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27.08.2016 | Wer unsere Berichterstattung verfolgt hat, der weiß, dass das "Team Samsung 1" am vergangenen Wochenende die Mannschaftwertung der "Tortour Schweiz" nach 2015 zum zweiten Mal gewonnen hat. Im Nachgang haben wir Team-Chef und "Samsung Perspactives"-Botschafter Franco Marvulli ein paar Fragen zur erfolgreichen Titelverteidigung gestellt.
Franco, zunächst nochmal herzlichen Glückwunsch zu eurem Sieg bei der 2016er Ausgabe der Tortour. Wenn Du das Rennen in drei Wörtern beschreiben müsstest, welche wären das?
Tortour,
Tortour,
Tortour! (grinst)
Der Name hält definitiv, was er verspricht! Körperlich, mental und emotional ist das Rennen eine Herausforderung für alle Teilnehmer.
Fangen wir von vorne an. Das Team Samsung 1 hatte ja recht unterschiedliche Fahrer: Ex-Profis, junge Talente, ein verrückter Fixie-Fahrer und ein ambitionierter Freizeitsportler. Warum diese Konstellation?
Die Mischung macht's aus... Wir haben unterschiedliche Charaktere im Team, und alle haben das gleiche Ziel! Das richtige Team zu haben, ist für den Sieg bei der Tortour von grosser Bedeutung.
Das heißt konkret?
Wir hatten von allem etwas dabei:
Désirée Ehrler als Vertretung aller velofahrenden Frauen, Danilo Hondo und Allessandro Ballan als Experten mit viel Radsport-Erfahrung, Dario Casari als Freizeitsportler und Teamkapitän, Patrik Seabase als Lifestyler (grinst) und Tristan Marguet, der die jugendliche Dynamik mit Kämpferherz verkörpert. Gegenseitige Unterstützung durch die unterschiedlichen Skills ist dabei von grosser Bedeutung.
Ging die gewählte Strategie und Streckenverteilung wie gewünscht auf - oder wurde auch improvisiert?
Die Tortour steht ja quasi für Improvisation, alles durchplanen geht kaum. Wir konnten aber – wie schon im letzten Jahr – taktisch alles richtig machen. Jeder Athlet hat die Etappen fahren können, die ihm von seinen Fähigkeiten liegen. Ale (Ballan, d.Red.) wurde für die Pässe eingesetzt, und Dario konnte die Rollerstrecken übernehmen. Und wir konnten die Etappen zum Glück ohne Zwischenfälle, Unfälle oder Krankheiten durchfahren.
Hat die Erfahrung beim Sieg 2015 geholfen, oder ist doch jede Tortour einzigartig?
Durch unsere Erfahrungen aus dem letzten Jahr konnten wir sicherlich einige Dinge optimieren. Teams, die noch nie gefahren sind, haben da einen kleinen Nachteil. Wichtig ist es auf jeden Fall, im Vorfeld alles richtig zu planen: Essen, Transport der Fahrer, Erholung der Fahrer, gegenseitige Motivation.
Kann man eine/n Fahrer/in besonders herausstellen?
Jede und jeder hat ihr/ sein Bestes gegeben. Von jedem der Teilnehmer kam eine einzigartige Leistung. Dass aber Alessandro Ballan mit 105 km/h den Oberalp-Pass runterfuhr, war schon recht beeindruckend!
Was waren für Dich die besten/ schönsten Momente der diesjährigen Tour?
Die Zieleinfahrt ist sicherlich einer der schönsten Momente. Aber auch die Etappen in der Nacht sind speziell – vor allem für die Fahrer. Das Panorama von Oberalp und Susten ist natürlich auch genial.
Gab es schwierige Momente? Verfahren, technische Defekte, Stürze?
Wäre es die Tortour, wenn alles rund laufen würde?
Verfahren – ja. Zum Glück aber weniger als 2015. Aber auch in diesem Jahr gab es gesperrte Strassen, die wir umfahren mussten. Und beim Start morgens um vier Uhr hat es geregnet.
Gab's auch heuer wieder Zeitstrafen?
Klar, hatten wir ebenfalls, gehört ja irgendwie dazu. Wir haben beispielsweise ein Stop-Schild überfahren, was in der Hektik schnell mal passieren kann. Im Nachhinein nervt man sich dann extrem darüber, ändern kann man es am Ende doch nicht.
Welcher Erfolg ist aus Deiner Sicht höher einzustufen? Der Sieg 2015, oder die diesjährige Titelverteidigung?
Der Erfolg 2015 kam unerwarteter, der Druck war dieses Jahr dafür umso grösser. Für mich sind aber beide Siege ebenbürtig.
Ist der Hattrick für 2017 geplant?
Das steht noch in den Sternen. Aber nach der Tortour ist ja bekanntlich vor der Tortour...
Sehen wir Dich auch nochmal als Fahrer bei der Tortour?
Gute Frage! Im letzten Jahr kam es für mich nicht in Frage. In diesem Jahr hat es mich wieder etwas gereizt. Gut möglich, dass ich im nächsten Jahr wieder selbst auf dem Rad sitze.
Franco, vielen Dank für Deine Zeit, und nochmal herzlichen Glückwunsch! Jetzt hast Du etwas Ruhe verdient, oder?
(grinst...)
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