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05.08.2013 | (rsn) - Zur Saison 2013 ging für die beiden Leipziger André Schulze und Steffen Radochla ein kleiner Traum in Erfüllung. Der 38-jährige Schulze feierte bei Euskaltel-Euskadi seine Premiere in einem WorldTour-Team, der vier Jahre jüngere Radochla schaffte nach acht Jahren wieder den Sprung zurück in die erste Liga des Radsports. Ein Genuss war für die beiden Sprinter ihr Engagement bei der baskischen Formation bislang aber nicht.
Beide plagten sich in der ersten Saisonhälfte mit Verletzungen und Krankheiten herum. Schulze etwa erwischte es bei einem Trainingssturz auf Mallorca heftig, wo er bei Tempo 65 mit dem Kopf auf den Asphalt knallte. „Seit diesem Sturz habe ich versucht, mich über kleine Rennen in Form zu fahren, aber ich habe einfach die Belastung nicht vertragen", erklärte Schulze gegenüber Radsport News. „Bis das Schleudertrauma endgültig auskuriert war, hat dann doch einfach länger gedauert, als gehofft. Ich habe ein paar Anläufe genommen, mich aber nie gut gefühlt. Selbst nach den Rennen habe ich sehr lange zur Regeneration gebraucht“, fügte er an.
Ebenso durchwachsen fiel die Bilanz seines Teamkollegen aus. „Es ist kein gutes Jahr für mich. Ich bin über den Vertrag bei Euskaltel sehr froh, aber es hat einfach an Ergebnissen gefehlt“, sagte Radochla zu Radsport News.
Beide sind aber optimistisch, dass sie in der zweiten Saisonhälfte noch etwas zeigen können. „Ich habe gut trainiert und fühle mich fit, um noch gute Ergebnisse einfahren zu können“, sagte Radochla. Und Schulze ergänzte: „Seit Anfang Juli habe ich das Gefühl, dass es wieder bergauf geht. Nun versuche ich mich bestmöglich auf die zweite Saisonhälfte vorzubereiten.“
Eine gute zweite Saisonphase wird aber auch nötig sein, um sich noch für andere Teams empfehlen zu können, denn Euskaltel-Euskadi wird zum Saisonende wahrscheinlich aufgelöst werden. „Die Informationen, die wir haben, sind die, dass die Hoffnung noch besteht, dass es weitergeht. Die Suche nach einem neuen Sponsor ist noch nicht aufgegeben“, erklärte Schulze zwar. Doch im Moment stehen die Chancen eher schlecht.
Möglichkeiten um sich zu zeigen, werden die beiden Leipziger bei der Tour du Limousin, Paris-Brüssel , dem GP Fourmies und weiteren belgischen Halbklassiker bekommen. „Gerade bei Binche-Tournai-Binche oder dem Circuit Franco Belge, Rennen die mir eigentlich liegen, habe ich mir vorgenommen, ein gutes Ergebnis einzufahren“, so Radochla zu seiner Zielsetzung. Etwas zurückhaltender gab sich Schulze: „Nach dieser ersten Saisonhälfte wird es für mich sicher nicht ganz einfach. Es gibt noch ein, zwei Rennen, die mir liegen, aber ganz genau möchte ich mich mit meiner Zielsetzung da auch noch nicht festlegen.“
Der Umstand, dass nach dem voraussichtlichen Ende von Euskaltel alle Fahrer nochmal mit Ergebnissen aufwarten wollen, um sich für andere Mannschaften interessant zu machen, wird es vor allem Schulze schwerer machen, selbst auf eigene Rechnung zu fahren.
Die beiden Routiniers hoffen natürlich, einen Vertrag in einem WorldTour-Team zu bekommen. „Grundsätzlich könnte ich mir auch einen Schritt zurück vorstellen, aber noch ein, zwei Jahre in der höchsten Liga zu fahren, wäre das Schönste“, so Radochla, der jedoch auch weiß, dass dies kein einfaches Unterfangen werden wird. „Wenn die Ergebnisse ausbleiben, dann ist es natürlich schwierig, gerade da die Plätze heiß begehrt sind. Nur mit Helferdiensten bekommt man keine großen Verträge.“
Für Schulze sind nach dieser Saison alle Varianten denkbar. „In meinem Alter muss man sich nach verschiedenen Optionen umschauen. Ich möchte nichts ausschließen, auch ein Karriereende nicht. Ich möchte dem Sport aber erhalten bleiben und wenn ich noch mal richtig fit werde, dann würde ich auch gerne noch ein, zwei Jahre weiterfahren. Wenn ich aber merke, dass ich körperlich zu viele Wehwehchen habe, dann kommen auch andere Alternativen in Frage", sagte er.
Ein Engagement unterhalb der WorldTour käme für Schulze nur dann in Frage, wenn der Rahmen stimmen sollte. „Hätte die Teamleitung noch mal Vertrauen in mich und könnte ich mit jungen Sportlern zusammenarbeiten und einem jungen Team beim Aufbau helfen, dann wäre auch ein Schritt zurück für mich durchaus vorstellbar", meinte er.
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