--> -->
27.06.2016 | (rsn) - Er heißt Nasser Bin Hamad Al Khalifa, ist der älteste Sohn und Thronfolger des selbst ernannten Königs von Bahrain und soll vor fünf Jahren politische Gegner gefoltert haben. Genauer gesagt: Der Scheich hat nicht nur zugesehen und Befehle gegeben, sondern zwei Gefangene geschlagen, getreten und ausgepeitscht, wie Recherchen des Bahrain Institute for Human Rights and Democracy (BIRD) und des European Centre for Constitutional and Human Rights (ECCHR) ergaben.
Dieser Mann also steht hinter dem Radsport-Projekt, das während der Frankreich-Rundfahrt vorgestellt wird und ab nächster Saison das Peloton aufmischen will. Am allerwenigsten fehlt es an Geld, denn die königliche Familie ist dank der Milliarden Petro-Dollars steinreich.
Das wird wohl auch der Grund sein, weshalb der Radsportweltverband UCI den Plänen des „Folter-Prinzen“ durchaus wohlwollend gegenüberzustehen scheint. Nasser sprach auch schon mit dem Management der italienischen Mannschaft Lampre-Merida über eine mögliche Fusion. Eine Einigung kam zwar nicht zustande, aber zahlreiche Fahrer - darunter angeblich auch Vincenzo Nibali - werden ihren Arbeitgeber wechseln und in die arabische Wüste umziehen. Denn Nasser garantiert gut dotierte Verträge, fette Prämien und eine vergleichsweise sichere Zukunft. Dass er einiges auf dem Kerbholz hat, tut der ganzen Sache offenbar keinen Abbruch.
Nachdem sie schon unter anderem in die Formel 1 und Tennis investiert haben, wollen sich die autoritären Herrscher von der Arabischen Halbinsel nun auch im Radsport einen Namen machen. Das betrachten sie dabei weniger als gewinnbringendes Geschäft, eher als Spielzeug.
In Katar, im Oman, in Abu Dhabi und in Dubai gibt es schon Rundfahrten, die von den mächtigen Veranstaltern ASO und RCS Sport ausgetragen und von den Profis als Vorbereitungsrennen gerne genutzt werden. Von den Öl-Milliarden will nun auch die UCI profitieren, deren Peking-Rundfahrt vor Jahren eine ausgesprochene Pleite war. Nicht zufällig hat der Weltverband Katar die Straßenweltmeisterschaften 2016 zugesprochen. Welche Gründe sprachen für den Wüstenstaat? Eine abwechslungsreiche Strecke? Sommerliche Temperaturen? Dann schon eher die Finanzen.
Und genau hier sitzt das tiefer liegende Problem: Der Profi-Radsport macht sich immer mehr von den Petro-Dollars der Scheichs abhängig. Weil dringend Investoren benötigt werden, schielen alle auf den Nahen Osten. Viele Rennställe hätten wohl auch nichts gegen einen arabischen Hauptsponsor einzuwenden, so wie es etwa im Fußball bereits längst an der Tagesordnung ist.
Doch hier muss man einhaken: Muss es unbedingt ein Nasser Bin Hamad Al Khalifa sein, dessen Immunität bereits 2014 ein britisches Gericht wegen der massiven Vorwürfe aufgehoben und somit gegen den 29-Jährigen ein Verfahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ermöglicht hat? Muss man wirklich einem Folterer sämtliche Türen und Tore öffnen, nur damit er Geld in die Radsport-Familie bringt?
Auch wenn es angesichts der langen Skandalgeschichte des organisierten Sports (Doping, Betrug, Korruption) naiv klingen mag, so muss es ethische Grenzen geben. Deshalb kann die Antwort nur lauten: Ein Nasser Bin Hamad Al Khalifa und seinesgleichen haben im Sport nichts verloren.
(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va
21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team
21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w
21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite
21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der
21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge
21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a
21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v
20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm
20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr