13 Tips von radsport-news.com zum Rennradfahren bei Minus-Temperaturen

Winter: Mit dem Renner durch Kälte und Schnee

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| Foto: benScruton.com

27.11.2017  |  (rsn) - Der Advent steht vor der Tür, und auch der Winter gibt schon mal eine Kostprobe seines Könnens. Nicht alle Sportler sind begeistert: Temperaturen um den Gefrierpunkt locken selbst eifrige Radler nur selten hinter dem Ofen hervor, auf den Renner. Aber immer nur im Keller auf der Rolle kurbeln ist auch bald langweilig...

Was ist bei eisigen Tagestemperaturen zu beachten, wenn man trotzdem aufs Rad will? radsport-news.com hat für Sie recherchiert, und die wichtigsten Tips zusammengestellt.

Viele Rennradfahrer steigen im Winter aufs Crossrad oder aufs Mountainbike um. So muss man nicht auf den oft zugigen, ungeschützten Teerstraßen bleiben, sondern fährt besser auf windgeschützen Waldwegen. Dort ist untergrundbedingt zudem das Tempo niedriger, und der "Chill-Faktor", die gefühlte Kälte, sinkt durch weniger Fahrtwind nochmals.

Generell gilt: einen Gang runterschalten! Und am besten nur durch die Nase atmen - dann wird die Luft schon vorgewärmt. Wer bei diesen Temperaturen stark schwitzt, tut seinem Körper keinen Gefallen, da er schneller auskühlt. Zudem sollten Ausfahrten nicht über zwei bis zweieinhalb Stunden dauern. Wenn man länger unterwegs ist, sinkt die Körpertemperatur zu stark - außer man fährt in Ski-Klamotten. Aber wer will das schon...

Stichwort Kleidung. Hier hilft das bekannte Zwiebel-Prinzip: mehrere dünne Schichten übereinander. Aber keine Baumwolle! Ist so ein Trikot durchgeschwitzt, wird es nicht mehr trocken. Und das ist bei Temperaturen unter Null nicht nur äußerst unangenehm, sondern auch ziemlich ungesund, vor allem am Unterleib.

Die derzeitigen Temperaturen können bis zu vier Schichten nötig machen: Funktions-Unterhemd, Kurzarm-Trikot, Langarm-Trikot, Windstopper-Jacke. Wer mag, kann statt des kurzärmeligen Trikots über das Langarm-Leiberl eine Weste tragen. Die letzte Lage sollte auf jeden Fall eine Windstopper-Funktion haben.

Der Vorteil des Zwiebel-Prinzips: Wenn es zu warm wird, kann man problemlos eine Schicht ablegen. Weil das dann nicht immer in die Trikot-Tasche passt, ist ein kleiner Rucksack ratsam.

Viele Winter-Radler ziehen unter die lange Hose noch eine kurze Radhose an. Da jedoch etliche lange Hosen keine Windstopper-Ausrüstung haben, zieht es dann meist doch recht bald, vor allem an den empfindlichen Weichteilen.

Die Abhilfe: Entweder noch eine atmungsaktive Regenhose als letzte Schicht, oder eine Windstopper-Unterhose (gibt's zB von Odlo). Einfach ein bis zwei Nummern größer kaufen, und als letzte Schicht drüberziehen. Stoppt den Wind genauso, und ist deutlich preiswerter als eine lange Radhose mit gleicher Ausrüstung. Wer empfindliche Knie hat, zieht über die lange Radhose noch ein paar Knielinge drüber.

Für warme Hände sind gut gefütterte, und vor allem winddichte Handschuhe wichtig. Passionierte Winter-Renner schwören auf Motorrad-Handschuhe: Die sind noch wärmer als die üblichen Rad-Winter-Handschuhe - und meist auch preiswerter. Auch Fäustlinge sind besser, da sich die Finger gegenseitg wärmen. Allerdings ist damit das Brems-Gefühl etwas eingeschränkt. Deshalb gibt es mittlerweile auch Drei-Finger-Handschuhe (zB von Roeckl), die den Zeigefinger beweglicher machen.

Gefütterte Winter-Radschuhe sind momentan unverzichtbar. Wer öfters in der kalten Jahreszeit unterwegs ist, sollte sie sich auf jeden Fall leisten. Denn Neopren-Überschuhe allein sind bei den derzeitigen Temperaturen auf Dauer zu kalt. Und für den beliebten Zwei-Socken-Trick sind die meisten Sommer-Radschuhe zu eng.

Auf jeden Fall hilfreich: eine isolierende, wärmende Einlege-Sohle - auch bei Winterschuhen. Das Klick-Pedal ist nämlich eine Wärmebrücke, das die Kälte in den Schuh bringt, bzw die Körperwärme des Fußes nach außen ableitet. Wer's gern ganz warm hat, steckt sich ein "Hot Pack" (Wärme-Gel) unter die Socken. Soll drei bis vier Stunden vorhalten.

Auf den Kopf muss eine Windstopper-Helmmütze. Achten Sie darauf, dann den Helm neu anzupassen, damit er nicht zu hoch auf dem Kopf sitzt. Sonst hilft er bei einem Sturz (der im Winter schnell passiert ist) nur wenig. Wer über den Helm noch eine Regenhülle zieht, dazu noch ein zusätzliches Stirnband und eine Gesichtsmaske (etwa von Gore), dürfte am Kopf - über den der Körper die meiste Wärme verliert - kaum noch frieren.

Für den Hals- und Nacken-Bereich haben sich zusätzliche "Wärme-Schläuche" bewährt, aus Fleece oder Merino (zB von Rapha), idealerweise mit Windstopper vorne. Auch komplette Sturmhauben (etwa von Scott) halten Gesicht und die empfindliche Nacken-Partie warm.

Dann kann's ja losgehen - Radsport-News wünscht eine angenehme Ausfahrt...

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