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22.01.2016 | (rsn) – Eduardo Sepúlveda (Fortuneo - Vital Concept) hat auf der ersten Bergprüfung der 10. Tour de San Luis (2.1) den besten Eindruck hinterlassen und die Gesamtführung der Rundfahrt durch Argentinien übernommen. Der 24 Jahre alte Argentinier entschied die 4. Etappe über 140 Kilometer von Terrazas del Portezuelo zur Bergankunft in Cerro del Amago in 1.710 Metern Höhe nach einer Attacke auf den letzten Kilometern als Solist für sich und feierte überlegen seinen ersten Saisonsieg.
“Als noch sechs Kilometer zu fahren waren, entschloss ich mich anzugreifen“, sagte Sepúlveda nach seinem ersten Saisonsieg. „Die Windverhältnisse kamen mir entgegen und halfen mir, einen guten Vorsprung herauszufahren und die Etappe zu gewinnen. Ich konnte die Ziellinie in der Ferne sehen und dachte nicht, dass ich auch die Führung im Gesamtklassement übernehmen würde, weil das Ziel noch so weit weg war. Aber ich habs geschafft und jetzt bin ich vorne.“Rang zwei ging mit 54 Sekunden Rückstand an den Kolumbianer Janier Alexis Acevedo (Team Jamis), das Duell um Rang drei entschied 1:31 Minuten hinter dem Etappengewinner der Costa Ricaner Roman Villalobos (Canels Specialized) gegen Dayer Quintana (Movistar) für sich. Der 23-jährige Kolumbianer hatte mit seiner Attacke die entscheidende Phase eingeläutet. “Ich dachte nicht an das Gesamtklassement, ich fuhr für das Team“, sagte Quintana und meinte damit seinen älteren Bruder. “Mein Angriff sollte Nairo helfen, er sollte zu mir aufschließen und dann selber attackieren.“
Der Plan ging allerdings nicht auf, denn der Gesamtsieger von 2014 konnte die Lücke nicht schließen und belegte hinter dem Weißrussen Ilia Koshevoy (Lampre – Merida), Miguel Angel Lopez (Astana), einem weiteren Fahrer aus der starken kolumbianischen Riege, und dem Polen Rafal Majka (Tinkoff) mit 2:10 Minuten Rückstand den achten Platz. "Wir werden versuchen, am Freitag was ähnliches zu machen und schauen, ob es funktioniert“, kündigte der 25-jährige Nairo weitere Quintana-Attacken an – allerdings zugunsten von Dayer: „Ich möchte, dass er gewinnt wegen der Arbeit, die er geleistet hat, hat er einen Preis verdient und ich hoffe, dass er den bald bekommt.“
Keine Auszeichnung mehr wird in San Luis wohl Vincenzo Nibali (Astana) bekommen. Der Italiener, der ebenfalls zum Favoritenkreis zählte, wurde wie auch der bisherige Gesamtführende Peter Koning (Drapac) im bis zu elf Prozent steilen und unrhythmischen Schlussanstieg abgehängt und fiel auf Gesamtrang 24 zurück, mehr als vier Minuten hinter Sépulveda.
Nachdem bei Temperaturen von rund 35 Grad eine neunköpfige Ausreißergruppe noch vor der entscheidenden Kletterprüfung des Tages gestellt worden war, erhöhten Movistar und Astana im zehn Kilometer langen Alto del Amago das Tempo. Es war dann der „kleine“ Quintana, der mit seiner – allerdings zu frühen – Attacke das Finale einläutete.
Als erster machte sich Acevedo auf die Verfolgung und zog sechs Kilometer vor dem Ziel an dem Movistar-Fahrer vorbei – nur um kurz darauf von Sepúlveda passiert zu werden, der nicht nur die Bergwertung der 1. Kategorie zwei Kilometer vor dem Ziel gewann, sondern seinen Vorsprung im abschließenden Flachstück auf mehr als 50 Sekunden ausbauen konnte. Gegenüber Villalobos und Dayer Quintana waren es am Ende sogar gut eineinhalb Minuten, eine weitere Verfolgergruppe mit Lopez, Majka und Nairo Quintana kam mehr als zwei Minuten hinter Sépulveda ins Ziel.
Der Vorjahresvierte liegt im Gesamtklassement nun drei Sekunden vor Dayer Quintana und 38 Sekunden vor dem Kolumbianer Rodrigo Conteras (Etixx-Quick-Step), der 2015 die Rundfahrt auf Rang fünf beendete. Nairo Quintana liegt 42 Sekunden hinter dem neuen Spitzenreiter auf Rang vier.
Gesamtwertung:
1. Eduardo Sepúlveda (Fortuneo - Vital Concept)
2. Dayer Quintana (Movistar) +0:03
3. Rodrigo Conteras (Etixx-Quick-Step) +0:38
4. Nairo Quintana (Movistar) +0:42
5. Miguel Angel Lopez (Astana) +0:51
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