Fahrer des Tages: Jean-Christophe Péraud (Ag2R)

Farbklecks wirft die Hoffnung der Franzosen aus der Tour

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Jean-Christophe Péraud (Ag2R) wird nach seinem Sturz behandelt. | Foto: ROTH

17.07.2013  |  Embrun (rsn)– Welch eine Tragödie! Weder Christopher Froome (Sky) noch Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) sind die Helden der 17. Etappe, sondern Jean-Christophe Péraud (Ag2R), der vor dem Zeitfahren als Neunter (+8.47 Minuten) noch bester Franzose der 100. Tour de France gewesen war. Eine tragische Geschichte, wie sie nur das schwerste Rad-Rennen der Welt schreiben kann!

Am Vormittag war Péraud aufgebrochen, um sich die Strecke anzuschauen. „Er hatte sich viel vorgenommen. Jean-Christoph wollte seinen Platz unter den besten Zehn untermauern und sich vielleicht noch etwas verbessern“, erklärte sein Teamchef Vincent Lavenu.

Doch während der Besichtigung stürzte sein Schützling und brach sich das rechte Schlüsselbein, wie bei Untersuchungen im Krankenhaus festgestellt wurde. Doch der Ex-Mountainbiker ließ nicht vom Start im zweiten Zeitfahren der Tour abhalten. Als er ins Rennen ging, war der Verband am rechten Unterarm schon wieder leicht durchgeblutet war.

Péraud ist angesichts der Schwere seiner Verletzung gut unterwegs. Doch in der letzten Kurve der zweiten Abfahrt gut einen vor dem Ziel, wo später auch Bauke Mollema (Belkin) in die Bande fahren wird, rutscht er mit dem Hinterrad auf einem weißen Farbklecks aus, den Fans mitten auf der Straße hinterlassen haben, als sie GREENEDGE in großen Lettern auf den Belag pinselten.

Der Französische Zeitfahrmeister von 2009 überschlägt sich und knallt wieder auf die rechte Schulter. Er winkt mit der Linken ab. Das war’s! Seine Frau, die ausgerechnet in dieser Kurve unter den Fans steht, schließt ihn weinend in die Arme und versucht ihn zu trösten.

Péraud gibt der Schlüsselbeinverletzung vom Vormittag nicht die Schuld am Sturz. „Es ist nicht der Bruch, der mich in dieser Kurve behindert hat“, erklärte er später frisch verbunden im französischen Fernsehen. „Ich hatte auch nicht den Eindruck, zu viel Risiko genommen zu haben. Ich bin so schnell abgefahren, wie es die Möglichkeiten zuließen. Aber die Kurve hat mich kalt erwischt. Vielleicht war es noch etwas feucht. Das ist der Sport. Ich bin gesund, es ist ja nur ein Schlüsselbeinbruch. Ich werde so schnell wie möglich wieder starten!", kündigte er an

Ein Klecks wirft ihn aus der Tour, aber nicht aus dem Rennen.

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