Die Niederlande offroad umrundet - 1300 km

Gravelronde van Nederland: Deiche, Schotter und Mee/hr...

Von Mandy Rodriguez und Timo Rokitta

Foto zu dem Text "Gravelronde van Nederland: Deiche, Schotter und Mee/hr..."
| Foto: Timo Rokitta

23.09.2020  |  Nachdem wir auf rsn einen Artikel über die Holland-Radroute gelesen hatten, beschlossen wir spontan, die Niederlande offroad zu umrunden. In zwei Wochen und auf rund 1300 Kilometern wollten wir das kleine Königreich Niederlande aus Zweirad-Perspektive und auf Gravel-Pisten kennenlernen.

Gesagt - getan: Anfang September starteten wir unsere Schotter-Expedition
in Kevelaer, einem kleinen deutschen Wallfahrtsort nahe der holländischen Grenze. Über einen schmalen Waldweg gelangten wir schnell an die Maas, und folgten dem Fluss auf kleinen Schotterwegen bis nach Venlo. Hier gab's die erste leckere Waffel.

Bei Roermond ließen wir die Maas leigen, und fuhren auf traumhaften Schotterpisten in Richtung Westen. Kurz vor Einhoven durchquerten wir die Stabrechtse Heide, dann ging es dem alten Wilhelmina-Kanal entlang nach Oirschot, einem ehemaligen Zentrum der Möbelherstellung. Hier steht übrigens der größte Holzstuhl Europas.

Nach dem schönen Städtchen Ulvenhout pflügten
wir mit unseren gottseidank breit bereiften Gravelbikes durch tiefe Sandpisten in dunklen Wäldern. Der Track machte kurz vor Bergen op Zoom einen kurzen Abstecher nach Belgien. Hier trafen wir bald auf eine Gruppe älterer Holländer auf Rädern, die uns erklärten, dass der kleine Grenzübergang ein ehemaliger Schmugglerpfad ist.

Nachdem wir lange Zeit einem Deich gefolgt waren, erreichen wir Vlissingen. Hier konnten wir einen traumhaften Sonnenuntergang bewundern. Weiter ging's dann immer am Meer entlang, viele hundert Kilometer. Der Untergrund wechselte ständig, von Schotter- über Sand-Pisten bis hin zu holprigen Kopfsteinpflaster-Passagen.

In Den Helder setzten wir mit der Fähre
in 30 Minuten auf die Insel Texel über, wo wir uns zwei (hochverdiente;-) Ruhetage gönnten: Seehunde beobachten, die Räder warten... Es stellte sich heraus, dass meine vorderen Bremsbeläge komplett durch den Sand und das Salz zerstört waren. Leider konnte auf ganz Texel kein Radhändler die Bremsanlage reparieren; ich musste wohl oder übel 200 Kilometer nur mit der Hinterradbremse weiterfahren.

Im malerischen Küstenort Harlingen beginnt die Region Friesland; wir verließen die Küste und folgten dem Fluss Reitdiep nach Groningen. Hier reparierte der engagierte Radhändler Erik Gorter (nochmal vielen Dank!) schnell und unkompliziert meine Vorderradbremse - und so konnten wir zu den letzten 400 Kilometern starten.

Bei Borger durchquerten wir die Wälder
von Drenthe. Ich kannte die Gegend noch von meinem 200-km-MTB-Marathon „Drenthe 200“, den ich im Dezember 2019 absolviert hatte. Riesige bis zu 5000 Jahre alte Hügelgräber säumten unseren Weg. Bei Ommen standen wir plötzlich vor riesigen Sanddünen - das Gebiet hier wird von den Holländern deswegen auch „Sahara“ genannt.

Nach Enschede durchquerten wir auf tollen Gravel-Pisten die Region Burzerzaand, mit vielen alten Bauernhäusern. Am letzten Abend erreichten wir Arnheim, bekannt durch seine Brücke, die im 2. Weltkrieg eine große Rolle bei der alliierten Operation „Market Garden“ spielte.

Hier trafen wir drei Gravelbiker aus
der Bretagne, die ebenfalls auf der "Gravelronde" durch die Niederlande unterwegs waren. Zum Schluss folgten wir den großen Flüssen Ijssel und Waal nach Nijmegen - und wieder zum Fluss Maas, der uns fast wieder zurück zu unserem Auto in Kevelaer brachte. Auch unsere Rad-"Wallfahrt" kam damit zu einem guten Ende.

Timo Rokitta ist Veranstalter des Nibelungen Gravel Ride in und um Worms.

 

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