, 32. gesamt, 20. AK
> Lukas Klöckner 8:24:54 h, 77. gesamt, 46. AK
> Johannes König 8:27:47 h, 88. gesamt, 51. AK
> Dominique Jansing 8:40:02 h, 118. gesamt, 65. AK
> Sean Feldhaus 9:06:53 h, 216. gesamt, 112. AK
> Markus Herms 9:38:45 h, 366. gesamt, 154. AK

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