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03.01.2016 | (rsn) – Gleich 23 Fahrer aus den deutschsprachigen Ländern nehmen 2016 ihre erste Profisaison in Angriff. Zehn Neo-Profis stammen aus der Schweiz, neun aus Deutschland und vier aus Österreich. Radsport-news.com stellt die talentierten Nachwuchshoffnungen in Kurzportraits vor.
Valentin Baillifard (Roth / Schweiz / 22 Jahre):Das Team Roth wurde auf Valentin Baillifard vor allem durch dessen dritten Etappenrang bei der Tour des Pays de Savoie (2.2) aufmerksam. Dass dieser Abschnitt eine schwere Bergankunft war, macht die Stärken des Schweizers deutlich. Baillifard wird für die Kapitäne arbeiten, wenn das Terrain schwer wird. Ob es darüber hinaus auch für eigene Ergebnisse reichen wird?
Tom Bohli (BMC / Schweiz / 21 Jahre): Nach einer starken Saison beim BMC Development Team, wo er den Prolog der Tour de Normandie (2.2) gewann sowie die Berner-Rundfahrt (1.2) für sich entschied, erhielt der 21-Jährige beim "großen" BMC-Rennstall einen Profivertrag. Nicht nur mit dem neunten Gesamtrang bei der Tour de l`Eurometropole (2.1), die er als BMC-Stagiaire bestritt, bewies Bohli, dass der Sprung in die Eliteklasse gelingen könnte.
Nico Brüngger (Roth / Schweiz / 27 Jahre): Brüngger zählte bereits 2015 zum Kader von Roth-Skoda und wurde von dem Schweizer Rennstall nach dessen Aufstieg in die zweite Liga mit einem zweijährigen Profivertrag bedacht. Der 27-Jährige konnte in der abgelaufenen Saison zwar keine Spitzenplatzierungen erzielen, mit dem 19. Gesamtrang bei der schweren Oberösterreich-Rundfahrt ließ Brüngger aber sein Können aufblitzen.
Dimitri Bussard (Roth / Schweiz / 19 Jahre): Mit seinen 19 Jahren ist Bussard einer der jüngsten Neo-Profis. 2015 war der Schweizer in seinem ersten U23-Jahr noch als Amateur unterwegs. Bei den nationalen U23-Meisterschaften wurde er im Zeitfahren immerhin Siebter. 2016 wird eine große Herausforderung werden, doch die Teamleitung wird Bussard einen gut dosierten Rennkalender bieten, um sich an die Zweitliga-Luft zu gewöhnen.
Nico Denz (Ag2r / Deutschland / 21 Jahre): Ein richtiger Neo-Profi ist Nico Denz nicht. Schließlich erhielt der schon 2015 zunächst für das Farmteam Chambery fahrende Allrounder bereits zum August einen Profi-Vertrag bei Ag2r. Allerdings wird 2016 die erste komplette Profisaison des 21-Jährigen sein, der bereits fließend Französisch spricht und somit keine Integrationsprobleme haben dürfte. Seine besten Ergebnisse fuhr Denz, Dritter der U23-DM, mit dem siebten Gesamtrang bei der Tour des Pays de Savoie (2.2) sowie Rang acht bei der Berner-Rundfahrt (1.2) ein.
Michael Gogl (Tinkoff / Österreich / 22 Jahre): Wenn das keine Auszeichnung ist. Das Team Tinkoff nahm Michael Gogl für die kommenden zwei Jahre unter Vertrag, in der Hoffnung, dass der 22-Jährige die Klassikerfraktion um Kapitän Peter Sagan verstärken kann. Dass er ein Mann für die Klassiker ist, deutete der Österreicher mit seinem Sieg beim GP Laguna (1.2) an. Aber auch Gogls starke Leistungen bei der Dänemark-Rundfahrt, wo er als Stagiaire für Tinkoff fahrend, Fünfter der Nachwuchswertung wurde, bestärkte die Teamleitung in ihrem Entschluss. “Ich möchte hier so fit wie möglich am Start stehen, um Peter bestmöglich unterstützen zu können“, kündigte der Österreichische U23-Staatsmeister an. In der zweiten Saisonhälfte wird Gogl öfter mal auch freie Fahrt bekommen. “Das möchte ich nutzen und vielleicht springt ja auch ein Sieg heraus“, fügte er selbstbewusst an.
Felix Großschartner (CCC / Österreich / 22 Jahre): Den Sprung in die WorldTour hat Großschartner zur Saison 2016 zwar nicht geschafft. Aber immerhin konnte sich der 22-jährige Österreicher beim polnischen Zweitdivisionär CCC einen Profivertrag sichern. Großschartner, der eine Etappe der Friaul-Rundfahrt (2.2) gewann und sich zudem das Bergtrikot der Österreich-Rundfahrt (2.HC) sicherte, fuhr sich sogar auf den Notizzettel von Tinkoff, wo er im Herbst als Stagiaire einige Rennen bestritt. Dass er dort keinen Vertrag bekam, lag nicht an mangelnden Leistungsnachweisen, sondern vielmehr daran, dass die Teamleitung die Klassikerfraktion verstärken wollte, was letztlich gegen die Kletterspezialisten sprach. Mit dem anstehenden Engagement bei CCC zeigte sich Großschartner aber auch sehr zufrieden und geht motiviert in die Saison 2016. "Am wichtigsten ist es, mich wieder gut weiter zu entwickeln und den Anschluss an die Profis zu schaffen. Ich werde hart an mir arbeiten und was dabei rauskommt, sehe ich dann bei den Rennen“, sagte Großschartner, der insgeheim hofft, mit seinem Team beim Giro d`Italia am Start zu stehen.
Silvio Herklotz (Bora-Argon18 / Deutschland / 21 Jahre): Schon im ersten U23-Jahr 2013 hatte Silvio Herklotz mit seinem Sieg bei der Tour Alsace für Furore gesorgt. Im Jahr darauf zeigte er mit Rang sechs bei der Luxemburg-Rundfahrt (2.HC), dass er bereits mit den Großen mithalten kann. Doch seitdem wurde der 21-jährige Berliner immer wieder von Krankheiten und Verletzungen zurückgeworfen, weshalb er 2015 nach einem guten Frühjahr mit Rang zwei bei Lüttich-Bastogne-Lüttich der U23 und Platz drei bei der Istrien Spring Trophy (2.2) hinter den Erwartungen zurückblieb. Im Trikot von Bora-Argon 18 will Herklotz aber wieder zur alten Leistungsstärke zurückkehren und vor allem bei den bergigen Rennen auf sich aufmerksam machen. “Das Niveau wird ein ganz anderes sein, als bei Kontinental-Teams und in der U23", sagte Herklotz, fügte aber selbstbewusst an: "Ich traue mir auf jeden Fall zu, an alte Leistungen anknüpfen zu können. Und habe weiter ein gutes Gefühl."
Lukas Jaun (Roth / Schweiz/ 24 Jahre): Auch Jaun trug bereits 2015 das Trikot von Roth-Skoda, das damals noch in der dritten Liga beheimatet war. In seiner ersten Continental-Saison brachte es der 24-Jährige auf einige vordere Platzierungen. So wurde er Etappenvierter bei der Tour de Normandie (2.2) und schloss den GP de la Ville (1.2) auf Platz acht ab. Bei der Trofeo Santanyi (1.1) auf Mallorca verpasste er als Elfter zudem nur knapp die Top Ten. Seine Ergebnisse zeigen, dass Jaun das Zeug hat, sich im Profibereich zu etablieren.
Lennard Kämna (Stölting / Deutschland / 19 Jahre): Im September feierte Kämna seinen 19. Geburtstag. Dennoch zählt der Junioren-Weltmeister nach einer bärenstarken ersten U23-Saison, in der er nicht nur U23-Meister im Zeitfahren wurde, sondern auch die Bronzemedaille bei der WM in Richmond holte und eine Etappe der Aosta-Rundfahrt (2.2u) gewann, zu den großen Hoffnungsträgern des Teams Stölting. Doch Sportdirektor Jochen Hahn will nichts überstürzen und das Riesentalent mit einem reduzierten Rennprogramm langsam an den Profiradsport heranzuführen. Dennoch darf man Kämna zutrauen, bei dem einen oder anderen UCI-Rennen vorne mit zu fahren.
Jonas Koch (Verva ActiveJet / Deutschland / 22 Jahre): Mit einem Parforceritt auf der ersten Etappe der Tour de l`Avenir, wo er seinen bis dato größten Karriereerfolg einfuhr, machte Jonas Koch in der zurückliegenden Saison auf sich aufmerksam und sicherte sich dadurch einen Profivertrag beim neuen polnischen Zweitdivisionär Verva ActiveJet. Sollte sich der 22-jährige Allrounder bei seinem neuen Arbeitgeber, bei dem fast ausschließlich einheimische Fahrer unter Vertrag stehen, schnell einleben, so ist ihm aufgrund der überschaubaren Kaderstärke das ein oder andere gute Ergebnis zuzutrauen.
Thomas Koep (Stölting / Deutschland / 25 Jahre): Bereits seit 2012 trägt Thomas Koep das Trikot vom Team Stölting und hat nun mit seinem langjährigen Arbeitgeber den Sprung in die zweite Liga geschafft. Der 25-Jährige gilt als zuverlässiger Helfer im Flachen mit Stärken im Zeitfahren. "Ich war meist durch meine Helferdienste an den Erfolgen meiner Teamkollegen beteiligt. Der Vertrag ist sicher eine Wertschätzung dafür“, meinte Koep, der vor kurzem sein Studium abgeschlossen hat und sich nun vollends auf den Radsport konzentrieren kann.
Tristan Marguet (Roth /Schweiz / 28 Jahre): Mit seinen 28 Jahren ist Tristan Marguet ein Spätstarter in Sachen Profiradsport. Der Schweizer, der sein erstes Jahr im Continental-Bereich 2011 absolvierte, als er für Marco Polo aktiv war, fuhr im Anschluss drei Jahr im Amateur-Bereich, ehe er zur Saison 2015 einen Vertrag bei Roth-Skoda unterschrieb. Bei seiner Rückkehr in den Continental-Bereich konnte Marguet unter anderem mit Rang drei bei der Ronde van Noord Holland (1.2) überzeugen. Beim Team Roth wird der Bahn-Spezialist vor allem als Helfer zum Einsatz kommen. “2016 möchte ich aber auch wieder gute Resultate einfahren, und warum sollte ich nicht ein großes Rennen gewinnen“, sagte er.
Gregor Mühlberger (Bora-Argon 18 / Österreich / 21 Jahre: Bereits 2014 fuhr Gregor Mühlberger als Stagiaire für das Team Bora-Argon 18. Nach Rücksprache mit der Teamleitung entschied man sich dazu, den Sprung ins Profilager um eine Saison zu vertagen. Eine Entscheidung, die sich auszahlen sollte. Denn der 21-jährige Österreicher fuhr 2015 auf einem noch höheren Niveau als zuvor, gewann mit Etappensieg die Oberösterreich-Rundfahrt (2.2) sowie die U23-Friedensfahrt. In seinem ersten Profijahr will sich Mühlberger "im Team gut integrieren sowie schneller und stärker werden, sowohl mental, als auch körperlich“, wie er ankündigte.
Dylan Page (Roth / Schweiz / 22 Jahre): Mit den Plätzen acht und neun bei der Tour de Vendée (1.1) und der Trofeo Palma (1.1) zeigte Dylan Page 2015 in seiner ersten Saison auf Continental-Ebene ansprechende Leistungen und war einer der Eckpfeiler von Roth-Skoda. Entsprechend wurde der Schweizer auch mit in den Zweitliga-Kader von Roth übernommen, wo er nicht nur Helferdienste verrichten will. Ich möchte so viel wie möglich für die Mannschaft arbeiten. Und wenn ich die Chance bekomme, auf eigene Rechnung zu fahren, dann will ich diese auch nutzen“, kündigte er an.
Frank Pasche (Roth / Schweiz / 22 Jahre): In seiner ersten Profisaison wird man Frank Pasche zunächst vor allem auf der Bahn zu sehen zu bekommen, denn der 22-Jährige will sich für die Olympischen Spiele in Rio qualifizieren. Danach erst wird sich der Schweizer auf seine Straßenkarriere konzentrieren. Auf der Straße konnte Pasche bis dato vor allem in seiner Heimat überzeugen, wurde er 2015 bei den U23-Meisterschaften Zweiter auf der Straße und Dritter im Zeitfahren. Bei den Straßenrennen, die er 2016 bestreiten wird, geht es vor allem darum, möglichst viel zu lernen. “Wir haben starke Sprinter und ich möchte dort ein guter Bestandteil des Zuges sein“, will sich Pasche aber auch sportlich beweisen.
Nils Politt (Katusha / Deutschland / 21 Jahre): In der abgelaufenen Saison zeigte Nils Politt mit seinem Solosieg bei der U23-DM und dem dritten Platz beim Kattekoers (1.2) in Belgien, dass er weit mehr ist als nur ein großes Zeitfahrtalent. Dass er aber gerade im Kampf gegen die Uhr es schon mit den Profis aufnehmen kann, stellte der 21-Jährige bei der Bayern-Rundfahrt unter Beweis, als er Rang sechs belegte und die gleiche Platzierung auch in der Gesamtwertung einheimste. Diese Ergebnisse machte das russische Katusha-Team aufmerksam, wo er zunächst als Stagiaire angeheuert und schließlich mit einem Profivertrag ausgestattet wurde. Im Katusha-Trikot will Politt vor allem als zuverlässiger Helfer von sich reden machen. "Aber vielleicht kann ich auch in dem einen oder anderen Zeitfahren unter die besten 15 fahren. Das wäre schon ein schöner Erfolg für mich“, sagte er.
Lukas Pöstlberger (Bora-Argon 18/ Österreich / 23 Jahre): Mit seinem Etappenerfolg bei der Österreich-Rundfahrt (2.HC) gelang Lukas Pöstlberger der internationale Durchbruch und sicherte sich zudem einen Profivertrag bei Bora-Argon 18. Für seine erste Profisaison hat sich Pöstlberger schon einige Ziele gesetzt. “Ich möchte im Profilager Fuß fassen und mein erstes Jahr mit solider Leistung zu Ende bringen. Aber auch bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften möchte ich aufzeigen“, kündigte Pöstlberger, der 2015 auch das An Post Ras (2.2) in Irland gewann, an.
Sven Reutter (Stölting / Deutschland / 19 Jahre): Nach seiner ersten U23-Saison, die er bereits im Dress von Stölting bestritt, hat Sven Reutter den Sprung in die zweite Liga geschafft. Der 19-Jährige wurde 2015 Achter der U23-DM und holte einen sechsten Etappenrang beim Carpathian Couriers Race (2.2u) in Polen. In seiner ersten Profisaison wird es vermehrt darum gehen, Erfahrungen zu sammeln und seine Teamkollegen bestmöglich zu unterstützen.
Colin Stüssi (Roth / Schweiz / 22 Jahre): Seine erste Saison im Continental-Bereich war für Colin Stüssi 2015 vor allem von Verletzungen und Krankheiten geprägt. Sein Können zeigte er aber im September, als er die Friaul-Rundfahrt (2.2) mit einem zweiten Etappenplatz auf Rang drei abschließen konnte und dabei die Nachwuchswertung gewann. 2016 will sich der Schweizer vor allem in den Dienst der Roth-Mannschaft stellen. “Danach werde ich schauen, dass ich einige Top-Resultate für mich und das Team holen kann“, sagte Stüssi, der sich im Profi-Bereich etablieren möchte.
Roland Thalmann (Roth / Schweiz / 22 Jahre): Auch Roland Thalman zählte in der Vorsaison zum Aufgebot von Roth-Skoda und erhält nun die Chance, sich in der zweiten Liga zu beweisen. Dass ihm die anspruchsvollen Rennen liegen, zeigte der Schweizer mit dem achten Platz bei der U23-Austragung der Lombardei-Rundfahrt. Wie sich der 22-Jährige im Profifeld schlagen wird bleibt abzuwarten.
Jonas Tenbrock (Stölting / Deutschland / 20 Jahre): Mit 20 Jahren ist Jonas Tenbrock in der zweiten Liga des Radsports angekommen. Dieser fuhr bereits 2015 für das Team Stölting und zeigte in seinem ersten U23-Jahr ansprechende Leistungen als Helfer, was Sportdirektor Jochen Hahn dazu bewog, Tenbrock einen Profivertrag anzubieten. Dieser zeigte mit Rang 13 bei Paris-Roubaix der Klasse U23 und einem achten Etappenrang bei der Grody-Rundfahrt (2.2), dass er aber auch selbst die Klasse hat, bereits in jungen Jahren akzeptable Ergebnisse einzufahren.
Max Walscheid: (Giant-Alpecin / Deutschland / 22 Jahre): Mit seinem Sieg bei der U23-DM deutete Max Walscheid bereits 2014 sein Potential an. Nach seinem Wechsel zum Team Kuota-Lotto machte der 22-Jährige den nächsten Schritt und konnte mit Echt Susteren (1.2) und einer Etappe bei der Tour de Berlin (2.2u) auch zwei UCI-Rennen für sich entscheiden. Das Sprinttalent machte mit den Leistungen das Team Giant-Alpecin auf sich aufmerksam, wo er zunächst als Stagiaire fuhr und dabei mit den Plätzen acht und zwölf beim Omloop Lichtervelde (1.1) und der Kampioenschap van Vlaanderen (1.1) zeigte, dass er auch bei größeren Rennen Akzente setzen kann. Nach dem Abgang von Marcel Kittel sah Giant-Alpecin Bedarf, seinen Sprinterbereich für 2016 zu verstärken, so dass Walscheid einen Profivertrag bekam. Sollte die Entwicklung weitergehen wie bisher, so ist ihm zumindest die ein oder andere Podiumsplatzierung zuzutrauen. “Ich will im Team ankommen, aber ich möchte auch mein erstes Profi-Rennen gewinnen", so Walscheid zu seinen Zielen.
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