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20.02.2016 | (rsn) – Marcel Kittel (Etixx-Quick-Step) ist auf dem besten Weg, in den Sprints wieder seine dominierende Position aus den Jahren 2013 und 2014 zu erobern. Am Samstag gelang dem Sprinter auf der 4. Etappe der 42. Algarve-Rundfahrt (2.1) der zweite Tagessieg und der bereits fünfte in der noch jungen Saison.
Kittel ließ seinen Konkurrenten nach 194 Kilometer von S. Brás de Alportel nach Tavira, wo zuletzt mit Gerald Ciolek im Jahr 2012 ebenfalls ein deutscher Profi die Nase vorn hatte, nicht den Hauch einer Chance und verwies den Niederländer Wouter Wippert (Cannondale) mit zwei Radlängen Vorsprung auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Belgier Jens Debusschere (Lotto Soudal).
“Ich kann gar nicht sagen, wie stolz ich bin. Zwei Siege hier an der Algarve, das ist sehr gut. Heute haben wir einen großartigen Job verrichtet“, kommentierte Kittel seinen Coup. “Wir können super stolz auf unsere Vorstellung sein.“
Den erfreulichen Tag für die deutschen Profis komplettierte Kittels Teamkollege Tony Martin, der sicher im Feld das Ziel erreichte und sein Gelbes Trikot verteidigte. Auf der schweren Bergetappe am Sonntag, die am Alto do Malhao endet, wird der 30-Jährige aber zu kämpfen haben, um seinen knappen Vorsprung von drei Sekunden auf Titelverteidiger Geraint Thomas (Sky) zu behaupten.
“Das Peloton war heute auf den letzten 20 Kilometern ziemlich nervös, aber wir wussten, wie wir es organisieren mussten, um Marcel zum Sieg zu führen“, sagte Martin, der schon einen Blick auf den Schlusstag warf: „Ich weiß, dass es nicht leicht wird. Ich werde versuchen, an Thomas dranzubleiben und schaue dann, wo ich stehe. Ich fühle mich ganz gut, aber erst morgen erhalte ich die Bestätigung, wie gut ich wirklich bin.“
“Ich hoffe, dass ich morgen im Schlussanstieg nach Malhao gute Beine und würde sagen, dass ich hinsichtlich meiner Zuversicht auf einer Skala von 0 bis 10 die 10 wählen würde“, zeigte sich Thomas zuversichtlich, seinen zweiten Gesamtsieg einfahren zu können.
Im Gegensatz zu Kittel ist André Greipel (Lotto Soudal), der zweite deutsche Weltklassesprinter am Start der Volta ao Algarve, vom Pech verfolgt. Nachdem er sich im turbulenten Finales des Auftakts, den ebenfalls Kittel für sich entschieden hatte, aus einer ungünstigen Position noch bis auf Rang zwei vorgesprintet war, wurde der Hürther heute durch einen Sturz aller Chancen beraubt. Dafür wusste Sprinthoffnung Phil Bauhaus vom deutschen Zweitdivisionär Bora-Argon 18 zu überzeugen. Der 21-jährige Bocholter kam als Siebter ins Ziel und konnte beim Saisondebüt ein frühes Spitzenergebnis verbuchen.
Debusscheres Kapitän Greipel konnte nach einem späten Sturz, bei dem auch Alex Dowsett (Movistar) zu Boden ging, nicht in die Entscheidung eingreifen und kam mit einem blutenden Ellenbogen knapp eine Minute hinter Kittel ins Ziel.
Ehe die Sprinter zum Zug kamen, hatten vier Ausreißer die über zwei Anstiege der 3. Kategorie führende Etappe dominiert. Dam Stachowiak (Verva Actijet), Ivan Savitskii (Gazprom), Charles Planet (Nordisk) und Guillaume Almeida (Boavista) zogen nach rund 20 Kilometern davon und fuhren einen Maximalvorsprung von rund sieben Minuten heraus. Stachowiak und Planet hielten sich am längsten vor dem jagenden Feld, aber auch sie wurden fünf Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen.
Im Zielsprint konnte Kittel auf die ganze Klasse seiner erfahrenen Teams um Martin, Tom Boonen und Fabio Sabatini bauen. Der 27-Jährige feierte in einem lang gezogenen Sprint auf ansteigender Zielgeraden seinen bereits vierten Sieg bei einer Massenankunft – dazu kam der Gesamterfolg bei der Dubai Tour.
Gesamtwertung:
1. Tony Martin (Etixx-Quick-Step)
2. Geraint Thomas (Sky) +0:03
3. Ion Izagirre (Movistar) +0:20
4. Tony Gallopin (Lotto Soudal) +0:41
5. Thibaut Pinot (FDJ) +0:47
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