Beide Österreicherinnen stürzen im EM-Straßenrennen

Schweinberger: “Ich war lange noch nicht am Limit“

Von Peter Maurer vom VAM-Berg

Foto zu dem Text "Schweinberger: “Ich war lange noch nicht am Limit“"
Christina Schweinberger | Foto: Cor Vos

23.09.2023  |  (rsn) – Es war nicht der Tag der Österreicherinnen, dieser Straßenrenn-Samstag bei den Europameisterschaften von Drenthe. Nach der Anfahrt zum Rundkurs um den VAM-Berg wurde zuerst Carina Schrempf in einen bösen Sturz verwickelt und krachte in ein Absperrgitter. Gut zehn Kilometer vor dem Ziel erwischte es auch die Bronzemedaillengewinnerin im Einzelzeitfahren, die Tirolerin Christina Schweinberger.

Während Schrempf mit einer Schulter- sowie einer Beinverletzung ins Krankenhaus gebracht wurde, konnte Schweinberger das Rennen mit zerfetztem Trikot zumindest beenden - wenn auch nur auf Rang 50, weit von den Platzierungen weg, die sie sich für das 130 Kilometer lange Rennen erhofft hatte.

"Es ging so schnell. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich gestürzt bin. Nach der Zieldurchfahrt ging es noch auf einen Hügel und dann kam die Italienerin Elisa Balsamo in der Abfahrt zu Sturz. In der nächsten Kurve bin ich gelegen", berichtete die 26-jährige Tirolerin.

"Für diesen Tag hatte ich mir viel vorgenommen"

Bis zu diesem Zeitpunkt war sie ein perfektes Rennen gefahren, war immer an der Seite der Favoritinnen zu finden. "Ich habe mich wohlgefühlt und die Gruppe war schon richtig klein und ich war lange noch nicht am Limit. Das tut momentan auch am meisten weh, denn ich hätte gerne gewusst, wie ich im Finale abgeschnitten hätte", schilderte eine der größten Aufsteigerin im Frauenradsport in diesem Jahr, die sowohl bei den internationalen Klassikerrennen als auch mit ihren Zeitfahrmedaillen bei der WM und in den Niederlanden bei der EM für Schlagzeilen sorgte.

"Für diesen Tag hatte ich mir viel vorgenommen, war am VAM-Berg immer gut dabei und hätte gerne wieder um eine Medaille gekämpft", war sie enttäuscht. Zum Glück trug sie bei ihrem Sturz nur Abschürfungen davon.

Schrempf zahlt mit ihrem Sturz Lehrgeld

Auch die zweite heimische Starterin, die Steirerin Schrempf kam in Kontakt mit dem niederländischen Asphalt. "Ich wollte eigentlich gleich zurück auf das Rad springen, aber dann habe ich Schmerzen im Bein gespürt und meine Schulter war rausgesprungen. Es war ein blöder Sturz auf den engen Straßen, ich hatte einfach keine Zeit mehr zu reagieren und knallte dann gegen die Absperrgitter", berichtete sie.

Im Winter schaffte die frühere Leichtathletin den Sprung in die Welt der Radprofis, fährt seit dieser Saison für Fenix – Deceuninck, jenes belgisches Team bei dem auch Schweinberger unter Vertrag steht. "Bei solchen Rennen kommt es auf die gute Position im Feld an, und damit habe ich noch die größte Mühe. Leider gehören dann solche Dinge auch zum Lernprozess, in dem ich mich befinde", fügte Schrempf an.

Auch Österreichs Junioren hatten mit dem engen und technisch anspruchsvollen Kurs am VAM-Berg zu kämpfen. Sie hatten am Samstagvormittag vom Start weg gleich acht Runden auf dem künstlich angelegten Parcours zu fahren. "Es ist eine richtig geile Atmosphäre, aber es ist auch ein richtig zähes Rennen, wo man immer schauen muss, so weit wie möglich vorne zu bleiben. Der Hügel war richtig geil, im Flachen kam dann der Wind", so Marco Stocker, der als einziger des österreichischen Quartetts das Rennen zu Ende fahren konnte und auf Platz 80 landete.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.01.2024Küng zu Zeitfahr-Blindflügen: “UCI müsste reagieren“

(rsn) – Stefan Küng (Groupama – FDJ) hat drei Monate und 14 Tage nach seinem schweren Sturz im Einzelzeitfahren der Europameisterschaften von Drenthe im Gespräch mit radsport-news.com angeregt,

14.11.2023Küng erklärt EM-Sturz: Blindflug ohne Warnung aus Teamfahrzeug

(rsn) – Sieben Wochen nach seinem schweren Sturz im EM-Zeitfahren von Emmen sitzt Stefan Küng (Groupama – FDJ) wieder im Sattel. Der Schweizer trainiert derzeit in seiner Heimat und wird sich ab

01.10.2023Laporte präsentiert sein volles Europameister-Sortiment

(rsn) – Drei verschiedene Trikots standen nach der Europameisterschaft in Drenthe bei der Elite der Männer auf dem Podium. Neben Christophe Laporte befanden sich mit Wout van Aert und Olav Kooij zw

25.09.2023Van Aert und De Lie: In Harmonie den EM-Titel verpasst

(rsn) – Wout van Aert auf Platz zwei, Arnaud De Lie auf Rang vier – das war die Ausbeute der Belgischen Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften von Drenthe. Anstatt mit einem von ihnen de

24.09.2023Degenkolb: “Stolz, wie wir als Team gefahren sind“

(rsn) - Mit Platz acht bestätigte ausgerechnet Nachrücker John Degenkolb (DSM – Firmenich) die gute Leistung der Deutschen Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften in Drenthe. Die sieben

24.09.2023Laporte vor Van Aert und Kooij: Jumbo-Trio erobert EM-Podium

(rsn) – Christophe Laporte ist Europameister. Der Franzose hat sich mit einem mutigen Angriff zwölf Kilometer vor dem Ziel des 199,8 Kilometer langen Rennens zum VAM-Berg die Gold-Medaille gesicher

24.09.2023Van der Poel und Vas als Vorbilder, Ergebnisse wie einst Evenepoel

(rsn) – Eine Spezialistin für Europameisterschaften scheint Federica Venturelli zu sein. Die 18-Jährige aus Cremona in der Lombardei eroberte im Straßenrennen ihre dritte Medaille in Drenthe. Nac

24.09.2023Moors ringt Venturelli am VAM-Berg im Duell um Gold nieder

(rsn) – Fleur Moors ist Straßen-Europameisterin bei den Juniorinnen. Die 17-jährige Belgierin hat am VAM-Berg nach 69 Kilometern in einem echten Zweikampf um Gold die italienische Zeitfahr-Europam

23.09.2023Schweizer Verband will Geschehnisse um Küng-Sturz analysieren

(rsn) – Nach dem schweren Sturz von Stefan Küng im EM-Einzelzeitfahren am Mittwoch, bei dem er sich eine Gehirnerschütterung, einen Jochbeinbruch sowie mehrere Handfrakturen zuzog, hat der Schweiz

23.09.2023“So gewinnt halt die Niederländerin mit dem meisten Glück“

(rsn) – Wieder einmal ruhten in einem großen Rennen des deutschen Nationalteams alle Hoffnungen auf den Schultern von Liane Lippert (Movistar) und die Friedrichshafenerin zählte wieder zu den Akt

23.09.2023Bredewold rauscht mit 10-km-Solo zum EM-Titel

(rsn) – Mischa Bredewold (Niederlande) hat sich am VAM-Berg in der niederländischen Region Drenthe zur Straßen-Europameisterin gekürt. Die 23-Jährige setzte zehn Kilometer vor dem Ziel des 129,6

23.09.2023Sloweniens nächste Generation sprintet aus den Startlöchern

(rsn) – Gerade einmal zwei Millionen Menschen leben in Slowenien. Doch das kleine Land am südlichen Alpenrand hat sich zur Radsportnation gemausert. Dank Superstars wie Tadej Pogacar (UAE Team Emir

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber trotzdem eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)