Tourblog / Teil 13

Warum nicht in den Hindukusch?

Von Pit Weber

Foto zu dem Text "Warum nicht in den Hindukusch?"
| Foto: ROTH

18.07.2011  |  Montpellier (rsn) - Die Tour de France hat nicht umsonst den Beinamen "Tour der Leiden weg". Jedes Jahr versuchen die Organisatoren, für Fahrer und Begleittross neue Schikanen einzubauen.

Die ersten waren, Berge ins Profil aufzunehmen. Dann kam wohl einer auf die Idee, Etappen auf Bergen enden zu lassen, die nur über eine Einbahnstraße zu erreichen sind. Das ist ja alles nachzuvollziehen, da sie das Rennen ohne Zweifel spannender gestalten.

Außerdem machen sie auch den TV-Leuten und Journalisten klar, dass das schwerste Rennen der Welt keine Vergnügungsreise ist. Stundenlange Abfahrten im Stau der abreisenden Fans lassen ihnen Zeit, die Schwierigkeiten der Etappe vor noch mal vor Ort genau zu begutachten und das Geschehen in Ruhe zu analysieren.

Warum sich die Organisatoren in diesem Jahr eine neue Teufelei einfallen ließen, ist nicht zu verstehen. Dem Rennen diente sie nicht. Sie brachte nur alle Tourteilnehmer näher an die Grenzen ihrer Belastbarkeit heran. 

Die Zutaten:

1. der Sonntag nach dem französischen Nationalfeiertag am 14. Juli, der durch einen Brückentag wunderbar zu einem Kurzurlaub am Meer ausgebaut werden kann.

2. das ohnehin zweitstärkste Reisewochenende Frankreichs nach  dem ersten August-Wochenende und

3. die meistbefahrenen Autobahnen des Landes außerhalb des Großraums Paris. Es ist jedem Franzosen bekannt, dass sich hier an den Urlaubswochenenden die Autos über mehrere hundert Kilometer stauen.

Genau auf diesen riesigen, von der A7 und A9 gebildeten Parkplatz lasse ich die Tour de France mit tausenden Autos und vor allem LKW einbiegen.

Die Aufgabe:

Noch am Abend nach der Zielankunft in Montpellier eine Fahrt von 200 Kilometern einzubauen, um die Hotels in der Gegend rund um Montélimar und Valence zu erreichen. Natürlich waren alle stundenlang  unterwegs.

Mal sehen, was sich der Veranstalter demnächst einfallen lässt, um die Teilnehmer an die Grenzen der Belastbarkeit zu bringen.

Wie wär's mit einem Etappenziel auf dem Khaiberpass zwischen Afghanistan und Pakistan? Zu einfach? Stimmt, die Verbindung im Hindukusch hat ja eine Auf- und eine Abfahrt!



 

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.07.2011Teamwechsel, bitte!

(rsn) - Eigentlich hatte Cadel Evans bereits im Herbst 2009, als er mit einem brillanten Auftritt die Straßenweltmeisterschaft gewann, den Ruf eines Mannes abgelegt, der einfach keine wichtigen Radre

24.07.2011Die Spezialisten profitierten von den Regeländerungen

(rsn) – Mit neuen Punktesystemen für die Berg- und die Sprintwertung wartete die 98. Auflage der Tour de France auf. Für viele Fahrer, die sich in der Vergangenheit auf diese Sonderwertungen konze

23.07.2011Krönung oder drittes Drama?

(rsn) - Und täglich grüßt das Murmeltier? Mit ein wenig Übung könnte Cadel Evans ganz gut den mürrisch-melancholischen Bill Murray aus dem Kultfilm geben. Zum Abschluss der Tour zumindest könn

22.07.2011Comeback der „frischen Franzosen“

(rsn) - Die meisten Franzosen lieben ihre Tour de France bedingungslos, aber diese Liebe war zuletzt auch ein gespanntes Verhältnis. Seit dem Festina-Skandal 1998 hatten es Profis aus dem Gastgeberla

20.07.2011Doping: Wandel oder Weichspüler?

Wie geht´s uns denn heute? Zumindest einmal pro Tour muss die Gretchenfrage gestellt werden: Ist der Radsport auf dem Weg aus der Talsohle oder kurbelt er weiter eifrig auf die Klippe zu und stürzt

19.07.2011Ganz oder gar nicht!

(rsn) - „Ganz oder gar nicht“, möchte man all den Medien zurufen, die sich wegen der Doping-Skandale vergangener Jahre immer mehr aus der Radsport-Berichterstattung zurückziehen. Und am liebsten

17.07.2011"It´s not a f...ing strip club"

(rsn) - Fabian Cancellara war sauer. Und wenn jemand mit dem Spitznamen "Spartakus" sauer wird, duckt sich selbst die aufdringliche Journalistenmeute weg. Vor wenigen Minuten hatte der Schweizer erst

15.07.2011Klöden ist mein „härtester Tour-Profi"!

(rsn) - Die Kollegen von der Zeitung mit den vier Buchstaben küren Johnny Hoogerland (Vacansoleil-DCM) heute zum härtesten Profi der Tour. Der Niederländer ist, im Gegensatz zu anderen Bild-Helden,

14.07.2011Sprinter-Rechenspiele

(rsn) - Mann, Mann, Mann! Haben Sie das gestern gesehen? Da hat sich der Mark Cavendish nicht die Wurst vom Brot nehmen lassen. Da konnte Andre Greipel seinem Ex-Kollegen nicht den Schaum vom Guiness

13.07.2011Noch ein "beschissenes kleines Rennen"?

(rsn) - „Greipel ziiiiiieht an Cavendish vorbei und gewinnt seine erste Tour-de-France Etappe!“ - ein schöner Ausruf, oder? Darauf haben deutsche Fans lange warten müssen. Man könnte sich glatt

09.07.2011Wer trägt die Verantwortung?

(rsn) – Die Tour ist die Tour, das wichtigste Radrennen der Welt. Die Pedaleure riskieren bei der Grand Boucle Kopf und Kragen und das im wahrsten Sinne des Wortes. So viele Stürze wie in dieser er

07.07.2011Peloton durch's Nadelöhr

(rsn) - Die Tour de France hat sich in den vergangenen Jahren wohltuend etwa vom Giro d’Italia abgehoben. Die Organisatoren der ASO legten nämlich bei der Streckenplanung ind er Regel keinen besond

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2024Lipowitz muss den Giro vor der 6. Etappe verlassen

(rsn) – Nach nur fünf Tagen ist das Grand-Tour-Debüt von Florian Lipowitz bereits wieder beendet. Wie Bora – hansgrohe vor dem Start der 6. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) mitteilte, sei der

09.05.2024Ungarn-Auftakt: Liepins räumte Campbell bei Highspeed ab

(rsn) – Nach dem schlimmen Sturz zum von Sam Welsford (Bora - hansgrohe) gewonnenen Auftakt der Ungarn-Rundfahrt mussten zwei Fahrer ins Krankenhaus gebracht werden. Dort wurden beim Neuseeländer C

09.05.2024Israel - Premier Tech beim Giro nur noch mit sechs Fahrern

(rsn) – Mit nur noch sechs Fahrern wird Israel - Premier Tech am Mittag in Viareggio zum Start der 6. Giro-Etappe antreten. Nachdem der Zweitdivisionär bereits am gestrigen späten Abend mitgeteilt

09.05.2024Ludwig: “Dachte so oft, dass ich nie einen Profisieg hole“

(rsn) – Hannah Ludwig hat geschafft, woran sie selbst nicht geglaubt hat. Die 24-Jährige aus Traben-Trarbach machte am Mittwoch den Tag für ihr Team Cofidis perfekt. Nachdem kurz zuvor Benjamin Th

09.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer /6. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

09.05.2024Für Pogacar geht es mehr um Risiko-Minimierung als um Attacke

(rsn) – Die Aufregung um seine Bekleidung hat sich erstmal gelegt. Auf der 5. Etappe des Giro d´Italia trug Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) keinen der UCI übel aufgestoßenen zweifarbigen Eintei

09.05.2024Auf den Spuren der Strade Bianche

(rsn / ProCycling) –Zum Giro-Feld gehören in diesem Jahr zwei frühere Gewinner von Strade Bianche: Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Julian Alaphilippe (Soudal - Quick-Step). Beide waren im MÃ

09.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

08.05.2024Knoten endlich geplatzt: Traum-Mittwoch für Cofidis

(rsn) - Steter Tropfen höhlt den Stein. Das war das Motto des Tages auf der 5. Etappe des Giro d´Italia. Und die tapferen Tropfer kamen dieses Mal vom Team Cofidis. Schon in der ersten Ausreißergru

08.05.2024Auch Evenepoel mit Blick auf die Tour nun in der Höhe

(rsn) – Nach und nach nehmen die bei der Baskenland-Rundfahrt schwer gestürzten Stars ihre Vorbereitung in Richtung Tour de France wieder auf. Während zu Giro-Beginn Rolf Aldag davon erzählte, wi

08.05.2024Teutenberg siegt als Anfahrer und holt drei Wertungstrikots

(rsn) - Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) stürmt in diesem Jahr von Sieg zu Sieg. Der 21-Jährige setzte sich am Mittwochabend zum Auftakt des Fleche du Sud (2.2) in Luxemburg im Sprin

08.05.202424,5-Kilometer-Solo! Ludwig feiert ersten Profisieg

(rsn) – Je länger die Wartezeit, desto explosiver die Freude am großen Jubeltag: Fast zeitgleich mit dem Sieg von Teamkollege Benjamin Thomas auf der 5. Etappe des Giro d´Italia in Lucca, dem ers

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)