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03.12.2016 | In der kommenden Saison wird unser Leser Johannes Heumann, der dieses Jahr einen der Startplätze für das Frankfurter Jedermann-Rennen gewann, für radsport-aktiv.de über diverse Hobby-Veranstaltungen berichten - unter anderem die Etappen-Rennen Tour de Kärnten und Haute Route Alpes.
Dazu ist ein ausgefeilter Trainingsplan sinnvoll. Den wird Johannes vom Kölner Leistungsdiagnose-Institut Staps erhalten. Hier nun der Bericht.
Nachdem ich jetzt acht Jahre ohne gezieltes Training,
und nur nach Lust und Laune meinem Hobby Rennradfahren gefrönt, und etliche Radmarathons absolviert habe, wird diese Saison alles anders: Ich werde mir bei Staps mir einen Trainingsplan verabreichen lassen, denn mit der Tour de Kärnten und der Haute Route Alpes im September wird meine Saison anders als sonst aussehen.
Um dem Training eine erste Struktur zu geben, war ich am Montag bei Staps in Hamburg: meine erste Leistungs-Diagnostik. Ich wurde freundlich empfangen, von dem 28-jährigen Sportwissenschaftler Martin Benthack. Vor dem Test war ich doch etwas angespannt, denn nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem nur noch nüchterne Zahlen zählen - keine Ausreden mehr, wie zu viel Wind oder zu wenig gegessen.
Ich fühlte mich etwas wie ein Auto auf dem Prüfstand,
dem die Pferdestärken gemessen werden: Nun hieß es also Opel Corsa oder Ferrari Enzo.
Keine fünf Minuten später saß ich bereit auf dem Ergometer, und fuhr mich zehn Minuten ein, bevor mir das erste Mal drei Blutproben aus dem Ohrläppchen zur Bestimmung meiner Laktat-Konzentration abgenommen wurden.
Dann wurde es ernst, 15 Sekunden Sprint, alles was geht. Um im Anschluss daran zehn Mal jede Minute Blut abgenommen, um die maximale Laktatbildungsrate zu bestimmen.
Nach dieser für mein Ohrläppchen nicht ganz einfachen Prozedur - ein bis zwei Quadratzentimeter ist es jetzt wohl größer - wurden Körpergewicht und Körperfettanteil bestimmt.
Als letzter Test wurde der aerobe Teil meiner Leistungsfähigkeit
bestimmt, beim "Rampen-Test": Zuerst fährt man drei mal drei Minuten bei 100, 125 und 150 Watt, bevor dann der Widerstand alle 30 Sekunden um 25 Watt gesteigert wird, alles mit Maske, um die Atemgase zu bestimmen. Hat man das alles geschafft, darf man duschen gehen und es geht wieder zu wie in der Schule, welche Noten gibt es.
Auch das Auswertungsgespräch beginnt wie in der Schule - aber viel interessanter. Es werden die biochemischen Zusammenhänge erläutert, welche Messgrößen ermittelt wurden und wie sie sich verändern lassen bzw. zusammensetzen. Nach dem zehnminütigen Vortrag hieß es dann für mich: das Zeugnis. Ein Fettgehalt von 13,9 Prozent, was für den Winter in Ordnung ist, bedenkt man, dass ich vier Kilo über meinem Wettkampfgewicht bin.
Meine maximale Laktatbildungsrate liegt bei 0,81 mmol/l/s,
was eher der eines Bahnsprinters entspricht, um schnell Kohlenhydrate zu verwerten. Dieser Wert sollte bei Marathonfahrern eher gegen 0,5 oder geringer tendieren.
Erfreulicher war die maximale Sauerstoffaufnahme, aktuell bei 61,7 ml/min/kg, dies entspricht einem gut trainierten Ausdauersportler. Zum Vergleich: Tony Martin hat eine neun vorne stehen.
Weiter wurden mir noch Diagramme zum Laktatauf- und abbau ausgehändigt und zum Verbrauch von Kohlehydraten und Fetten.
Fazit: Es ist aktuell noch durchwachsen,
mit Höhen und Tiefen - jedoch lässt sich alles trainieren... Für mich stehen jetzt vor allem Nüchtern-Trainingseinheiten, und im Januar eine Low-Carb-Diät an. Es gibt viel zu tun. Packen wir's an...
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