Schaffhausen (CH) - 1000 km, 550 km, 390 km

Tortour: Ralph Diseviscourt Sieger auf der Langstrecke

Von Kathrin Ottiger

Foto zu dem Text "Tortour: Ralph Diseviscourt Sieger auf der Langstrecke"
| Foto: Tortour GmbH

19.08.2018  | 

Weit über 500 Athletinnen und Athleten standen am Start der zehnten Tortour: Über 1000, 550 oder 390 Kilometer fuhren sie um oder durch die Schweiz, nonstop,  Solo oder im Team.

Die lange Tortour-Strecke am schnellsten absolviert hat Ralph Diseviscourt,
den Schweizermeister-Titel holt sich Simon Ruff. Mit Rad-Legende Miguel Indurain, Profi Silvan Dillier und Sänger Baschi wagten sich auch Prominente auf die 500 Kilometer lange Challenge-Strecke.

Der Luxemburger Ralph Dieseviscourt benötigte für die 1000 Kilometer lange Tortour gerade mal 35 Stunden und 37 Minuten. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 28,33 km/h fuhr er einmal um die Schweiz und absolvierte unterwegs unter anderem die Pässe Albula, Flüela, Oberalp, Gotthard und Nufenen.

«Grenzwertig», meinte der glückliche Sieger
nach der Zieleinfahrt, weil er das gesamte Rennen durch nie pausiert hatte. Nach 2015 war es bereits der zweite Sieg von Diseviscourt, 2016 hatte er sich mit Rang zwei begnügen müssen. «Eine gute Ausbeute für drei Teilnahmen, oder?», meinte der Sieger im Ziel.

Eine halbe Stunde hinter dem Luxemburger fuhr der Schweizer Simon Ruff im Ziel der Jubiläums-Tortour in Schaffhausen ein. Überglücklich über sein Resultat – und den Schweizermeister-Titel. «Meine Ziele waren Tortour- und SM-Titel. Ich freue mich, eines davon erreicht zu haben», so Ruff. Bereits zum vierten Mal wurden die Ultracycling-Schweizermeisterschaften an der Tortour durchgeführt.

Ebenfalls glücklich über sein Resultat zeigte sich
der Slowene Marko Baloh, der vor zehn Jahren die Premiere der Tortour gewonnen hatte, und seither Jahr für Jahr am Start stand. Bei seiner zehnten Teilnahme siegte er in der Kategorie Solo Master (Ü50) und absolvierte die Strecke in 38 Stunden und 40 Minuten.

Die Organisatoren immer wieder gefordert hat das siegreiche Sechser-Team "DT Swiss Racing Academy". Sie gaben vom Start weg Vollgas und fuhren der Marschtabelle der Rennleitung regelrecht davon: Mit einem Schnitt von 33 km/h über die 1000 Kilometer und trotz Verfahren auf der letzten Etappe kamen sie am Samstagmorgen um 9:20 Uhr nach 30 Stunden und 26 Minuten als erste in der IWC-Arena an.

Bei den Zweier-Teams gewann das "Team WinBär"
bei den Männern und "Dicolli-Sportbenzin" in der Mixed-Kategorie. Das schnellste Vierer-Team der Männer heisst "Promotion-Tools", bei den Mixed-Teams war "Team Rufalex" am schnellsten über die 1000 Kilometer.

Eine ganz besondere Leistung erzielt auch Team "smilestones.ch" mit Bert Marti und Walter Eberle: Die zwei absolvierte die 1000 Kilometer per Handbike und erreichten Schaffhausen am Morgen, nach gut 64 Stunden. Chapeau!

Miguel Indurain, Olympia-Sieger und mehrmaliger
Tour-de-France-Erster der 90er-Jahre, war zum ersten Mal bei der Tortour Challenge dabei. Zusammen mit den ehemaligen Schweizermeistern Martin Elmiger und Silvan Dillier startete das "Team Laureus Switzerland" für den Charity-Partner der Tortour.

Mit vereinbarten zwei Stunden Verspätung gestartet, überholten die (Ex-) Profis ein Team nach dem anderen. Zum Schluss hat es zwar nicht zum Sieg gereicht, aber zum hervorragenden dritten Rang. «Miguel ist noch immer topfit, der fährt noch richtig Velo», staunte Martin Elmiger nach dem Rennen.

Ebenfalls in guter Form zeigte sich Sänger
und "Laureus"-Botschafter Baschi, der zusammen mit "Ironman" Ronnie Schildknacht und TUI-CEO Martin Wittwer an den Start gegangen war. Baschi hat es allen Zweiflern gezeigt und fuhr mit seinem Team als hervorragende 9. von 27 Teams in Schaffhausen ein. «Top Ten!» jubelte der Sänger nach der Zieleinfahrt und wurde nicht müde zu betonen, dass es zwar unglaublich anstrengend, aber auch ein super-emotionales Erlebnis war. "Trotz steilem Anstieg am Brünig."

Bereits zum vierten Mal wurde dieses Jahr der 390 Kilometer lange Sprint ausgetragen. Es ist die einzige Tortour-Strecke, die von Start bis Ziel ausgeschildert ist, doch auch hier sind keine Streckenabschnitte abgesperrt und die Teilnehmenden müssen sich stets an die Verkehrsregeln halten.

«Glücklicherweise verzeichneten wir keine schweren
Unfälle an unserem Jubiläum», zeigte sich Rennleiter Hape Narr nach der Tortour zufrieden. Neben den eigentlichen Rennen organisierte die Tortour heuer erstmals einen "Kids-Day": Gross und Klein konnten sich auf einem Pumptrack und Geschicklichkeits-Parcours messen. Das Angebot wurde rege genutzt – für Nachwuchs sollte gesorgt sein.

Bereits Tradition haben die rund 300 fleissigen Helfer und grosszügigen Sponsoren, auf deren Unterstützung die Tortour Jahr für Jahr zählen kann. Wen der Tortour-Virus einmal gepackt hat, den lässt er nicht so schnell wieder los...

Die zehnte Tortour brachte neben Siegern
und glücklichen Finishern wie jedes Jahr auch einige enttäuschte Teilnehmende: Erschöpfung, Magenprobleme oder Mühe mit der Einhaltung der Zeit-Limits – auch dieses Jahr musste einige Teilnehmende vor dem Ziel aufgeben.

Seit 2009 unterstützt die "Laureus Stiftung Schweiz" die Tortour als offizieller Charity-Partner. Bis zum Start des Nonstop-Radrennens 2018 hatten die Laureus-Teams bereits über 60 000 Franken Spenden für das Projekt «Laureus Girls in Sport» eingefahren. Die Spenden-Aktion läuft noch bis Ende Woche.

Kathrin Ottiger ist Pressesprecherin der Tortour.

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