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12.03.2014 | (rsn) - Tom Jelte Slagter (Garmin-Sharp) und Geraint Thomas (Sky) haben bei der 72. Auflage von Paris-Nizza auf der 4. Etappe ein erstes Ausrufezeichen in Richtung Gesamtsieg gesetzt. Das Duo setzte sich am zwar kurzen aber steilen Mont Brouilly 15 Kilometer vor dem Ziel aus dem Hauptfeld ab und machte den Tagessieg schließlich in Belleville nach 201,5 Kilometern unter sich aus - mit dem besseren Ende für den Niederländer.
„Ich kann es gar nicht glauben. Das ist mein erstes Saisonrennen, wenn man von einem Tag auf Mallorca absieht“, freute sich Slagter und erklärte seine Taktik auf der Zielgeraden: „Ich kenne Thomas sehr gut und weiß, dass er sehr schnell ist. Mir war klar, dass ich lange warten musste, um ihn zu schlagen, weil er mich sonst übersprinten würde.“
Auf dem letzten Kilometer hatte der Garmin-Profi die Nerven bewahrt und seinen Konurrenten die ganze Zeit im Wind fahren lassen, obwohl sich die Verfolger ihnen bedrohlich näherten. Kurzzeitig sah es so aus, als würde Slagters Landsmann und ehemaliger Teamkollege Wilco Kelderman (Belkin) zum Duo aufschließen können, doch dann lancierte der letztjährige Tour-Down-Under-Sieger seinen Sprint. Thomas versuchte noch dagegenzuhalten, konnte aber lediglich den Kontakt halten und somit wenigstens einen Zeitverlust verhindern.
Immerhin durfte sich der Brite deshalb trotz der Niederlage mit dem Gelben Trikot trösten, dass er dem Frankfurter John Degenkolb (Giant-Shimano) abnahm. Der deutsche Sprinter hielt in den steilen Rampen des Mont Brouilly lange bei den Besten mit, musste aber abreißen lassen, als die starken Bergfahrer zum Angriff bliesen.
Auf dem 14 Kilometer langen, meist abschüssigen Weg zum Ziel gab er in der zweiten Verfolgergruppe zwar alles, um den Rückstand in Grenzen zu halten, letztlich waren 18 Sekunden Rückstand dank der sechs Sekunden Zeitbonifikation, die Thomas für Rang zwei einstrich, aber deren drei zu viel. Degenkolb wird die 5. Etappe nach Rive-de-Gier nun wieder im Grünen Trikot des Punktbesten bestreiten - jenes Leibchen, in dem er auf der 3. Etappe in Magny-Cours siegreich war.
Slagters Attacke am Mont Brouilly war ein Konter auf zwei vorangegangene Angriffe des Kolumbianers Carlos Betancur vom Team Ag2r-La Mondiale. Der Südamerikaner bereitete der Konkurrenz bereits Schwierigkeiten, schien aber weniger entschlossen zu sein als schließlich Slagter. Während sich Betancur nach wenigen Metern bereits umdrehte und nicht voll durchzog, tat der Niederländer das Gegenteil: Er marschierte los, blickte stur nach vorne und ließ vor der Bergwertung nicht mehr locker.
„Heute war meine beste Chance, hier eine Etappe zu gewinnen. Ich wusste, dass mir der Anstieg liegen würde und es hat geklappt - perfekt“, kommentierte Slagter seinen Coup, bei dem wirklich alles perfekt gelaufen war. Denn dass ausgerechnet der starke Zeitfahrer Thomas in der Abfahrt zu ihm aufschloss, spielte dem 24-Jährigen in die Karten, und auch wenn sich der Sky-Profi zunächst kaum an der Führungsarbeit beteiligte, so war dessen Hilfe auf den letzten acht flacheren Kilometern zum Ziel Gold wert.
Bevor das Peloton den Mont Brouilly erreichte, hatte zunächst eine vierköpfige Ausreißergruppe den Tag bestimmt, aus der heraus sich der Italiener Valerio Agnoli (Astana) die ersten drei Bergwertungen des Tages sicherte. So sammelte er zwölf Punkte für das Gepunktete Trikot und übernahm es nach der Etappe vom Franzosen Christophe Laborie (Bretagne-Séché), der es seit dem ersten Tag des „Rennens zur Sonne“ getragen hatte.
(rsn) – Die 72. Austragung von Paris-Nizza versprach aufgrund der Streckenführung ohne Zeitfahren und ohne echte Bergankunft zum Sekundenkrimi zu werden. Und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht.
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