Deutsches Duo hatte mit EM-Zeitfahrkurs zu kämpfen

“Ziemlich ernüchternd“: Walscheid und Heidemann auf 15 und 21

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "“Ziemlich ernüchternd“: Walscheid und Heidemann auf 15 und 21"
Max Walscheid belegte im EM-Zeitfahren Rang 15. | Foto: Cor Vos

20.09.2023  |  (rsn) – Auch wenn Max Walscheid und Miguel Heidemann im Einzelzeitfahren bei der EM im niederländischen Emmen ihre bestmögliche Performance an den Tag legten, verpassten die beiden deutschen Starter im 29,5 Kilometer langen Wettbewerb einen Platz unter den ersten Zehn. Walscheid belegte 1:44 Minuten hinter dem in einer eigenen Liga fahrenden Sieger Joshua Tarling Rang 15, Heidemann wies auf Platz 21 2:21 Minuten Rückstand auf.

Für Bundestrainer André Greipel waren die Ergebnisse "ziemlich ernüchternd", wie er gegenüber radsport-news.com verriet. "Der Abstand zu Platz zehn ist zwar gering, aber das Ergebnis zeigt nicht das, was wir erwartet hatten. Bei Max hatte ich schon auf einen Top-Ten-Platz gehofft. Miguel hat sein Bestes gegeben, aber es hat dann einfach nicht für ganz vorne gereicht", ergänzte der Ex-Profi.

Die Ergebnisse spiegeln aus Greipels Sicht aber auch wider, "wo wir als Nation im Zeitfahren gerade stehen." Dennoch habe man gute Fahrer am Start gehabt. "Miguel ist sehr aerodynamisch, Max ist sehr kraftvoll", so Greipel, der die bestmöglichen Zeitfahrer nominiert hatte, die zur Verfügung standen. Denn Nils Politt ist bei der am Mittwoch gestarteten Luxemburg-Rundfahrt am Start und Lennard Kämna war bis Sonntag noch bei der Vuelta a Espana im Einsatz.

Von ihren Zeitfahrqualitäten waren die beiden deutschen EM-Starter in der Lage, unter die besten Zehn zu fahren, doch aus unterschiedlichen Gründen war sowohl Walscheid als auch Heidemann der Kurs nicht auf den Leib geschneidert.

“Der Rückweg ab der Wende war mental sehr hart. Einfach nur geradeaus, kein Anhaltspunkt, nur Kopf runter. Es hat sich ein bisschen angefühlt wie Rolle fahren, wie ein Zwift-Rennen. Das ist jetzt nicht unbedingt mein Favorit“, sagte Walscheid zu radsport-news.com.

Auch Heidemann erklärte gegenüber radsport-news.com, dass ihm der Parcours nicht wirklich entgegengekommen sei, weil dieser “tellerflach war und quasi keine Kurven hatte, dafür aber Seitenwind.“

Das deutsche Duo zeigte sich aber zufrieden mit der Performance. "Ich denke, ich habe ein gutes Rennen gemacht. Ich bin das gefahren, was ich konnte und das war gut“, meinte etwa Walscheid. Und Heidemann fügte an: “Ich habe mein Maximum abgerufen.“

Heidemann haderte allerdings etwas mit seinem Ergebnis. "Mit der Platzierung habe ich mir etwas mehr erhofft. Für mich spiegelt das Ergebnis aber auch nicht ganz das wider, wozu ich fähig bin“, meinte der Darmstädter, der für sich aber das Positive rauszog, nämlich dass “etwa das Pacing super war.“

Die Leistung sieht Heidemann auch als Mutmacher für die Mixed Staffel, die er am Donnerstag an der Seite von Walscheid und Jannik Steimle als Männertrio bestreiten wird. “Wir gehen mit ordentlich Schwung ins Teamrelay, was ja eine meiner Lieblingsdisziplinen ist“, so der Leopard-Fahrer, der auf den angekündigten Regen verwies, der das Rennen "richtig spannend“ machen könnte. Ob mit oder ohne Regen hofft Heidemann, der schon bei der WM mit Walscheid und Steimle das Männertrio in der Staffel bildete, dass "da noch mal etwas Ordentliches rumkommt.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.01.2024Küng zu Zeitfahr-Blindflügen: “UCI müsste reagieren“

(rsn) – Stefan Küng (Groupama – FDJ) hat drei Monate und 14 Tage nach seinem schweren Sturz im Einzelzeitfahren der Europameisterschaften von Drenthe im Gespräch mit radsport-news.com angeregt,

14.11.2023Küng erklärt EM-Sturz: Blindflug ohne Warnung aus Teamfahrzeug

(rsn) – Sieben Wochen nach seinem schweren Sturz im EM-Zeitfahren von Emmen sitzt Stefan Küng (Groupama – FDJ) wieder im Sattel. Der Schweizer trainiert derzeit in seiner Heimat und wird sich ab

01.10.2023Laporte präsentiert sein volles Europameister-Sortiment

(rsn) – Drei verschiedene Trikots standen nach der Europameisterschaft in Drenthe bei der Elite der Männer auf dem Podium. Neben Christophe Laporte befanden sich mit Wout van Aert und Olav Kooij zw

25.09.2023Van Aert und De Lie: In Harmonie den EM-Titel verpasst

(rsn) – Wout van Aert auf Platz zwei, Arnaud De Lie auf Rang vier – das war die Ausbeute der Belgischen Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften von Drenthe. Anstatt mit einem von ihnen de

24.09.2023Degenkolb: “Stolz, wie wir als Team gefahren sind“

(rsn) - Mit Platz acht bestätigte ausgerechnet Nachrücker John Degenkolb (DSM – Firmenich) die gute Leistung der Deutschen Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften in Drenthe. Die sieben

24.09.2023Laporte vor Van Aert und Kooij: Jumbo-Trio erobert EM-Podium

(rsn) – Christophe Laporte ist Europameister. Der Franzose hat sich mit einem mutigen Angriff zwölf Kilometer vor dem Ziel des 199,8 Kilometer langen Rennens zum VAM-Berg die Gold-Medaille gesicher

24.09.2023Van der Poel und Vas als Vorbilder, Ergebnisse wie einst Evenepoel

(rsn) – Eine Spezialistin für Europameisterschaften scheint Federica Venturelli zu sein. Die 18-Jährige aus Cremona in der Lombardei eroberte im Straßenrennen ihre dritte Medaille in Drenthe. Nac

24.09.2023Moors ringt Venturelli am VAM-Berg im Duell um Gold nieder

(rsn) – Fleur Moors ist Straßen-Europameisterin bei den Juniorinnen. Die 17-jährige Belgierin hat am VAM-Berg nach 69 Kilometern in einem echten Zweikampf um Gold die italienische Zeitfahr-Europam

23.09.2023Schweizer Verband will Geschehnisse um Küng-Sturz analysieren

(rsn) – Nach dem schweren Sturz von Stefan Küng im EM-Einzelzeitfahren am Mittwoch, bei dem er sich eine Gehirnerschütterung, einen Jochbeinbruch sowie mehrere Handfrakturen zuzog, hat der Schweiz

23.09.2023Schweinberger: “Ich war lange noch nicht am Limit“

(rsn) – Es war nicht der Tag der Österreicherinnen, dieser Straßenrenn-Samstag bei den Europameisterschaften von Drenthe. Nach der Anfahrt zum Rundkurs um den VAM-Berg wurde zuerst Carina Schrempf

23.09.2023“So gewinnt halt die Niederländerin mit dem meisten Glück“

(rsn) – Wieder einmal ruhten in einem großen Rennen des deutschen Nationalteams alle Hoffnungen auf den Schultern von Liane Lippert (Movistar) und die Friedrichshafenerin zählte wieder zu den Akt

23.09.2023Bredewold rauscht mit 10-km-Solo zum EM-Titel

(rsn) – Mischa Bredewold (Niederlande) hat sich am VAM-Berg in der niederländischen Region Drenthe zur Straßen-Europameisterin gekürt. Die 23-Jährige setzte zehn Kilometer vor dem Ziel des 129,6

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) – Sean Quinn hat erstmals in seiner Karriere die US-amerikanischen Straßenmeisterschaften gewonnen. Der 24-jährige Profi von EF Education – EasyPost setzte sich in Charleston nach 212 Kilo

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

20.05.2024Geschke griff auf Königsetappe mutig nach Pogacars Bergtrikot

(rsn) - Simon Geschke (Cofidis) setzte auf der 15. Etappe von Manerba del Garda nach Livigno (Mottolino) zum großen Kampf um das Bergtrikot des Giro an. Am Ende musste er sich aber der schieren Kraf

19.05.2024Vor Steinhauser landen in Livigno nur die Grand-Tour-Könige

(rsn) – Es war ein großer Tag für Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost). Der 22-Jährige hielt auf der Königsetappe des Giro d´Italia im Konzert der Grand-Tour-Gesamtsieger prächtig mit.

19.05.2024Quintana meldet sich zurück, aber Pogacar zeigt noch keine Gnade

(rsn) – Nach anderthalb Jahren außerhalb des Profi-Pelotons ist Nairo Quintana in dieser Saison zu Movistar zurückgekehrt, um an alte, glanzvolle Tage anzuknüpfen und als Kapitän zehn Jahre nach

19.05.2024Pogacar dominiert den Giro d´Italia – mit Plan, Verstand & Stärke

(rsn) – Die Entscheidung der Königsetappe des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) ist knapp 15 Kilometer vor dem Ziel gefallen. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) tritt vom Hinterrad seines Teamk

19.05.2024Highlight-Video der 15. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Auf der Königsetappe des 107. Giro d´Italia hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) die Konkurrenten in Grund und Boden gefahren und seinen Vorsprung im Gesamtklassement auf fast sieben Min

19.05.2024Bennett komplettiert Gesamterfolg in Dünkirchen mit Tagessieg

(rsn) - Vier Etappensiege, ein zweiter sowie ein dritter Platz und damit der deutliche Sieg in der Gesamtwertung: Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale) hat den Vier Tagen von Dünkirchen seinen Ste

19.05.2024Vollering vollendet mit Solosieg ihr Spanien-Triple

(rsn) - Mit einem Sieg auf der 4. und finalen Etappe der Burgos-Rundfahrt der Frauen fixierte Demi Vollering (SD Worx – Protime) den Gesamtsieg in eindrucksvoller Manier. Die Niederländerin attacki

19.05.2024Steinhauser: “Hammer, auf der Königsetappe Dritter zu werden“

(rsn) – Tadej Pogacar UAE Team Emirates) bleibt der unangefochtene Dominator des Giro d’Italia 2024 (2.UWT). Der Slowene gewinnt auch den 15. Tagesabnschnitt. 15. Etappe des Giro d’Italia – d

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)