--> -->
25.07.2013 | (rsn) - Am Samstag beginnt in der norditalienischen Provinz Trentino die 70. Auflage der Polen-Rundfahrt (27. Juli – 3. Aug. / WT). Erstmals in ihrer 80-jährigen Geschichte wird die Tour de Pologne im Ausland gestartet werden. Nach zwei schweren Bergetappen in den Dolomiten und einem Ruhetag, der für den Transfer nach Polen benötigt wird, wird das einzige polnische WorldTour-Rennen in Krakau fortgesetzt.
Schon seit mehreren Jahren strebten die Veranstalter um Czeslaw Lang an, die Rundfahrt jenseits der Landesgrenzen beginnen zu lassen. Die Wahl fiel auf die Bergregion Trentino, in der unter anderem Francesco Moser zur Welt kam. Der mehrfache Sieger von Paris-Roubaix und dem Giro di Lombardia gehört zum engen Freundeskreis von Lang. So kam es zu ersten Gesprächen mit der lokalen Regierung. In der letzten Saison ist das Italien-Projekt gereift und Renndirektor Lang konnte schließlich voller Stolz auf einer Pressekonferenz den Dolomiten-Abstecher präsentieren.
Zu den 19 WorldTour-Mannschaften gesellen sich noch vier Teams, die mit Wildcards ausgestattet sind. Die Veranstalter luden die deutsche Equipe NetApp-Endura mit Leo König und Bartosz Huzarski, die kolumbianische Mannschaft Colombia mit Fabio Duarte, das polnische Team CCC Polsat sowie die Polnische Nationalmannschaft ein.
Die Strecke: Die Auslandsvariante hat sowohl Gegner als auch Befürworter. Das größte – logistische - Problem besteht darin, die ganze Kolonne von Polen nach Italien und wieder zurück zu transportieren. Aber die Reisestrapazen dürften schon von der 1. Etappe übertroffen werden. Gleich zum Auftakt wird es nämlich so richtig zur Sache gehen. Auf das Fahrerfeld warten zwei Anstiege der höchsten Kategorie, die letzten 30 Kilometer nach Madonna di Campiglio führen fast ununterbrochen bergauf. Spätestens im Finale sollte sich dann die Spreu vom Weizen trennen.
Die 2. Etappe ist vom Streckenprofil her sogar noch anspruchsvoller. Mit Passo Pampegao, Passo Costalunga und Passo Pordoi stehen gleich drei Bergwertungen der Edelklasse an. Das Pordoijoch - mit seinen 2.400 Höhenmetern das „Dach“ der Tour de Pologne – zählt übrigens auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auf dem Gipfel des Riesen befindet sich ein Denkmal zu Ehren von Fausto Coppi, dem fünffachen Giro d’Italia-Gewinner.
Die beiden darauf folgenden „polnischen“ Etappen werden höchstwahrscheinlich im Sprinterfinale entschieden. Der vierte Tagesabschnitt von Tarnow nach Katowice ist mit über 231 Kilometern der längste im diesjährigen Programm. Nach diesem Sprinter-Intermezzo werden auf der 5. Etappe erneut die Bergspezialisten das Heft in die Hand nehmen. Auf dem Weg Richtung Zakopane im Tatra-Hochgebirge wird das Peloton je drei Anstiege der 1. und 2. Kategorie bewältigen müssen. Noch mehr Kletterpartien (zehn an der Zahl!) warten auf die Fahrer auf der letzten Bergetappe rund um Bukowina Tatrz. mit dem berüchtigten polnischen „Zoncolan“, dem Gliczarów-Anstieg mit Steigungsgraden bis zu 23 Prozent.
Die Abschlussetappe in Krakau bildet ein Einzelzeitfahren, das erstmals nach sieben Jahren wieder ins Programm aufgenommen wurde. Bis dahin sollte allerdings die Gesamtwertung schon mehr oder weniger stehen.
Die Favoriten: Bis zuletzt hoffte Lang, dass Michal Kwiatkowski an der Tour de Pologne teilnehmen wird. Im vergangenen Jahr wurde der junge Pole vom Team Omega Pharma-Quick Step Gesamtzweiter, zuletzt glänzte er mit einer überragenden Leistung bei der Frankreich-Rundfahrt, die er auf Platz elf beendete. In diesem Jahr wurden die Chancen des „Flowerman“ auf den Gesamtsieg allgemein hoch eingeschätzt. Sogar seine Kollegen aus dem Fahrerlager sahen in ihm den ganz großen Favoriten. „Für mich war Kwiatkowski eindeutig der erste Kandidat auf den Gesamtsieg“, sagte beispielsweise Maciej Paterski (Cannondale).
Da sich Kwiatkowski nach den Strapazen der Tour de France jedoch gegen einen Start aussprach, sind jetzt andere Polen in der Pflicht, allen voran Rafal Majka. Der Bergfloh, der im Mai Siebter beim Giro wurde, ist aber auf sich allein gestellt, weil die Sportliche Leitung seines Saxo-Tinkoff-Teams ihm keine wirklichen Edelhelfer zur Seite gestellt hat.
Die Kapitänsrolle bei Lampre-Merida wird Przemyslaw Niemiec ¬übernehmen, der die Grand Boucle mehr oder weniger unauffällig zu Ende fuhr. Der Giro-Sechste kann auf die Unterstützung von Michele Scarponi und José Serpa bauen.
Ag2R kommt mit dem Alpe d’Huez-Sieger Christophe Riblon, Orica-GreenEdge baut auf den Niederländer Pieter Weening, Euskaltel wird von Igor Anton angeführt.
Gespannt sein darf man darauf, in welcher Verfassung sich Ivan Basso (Cannondale) befindet und Bradley Wiggins (Sky) präsentieren. Der Brite ist neben Giro-Sieger Vincenzo Nibali (Astana) der größte Star des Rennens. Und ihre beiden Mannschaften sind zumindest auf dem Papier die stärksten. Wiggins werden die bärenstarken Kolumbianer Sergio Henao und Rigoberto Uran Beistand leisten, die kasachische Astana-Equipe setzt nicht nur auf Nibali, sondern auch auf dessen Giro-Helfer Paolo Tiralongo, Tanel Kangert und Valerio Agnoli.
Das Star-Aufgebot wird komplettiert durch Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) und Davide Rebellin (CCC Polsat). Als Geheimtipp gilt der Schweizer Mathias Frank (BMC Racing), dessen Formkurve zuletzt stark nach oben zeigte. Bei der Kalifornien-Rundfahrt belegte der 26-Jährige Platz vier, bei der Tour de Suisse trug er sechs Tage lang das Gelbe Trikot und wurde schließlich Fünfter, und bei der Österreich-Rundfahrt gewann er zwei Bergetappen. Ein Gesamtsieg in Polen wäre alles andere als eine große Überraschung.
Neue Regeln: In diesem Jahr wird die Polen-Rundfahrt im Race Appeal-Modus ausgetragen. Was heißt das? Statt achtköpfige Mannschaften werden nur Sechser-Teams zugelassen. Die neue Formel wurde vom Radsportweltverband UCI verabschiedet und der Tour de Pologne quasi oktroyiert. Auch bei der diesjährigen Eneco-Tour sollte die Regeländerung in Kraft treten werden, aber die niederländischen Veranstalter setzten sich erfolgreich dagegen zur Wehr.
Die Polen-Rundfahrt ist das einzige Rennen im WorldTour-Kalender, das in dieser Saison nach dem Race Appeal-System durchgeführt wird. Ihr Debüt wird auch die neue Wertung für den vielseitigsten Fahrer feiern. Auf jeder Etappe werden die Fahrer Zeitgutschriften auf Berg-, Sprint- oder Spezialprämien sammeln können, die dann in die Gesamtwertung einfließen. Ein Fahrer, der die Etappe und alle Prämien gewinnt, wird an einem einzigen Tag nicht weniger als 49 Sekunden gut machen können.
Die Etappen:
1. Etappe, 27. Juli: Rovereto - Madonna di Campiglio, 183,5 km
2. Etappe, 28. Juli: Marilleva Val di Sole - Passo Pordoi, 195,5 km
3. Etappe, 30. Juli: Kraków - Rzeszów, 226 km
4. Etappe, 31. Juli: Tarnów - Katowice, 231 km
5. Etappe, 1. August: Nowy Targ - Zakopane, 160km
6. Etappe, 2. August: Bukovina Terma Hotel SPA-Bukowina Tatrzanska, 191km
7. Etappe, 3. August: Wieliczka - Kraków, 37km, EZF
05.08.2013Nicht die großen Stars spielten die erste Geige (rsn) – Erstmals in ihrer über 80-jährigen Geschichte fiel der Startschuss zur Polen-Rundfahrt außerhalb der Landesgrenzen. Die 70. Auflage der Tour de Pologne startete in der norditalienischen R
04.08.2013Wiggins gelingt in Krakau der erste Sieg seit einem Jahr(rsn) - Die diesjährige Auflage der Polen-Rundfahrt endete mit einem 37 Kilometer langen Zeitfahren in der schönen Krakauer Innenstadt. Auf dem Kopfsteinpflaster auf dem historischen Altmarkt konnt
03.08.2013Weening sichert sich Gesamtsieg, Wiggins gewinnt Zeitfahren(rsn) – Am letzten Tag der 70. Polen-Rundfahrt ist das Gesamtklassement nochmals kräftig durcheinander gewirbelt worden. Nach dem 37 Kilometer langen Einzelzeitfahren der 7. Etappe von Wieliczka na
03.08.2013Riblon will den Gesamtsieg, König rehabilitiert sich(rsn) - Nach dem enttäuschenden Auftritt von Leo König auf den beiden Dolomiten-Etappen der Polen-Rundfahrt, entschied sich die deutsche Mannschaft NetApp-Endura notgedrungen ihre Rennstrategie zu Ã
01.08.2013Race Appeal nur eine „Einjahresfliege“?(rsn) – Bei der diesjährigen Auflage der Polen-Rundfahrt entschloss sich der Weltradsportverband UCI, sein neues Rennkonzept Race Appeal auszuprobieren. Nur die Veranstalter der Tour de Pologne sa
01.08.2013Phinney im Cancellara-Stil zum ersten Sieg in einem Straßenrennen(rsn) – Mit einer taktischen Finesse hat sich das BMC-Team am Mittwoch den zweiten Sieg in Folge bei der diesjährigen Polen-Rundfahrt gesichert. Als die Konkurrenz im Finale der 4. Etappe in Katowi
31.07.2013Phinney durchbricht in Katowice die Serie der Sprinter-Siege(rsn) - Bis jetzt wurden alle Etappen der Polen-Rundfahrt, die in Katowice zu Ende gingen, im Endspurt aus dem großen Feld heraus entschieden. Auch am Mittwoch schien es, dass sich dieses Szenario wi
31.07.2013BMC mit intaktem Teamgeist zurück in die Erfolgsspur(rsn) – Nach der Pleite bei der Tour de France und der danach erfolgten Trennung von Teamchef John Lelangue findet die BMC-Equipe wieder zurück in die Erfolgsspur. Ende Julit gewann Greg Van Averma
29.07.2013Majka: Im Gelben Trikot und mit Stolz in die polnische Heimat(rsn) - Ob Rafal Majka seine Führung in der Gesamtwertung der Polen-Rundfahrt auch in der Heimat wird verteidigen können? Auf der gestrigen 2. Etappe der Tour de Pologne, die auf dem legendären Pas
27.07.2013Huzarski erobert in den Dolomiten für NetApp-Endura das Bergtrikot(rsn) - Das deutsche NetApp-Endura-Team kann mit dem Auftakt der 70. Polen-Rundfahrt zufrieden sein. Die 1. (Berg)-Etappe in der italienischen Region Trentino gewann zwar der Italiener Diego Ulissi (L
27.07.2013Ulissi nach Auftaktsieg in Madonna di Campiglio im Gelben Trikot(rsn) – Diego Ulissi (Lampre-Merida) hat im italienischen Trentino den Auftakt der 70. Polen-Rundfahrt gewonnen. Der 24 Jahre alte Italiener setzte sich am Samstag auf der 1. Etappe über 183,5 Kilo
27.07.2013Nibali freut sich schon auf Tour-Duell 2014 mit Froome(rsn) – Nach einer zweimonatigen Pause kehrt Giro-Sieger Vincenzo Nibali (Astana) bei der Polen-Rundfahrt in den Wettkampfmodus zurück. Der 28 Jahre alte Italiener nutzt das Rennen, um sich auf die
18.11.2025Widar gibt 2026 Debüt bei zwei Monumenten und der Vuelta (rsn) – Jarno Widar wird gleich in seinem ersten Profijahr ein anspruchsvolles Programm absolvieren. Wie der 20-jährige Belgier in einem Interview mit der Zeitung Het Laatste Nieuws ankündigte, ge
18.11.2025Almeida bleibt bei UAE - Gaviria vor Wechsel zu Caja Rural? (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
18.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
18.11.2025Zwischen Abitur, DM-Medaillen und WorldTour-Einsätzen (rsn) - In der Juniorenklasse gehörte Paul Fietzke zu den weltweit besten Fahrern. Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, der Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie Siege bei internati
17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze (rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n
17.11.2025Nach Platz 1 und 3 im Prolog gibt´s schon den ersten Ruhetag (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus (rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o
17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheiten“ (rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei
17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte (rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit
17.11.2025Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht (rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk
17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart (rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei
16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg (rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue