Italiens Nationalcoach stolz auf sein WM-Team

Bettini: „Wir haben wie die Löwen gekämpft"

Foto zu dem Text "Bettini: „Wir haben wie die Löwen gekämpft
Enttäuschter Vierter im WM-Straßenrennen: Vincenzo Nibali | Foto: ROTH

01.10.2013  |  (rsn) – Im fünften Jahr in Folge gingen die Italiener in einem WM-Straßenrennen ohne Medaille nach Hause – doch bei Nationalcoach Paolo Bettini überwog der Stolz auf die Leistung seines Teams die Enttäuschung über das entgangene Regenbogentrikot.

Kapitän und Top-Favorit Vincenzo Nibali zeigte vor heimischen Publikum eine herausragende Vorstellung, musste sich aber in Florenz nach 272,5 Kilometern im Sprint um Bronze dem Spanier Alejandro Valverde geschlagen geben. Gold machten Rui Costa und Joaquim Rodriguez unter sich aus, wobei der Portugiese im Sprint knapp die Nase vorn hatte.

Bettini lobte seine komplette Mannschaft, die schon auf der ersten von zehn Zielrunden das Heft in die Hand genommen und eigentlich alles richtig gemacht hatte. Doch auch die Squadra Azzura wurde im strömenden Regen auf dem glatten Asphalt vom Sturzpech heimgesucht und verlor Luca Paolini, der als Bettinis Straßen-Kapitän fungierte.

Auch Nibali kam zu Fall und schien schon aus dem Rennen zu sein. Doch der Giro-Sieger kämpfte sich zurück und attackierte sogar noch im Finale bei der letzten Überquerung des Fiesole-Anstiegs. „Wäre Vincenzo nicht gestürzt, dann wäre er um den Sieg mitgefahren. Entweder im Duell mit Rodriguez oder er hätte ihn schon vorher abgeschüttelt“, kommentierte Bettini gegenüber der Gazzetta dello Sportdie Szene, in der die italienischen Gold-Hoffnungen dahin schwanden.

Der italienische Nationaltrainer wollte sich nicht lange auf mit Klagen über den verpassten Sieg aufhalten, sondern lieber Lobeshymnen auf seine Fahrer loswerden. „Sie haben wie die Löwen gekämpft. Wir haben das Rennen wie geplant kontrolliert“, sagte der zweimalige Weltmeister, beklagte dann aber doch ausgiebig das Schicksal. „Fast jeder außer Pozzato ist gestürzt, und der hatte einen Defekt und musste das Rad wechseln. Wir hatten Pech, dass Paolini in derselben Szene wie Nibali und Scarponi stürzte, denn das Finale wäre anders gelaufen, wenn er an Vincenzos Seite gewesen wäre“, so Bettini.

Einen kleinen Seitenhiebbe auf die Spanier konnte sich der ehemalige Mapei/QuickStep-Profi nicht verkneifen. „Ich werde lieber Vierter als das Rennen wie die Spanierr zu verlieren. Vincenzo hat sich bis ins Finale durchgekämpft und ist intelligent gefahren. Ich bin stolz darauf, dass wir die beste Nation in diesem Rennen waren“, versuchte Bettini, dem enttäuschenden Ergebnis doch noch eine positive Seite abzugewinnen.

Doch trotz allem berechtigten Stolz auf die Vorstellung der Italiener stellt sich angesichts von Bettinis Bilanz als Nationaltrainer – er übernahm 2010 das Amt, nachdem sein Vorgänger Franco Ballerini tödlich verunglückte – die Frage, ob der 45-Jährige auch künftig die Geschicke der Azur-Blauen lenken wird. „Ich arbeite gerne mit den Fahrern. Es ist jetzt am Präsidenten des Italienischen Verbandes, darüber zu entscheiden“, zeigte Bettini aber leichte Zweifel über seine berufliche Zukunft.

Mögliche Nachfolger stünden schon bereite, wie Luca Scinto, Gianni Bugno, Maurizio Fondriest oder Max Sciandri, der aber bereits einen Vertrag als Sportdirektor bei BMC unterschrieben hat.

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)