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08.03.2014 | (rsn) - Das zweite WorldTour-Event der Saison steht bevor und stellt das Peloton interessanterweise gerade wegen der nicht sehr selektiven Strecke vor eine schwere Aufgabe: Paris-Nizza wartet 2014 ohne Einzelzeitfahren oder Bergankunft auf und verspricht gerade deshalb viel Spannung. Die Fahrer sind gezwungen, das Rennen da schwer zu machen, wo sie es eigentlich nicht gewohnt sind. Und sicher ist: Ohne Etappen, die für große Abstände sorgen, werde die Bonussekunden eine wichtige Rolle spielen.
Klare Favoriten auszumachen ist deshalb sehr schwer - auch wenn auf den ersten Blick Giro-Sieger Vincenzo Nibali (Astana) und Weltmeister Rui Costa (Lampre-Merida) ins Auge stechen. Titelverteidiger Richie Porte (Sky) steht nicht am Start, weil er von seinem Team kurzfristig doch nicht nach Paris sondern zu Tirreno-Adriatico geschickt wurde, als dort Chris Froome seinen Start absagte.
Die Strecke:
Weil die Fahrt zur Sonne in diesem Jahr ohne jede Zeitfahrprüfung auskommt, beginnt sie gleich am ersten Tag mit einer vollwertigen Etappe. Die 162,5 Kilometer mit Start und Ziel in Mantes-La-Jolie dürften für die Gesamtwertung allerdings kaum von Bedeutung sein. Zu rechnen ist mit einem Massensprint, weil der vier Mal zu fahrende Anstieg von Vert mit seinen 1,5 Kilometern und durchschnittlich 4,4 Steigungsprozenten kaum eine Schwierigkeit darstellt. Ähnliches gilt für die beiden folgenden Etappen zwischen Rambouillet und Saint-Georges-sur-Baulche (205 km) sowie zwischen Toucy und der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke von Magny Cours bei Nevers (180 km).
Im Verlauf der Fernfahrt wird es dann aber zunehmend schwerer. Zunächst warten auf den letzten 45 Kilometern der 201 Kilometer langen 4. Etappe von Nevers nach Belleville drei Bergwertungen der 3. und 2. Kategorie - letztere erst 14 Kilometer vor dem Ziel. Und anschließend verspricht das 153 Kilometer kurze fünfte Teilstück von Creches-sur-Saone nach Rive-de-Gier mit seinem sehr hügeligen Finale ebenfalls viel Action. Weil nach dem 2.-Kategorie-Anstieg von Sainte-Catherine und der anschließenden Abfahrt lediglich die letzten beiden Kilometer des Tages flach zum Ziel führen, dürften hier gerade die guten Abfahrer ihr Glück in der Attacke suchen.
Eine Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg sollte tagsdrauf fallen, denn die 6. Etappe ist mit ihren 221,5 Kilometern nicht nur das längste Teilstück des gesamten Rennens, sondern auch jenes mit der schwersten Zielankunft. Erst 19 Kilometer vor dem Ziel in Fayence überqueren die Fahrer mit dem Col de Bourigaille einen Berg der 1. Kategorie, und nach der Abfahrt folgt in Fayence eine 1,5 Kilometer lange Schlusssteigung, die rund 130 Höhenmeter überwindet - ideal für explosive Kletterer wie etwa Carlos Betancur (Ag2r).
Der vorletzte Tag zwischen Mougins und Biot Sophia Antipolis ist mit 195,5 Kilometern und fünf Bergwertungen (davon zwei der 1. Kategorie) zwar nicht leichter; weil dort aber der letzte kategorisierte Anstieg bereits über 60 Kilometer vor dem Ziel liegt, wird es schwerer sein, Abstände zu erzeugen. Trotzdem darf die Etappe nicht unterschätzt werden, denn das Finale ist sehr hügelig, und die letzten zwei Kilometer führen bergan - wenn auch nur bei knapp fünf Prozent.
Den Abschluss der Fernfahrt bildet auch in diesem Jahr einmal mehr eine bergige Etappe rund um Nizza, die zwar nur 128 Kilometer lang ist, gerade deshalb aber zu Attacken einlädt. Wer auch immer nach der 7. Etappe in Gelb fährt, wird sich bis zur Ziellinie an der Promenade des Anglais strecken müssen, um die Gesamtführung zu verteidigen. Denn am Col d’Eze (1. Kategorie), der erst 15 Kilometer vor dem Ziel überquert wird, und auch in der Abfahrt hinunter nach Nizza sind Angriffe quasi garantiert.
Die Favoriten:
Beim Überfliegen der Startliste stechen nach der Absage von Titelverteidiger Porte nur noch Giro-Sieger Nibali und Weltmeister Costa besonders ins Auge. Doch ohne echte Bergankunft wird es gerade Nibali schwer haben, seine Stärken auszuspielen. Costa könnte der Parcours da schon eher liegen - dasselbe gilt für Betancur, der an kurzen Rampen in Richtung Tagesziel zu den Besten gehört und dem die 10, 6 und 4 Bonussekunden für die drei Erstplatzierten richtig gut gefallen dürften. Hervorheben sollte man außerdem Tour-Down-Under-Sieger Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) und dessen Vorgänger Tom-Jelte Slagter (Garmin-Sharp) oder die Italiener Damiano Caruso (Cannondale) und Enrico Gasparotto (Astana), für den Nibali schon am Mittwoch beim GP Camaiore gearbeitet hat.
Doch die Liste der Siegkandidaten ist angesichts der ungewohnt ausgeglichenen Streckenführung lang: Wilco Kelderman (Belkin), Taylor Phinney, Tejay Van Garderen (beide BMC), Przemyslaw Niemiec (Lampre-Merida), Lieuwe Westra, Jakob Fuglsang (alle Astana), Maxime Monfort, Tony Gallopin (beide Lotto-Belisol), Romain Bardet (Ag2r), Zdenek Stybar, Jan Bakelants (beide Omega Pharma-Quick-Step), Simon Spilak (Katusha), Michael Albasini (Orica-GreenEdge), Geraint Thomas (Sky), Reinardt Janse Van Rensburg (Giant-Shimano), Andy und Frank Schleck, Bob Jungels (alle Trek), Cyril Gautier, Thomas Voeckler (beide Europcar), Rafal Majka (Tinkoff-Saxo), Arnold Jeannesson (FDJ.fr), Jerome Coppel (Cofidis), Mathias Frank und natürlich Sylvain Chavanel (beide IAM) - nahezu jede Mannschaft hat Fahrer dabei, die in Nizza ihren großen Coup landen könnten. Und trotz dieser schier unendlichen Liste ist es denkbar, dass am Ende jemand triumphiert, der hier nicht genannt wurde.
Die Sprinter:
Die drei ganz großen Namen der Szene fehlen in der Startliste, und so könnte beim Rennen zur Sonne die Stunde von John Degenkolb (Giant-Shimano) schlagen. In Abwesenheit seines Teamkollegen Marcel Kittel , von André Greipel (Lotto-Belisol) sowie von Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) hat „Dege“ schon bei der Mittelmeer-Rundfahrt mit drei Etappensiegen geglänzt. Die Konkurrenz bei Paris-Nizza ist nun stärker, doch Nacer Bouhanni (FDJ.fr), Alexander Kristoff (Katusha), Tom Boonen (Omega Pharma - Quick-Step), Matthew Goss (Orica-GreenEdge), Edvald Boasson Hagen (Sky) und Thor Hushovd (BMC) tragen in Sachen Endgeschwindigkeit etwa dieselbe Kragenweite wie der 25-jährige Deutsche.
Und weil neben diesen sieben mit Fabio Felline (Trek), Michael Matthews (Orica-GreenEdge), Bryan Coquard (Europcar) und Moreno Hofland (Belkin) auch noch vier hoffnungsvolle Nachwuchs-Spurter am Start stehen, dürften schon die ersten drei Renntage im Herzen Frankreichs für Spannung sorgen.
Die Etappen:
1. Etappe, 9. März, Mantes-la-Jolie - Mantes-la-Jolie, 162,5 km
2. Etappe, 10. März, Rambouillet - Saint-Georges-sur-Baulche, 205 km
3. Etappe, 11. März, Toucy - Nevers/Circuit Magny-Cours, 180 km
4. Etappe, 12. März, Nevers - Belleville, 201,5 km
5. Etappe, 13. März, Creches-sur-Saone - Rive-de-Gier, 153 km
6. Etappe, 14. März, Saint-Saturnin-les-Avignon - Fayence, 221,5 km
7. Etappe, 15. März, Mougins - Biot Sophia Antipolis, 195,5 km
8. Etappe, 16. März, Nizza - Nizza, 128 km
Die Teams:
Ag2r, Astana, Belkin, BMC, Bretagne-Seche Environment, Cannondale, Cofidis, FDJ.fr, Garmin-Sharp, IAM Cycling, Katusha, Lampre-Merida, Lotto-Belisol, Movistar, Omega Pharma - Quick-Step, Orica-GreenEdge, Europcar, Giant-Shimano, Sky, Tinkoff-Saxo, Trek
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