22. bis 28. Juli - Bozen - 6 Etappen

Dolomiten Radrundfahrt: Monika Dietl und Daan Vermeulen sind Gesamtsieger

Von Hannes Kröss

Foto zu dem Text "Dolomiten Radrundfahrt: Monika Dietl und Daan Vermeulen sind Gesamtsieger"
| Foto: girodolomiti.com

28.07.2018  | 

Daan Vermeulen ist der Sieger der Dolomiten-Radrundfahrt 2018. Dem 23-jährigen Belgier genügte gestern beim Bergzeitfahren auf die Seiser Alm ein zweiter Platz, um das Gesamt-Klassement für sich zu entscheiden.

Bei den Frauen heißt die Gesamtsiegerin Monika Dietl aus Deutschland.
Als Tagessieger strahlten auf dem Hoch-Plateau mit dem Sterzinger Thomas Gschnitzer und der Boznerin Lorna Ciacci zwei Südtiroler mit der Sonne um die Wette.

Drei Tagessiege (Jaufen, Sellaronda, Stilfser Joch) und zwei zweite Plätze (Obereggen, Seiser Alm) sind die Ausbeute von Daan Vermeulen - was dem Rennradler aus Gent mit einer Zeit von 3:33,34 Stunden den Gesamtsieg beim Giro delle Dolomiti 2018 einbringt. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Kolumbianer Jaime Corredor beträgt fast 15 Minuten. Diese große Zeitdifferenz unterstreicht, dass Vermeulen heuer in einer eigenen Liga gefahren ist.

Rang drei in der Gesamtwertung geht an den Trentiner
Manuel Giacomelli (3:49,45 h), unmittelbar vor dem besten Südtiroler, dem Sarner Eduard Rizzi (3:51,20 h).

Beim Bergzeitfahren auf die Seiser Alm (11 Kilometer/ 748 Höhenmeter) holte sich Thomas Gschnitzer den Tagessieg und fixierte auch den Gesamtsieg beim Giro short, also dem Klassement für jene Radler, die nur bei den letzten drei Etappen am Start sind.

Wie schon am Donnerstag bei der Fahrt auf das Stilfser Joch
lieferten sich Gschnitzer und Vermeulen ein packendes Duell, bei dem dieses Mal der Sterzinger die Nase vorne hatte. Drei Sekunden war Gschnitzer am Ende schneller.

Den dritten Platz belegte der Kolumbianer Jaime Corredor (0:29,43 h), der wiederum drei Sekunden schneller als Eduard Rizzi war. In der „short“-Gesamtwertung landeten die beiden „Azzurri“ Roberto Dalsant und Davide Ferrari auf den Ehrenplätzen.

Bei den Frauen hat Monika Dietl die ersten drei Etappen
für sich entschieden (Jaufen, Obereggen, Sellaronda) und holte auf den letzten beiden Teilstücken (Stilfser Joch, Seiser Alm) jeweils einen dritten Rang. Am Ende steht der 39-jährigen Deutschen eine Zeit von 4:44,14 Stunden und der souveräne Gesamtsieg 2018 zu Buche. Hinter Dietl belegten die Schweizerinnen Esther Frei und Mirjam Bebi die Ehrenränge.

Beim Bergzeitfahren auf die Seiser Alm war hingegen die Boznerin Lorna Ciacci nicht zu schlagen. Sie erreichte das Ziel auf dem Hoch-Plateau nach 36,38 Minuten, 19 Sekunden vor Frei. Platz drei belegte Dietl. Ciacci, die auch das Zeitfahren auf das Stilfser Joch gewonnen hatte, entschied die „short“-Gesamtwertung vor Evelyn Fissneider (Neumarkt) und der Deutschen Irene Raab für sich.

Normalerweise jagt Peter Fill mit Spitzengeschwindigkeiten
um die 160 Stundenkilometer über die steilsten Abfahrtshänge der Welt. Im Sommer tauscht der Kastelruther die rund 2,20 Meter langen Latten gegen das Rennrad und bolzt darauf Kondition.

So auch gestern, als er die Etappe von der Messe Bozen über Atzwang, St. Anton und Seis hinauf auf die Seiser Alm und wieder zurück gemeinsam mit den rund 700 Radlerinnen und Radlern aus 33 Nationen in Angriff nahm. Ein Erinnerungs-Selfie hier, ein kurzer Plausch da: Peter Fill präsentierte sich als bodenständiger Skistar zum Anfassen und Botschafter für seine Heimatregion Seiser Alm.

„Radfahren ist ein sehr wichtiger Teil meiner Vorbereitung.
An Tagen wie heute mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein ist es herrlich, hier hochzufahren. Wir stecken gerade mitten in der Saison-Vorbereitung, haben auch schon zehn Tage auf Schnee trainiert. Meine Form ist gut, wenngleich ich durch eine Muskelverletzung im Oberschenkel die letzte Saison vorzeitig abbrechen und zwei Monate pausieren musste.

Welche Ziele ich mir für heuer gesteckt habe? Ich will natürlich immer vorne mitfahren. Die WM in Åre ist der Saison-Höhepunkt, aber ich möchte die gesamte Saison konstant fahren. Jedes Rennen ist wichtig“, sagte der zweifache Abfahrtsweltcup-Sieger, der in der vergangenen Saison zudem noch in der Alpinen Kombination eine kleine Kristallkugel holte.

Der Giro delle Dolomiti geht heute mit
einem Mannschaftszeitfahren zu Ende. Die Zeiten, die die Teilnehmer dabei erzielen, fließen nicht in die Einzelwertung ein. Es ist also, ähnlich wie bei den großen Rundfahrten wie Tour de France oder Giro d’Italia, eine Art Kür. Trotzdem müssen alle Teilnehmer an den Start gehen, damit sie gewertet werden.

Vom Waltherplatz, dem "Wohnzimmer" der Bozner, geht es um 8/30 Uhr gemeinsam zum Golf Club Eppan (9 Uhr), dann weiter zum Kreisverkehr Top Service (9/15) und zur Ortschaft Nals (9/25) bis nach Andrian (9/30). Nach dieser ersten Streckenbesichtigung beginnt das Mannschaftszeitfahren. Ein Team besteht aus fünf Fahrern.

Giro delle Dolomiti 2018 – Ergebnisse 5. Etappe (Seiser Alm)
Männer: 1. Thomas Gschnitzer ITA/ Racing Team Winax - Food Artists 28.22 Minuten 2. Daan Vermeulen BEL 28.25 3. Jaime Corredor COL 29.43 4. Eduard Rizzi ITA/ Sportler Team 29.46 5. Roberto Dalsant ITA/ ASD C.C. Rotaliano 29.57
Frauen: 1. Lorna Ciacci ITA/ Sportler Team 36.38 2. Esther Frei SUI/ RV Winterthur 36.57 3. Monika Dietl GER 39.00 4. Gina Koch GER/ RSV Werner Otto Berlin 39.21 5. Mirjam Bebi SUI 39.44

Gesamtwertung
Männer: 1. Daan Vermeulen BEL 3:33.34 2. Jaime Corredor COL 3:48.07 3. Manuel Giacomelli ITA/ SSD Pedale Feltrino 3:49.45 4. Eduard Rizzi ITA/ Sportler Team 3:51.20 5. Vebjørn Rønning NOR 3:54.05
Frauen: 1. Monika Dietl GER 4:44.14 2. Esther Frei SUI/ RV Winterthur 4:52.38 3. Mirjam Bebi SUI 4:53.30 4. Gina Koch GER/ RSV Werner Otto Berlin 4:58.52 5. Susanne Lummer GER/ Team Alè Deutschland 5:10.56

Gesamtwertung „Giro short“
Männer: 1. Thomas Gschnitzer ITA/ Racing Team Winax - Food Artists 1:44.12 2. Roberto Dalsant ITA/ ASD C.C. Rotaliano 1:53.38 3. Davide Ferrari ITA/ ASD Stemax Team 1:55.25 4. Alois Vigl ITA/ Carina - Brao Caffè 1:58.27 5. Andreas Kofler ITA/ Dynamic Bike Team 2:00.50
Frauen: 1. Lorna Ciacci ITA/ Sportler Team 2:15.17 2. Evelyn Fissneider ITA/ Bike Club Egna Neumarkt 2:33.13 3. Irene Raab GER/ BMW Radsport 2:33.15 4. Agnes Kittel AUT 2:40.39 5. Kerstin Simon GER 2:43.38

Weitere Jedermann-Nachrichten

18.12.2024VeloCity Berlin pausiert 2025 und 2026

(rsn) - "Wir machen Rast..." verkündete SCC Events, der Organisator des VeloCity Berlin, heute in einer Pressemeldung: "Für die Jahre 2025 und 2026 setzen wir mit der Veranstaltung aus." SCC-Geschä

17.12.2024Mecklenburger Seen-Runde: Dehnübungen für Radfahrer/innen

(rsn) - "Lange Radfahrten können zu Beschwerden führen", sagt Detlef Koepke - und er muss es wissen, ist er doch Veranstalter des 300-km-Radmarathons Mecklenburger Seen-Runde (2025 am 30. und 31. Ma

02.12.2024Sechs deutsche Weltmeister bei Masters-Cross-WM in Hamburg

(rsn) - Die UCI Cross-Weltmeisterschaften der Masters-Kategorien am Wochenende im Hamburger Volkspark haben eine wahre Medaillenflut für die deutschen Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit sich gebracht

28.11.2024Masters-WM im Cross am Wochenende in Hamburg

(rsn) - Dort, wo normalerweise der Fußball beheimatet ist, dreht sich am kommenden Wochenende alles um den Querfeldein-Radsport. Vom 29.11. bis 1.12.2024 werden im Hamburger Volkspark die 27. UCI Cro

13.10.2024Mecklenburger Seen-Runde: “Jede/r kann 300 Kilometer schaffen!“

(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc

08.10.2024Münsterland-Giro: Zum Finale zweimal Podium

Traditionell findet das Saison-Finale des German Cycling Cup, der Münsterland Giro, am Tag der Deutschen Einheit statt. An den Start in Münster gehen über 125 km neben den bekannten Teams aus der S

03.10.2024Cyclocross Cup Rhein Neckar: Sechs Rennen im Südwesten

(rsn) - Der "Cyclocross Cup Rhein Neckar" ist eine Serie mit sechs Rennen im Südwesten Deutschlands. Am 13. Oktober startet die vierte Ausgabe in Baiersbronn, gefolgt von fünf weiteren Stationen i

01.10.2024Velo Grand Prix: Platz drei - bei drei Grad und Nebel

Gute Laune Sport e.V. heißt der Veranstalter des Velo Grand Prix - doch der Blick aufs Thermometer sorgte am vergangenen Sonntag Morgen in Bad Salzungen nicht für gute Laune: Drei Grad und Nebel w

11.09.2024Stevens Cyclo-Cross-Cup 24/25 mit 14 Rennen

(rsn) – Während die Cross-Bundesliga am vergangenen Wochenende in Bensheim bereits begonnen hat, startet mit dem Stevens Cyclo-Cross-Cup Ende September auch die zweite große deutsche Querfeldein-S

10.09.2024Riderman: Team Strassacker mit zwei Tagessiegen

Früher als sonst standen für das Team Strassacker am vergangenen Wochenende mit den drei Etappen des Riderman schon die letzten Rennen der Saison 2024 an. Zum Abschluss dreier aufeinander folgender

06.09.2024ACL Gravelday: Keine Langeweile - in drei Bundesländern

(rsn) - Vier Strecken durch drei Bundesländer: Bei der dritten Ausgabe des "ACL Gravelday" am 29. September startet man in Haselbach in Thüringen, fährt durch Sachsen, weiter durch Sachsen-Anhalt u

05.09.2024Ötztaler Radmarathon: Ein Fahrer fehlte für das Podium

225 Kilometer, vier Alpenpässe, 5500 Höhenmeter - der Ötztaler Radmarathon gilt als eines der härtesten Jedermann-Rennen weltweit. Eine Herausforderung, der sich auch das Team Strassacker am verga

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine