Zeitfahrweltmeister äußert sich zum Fall Armstrong

Martin lobt Dopingjäger, fordert faire Chance für junge Generation

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Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep) bleibt im Roten Trikot der Tour of Beijing. | Foto: ROTH

21.10.2012  |  (rsn) - In den vergangenen Wochen war Tony Martin (Omega Pharma) ähnlich erfolgreich wie im vergangenen Herbst. Der 27-Jährige gewann die Zeitfahrweltmeistschaften, die Tour of Beijing und zum Saisonabschluss den Zeitfahrwettbewerb Chrono des Nations und feierte damit drei Titelverteidigungen.

Doch neben den sportlichen Herausforderungen beschätigten Martin zuletzt auch die Schlagzeilen um Lance Armstrong. Nach André Greipel bezog nun auch der zweifache Zeitfahrweltmeister Stellung zum Dopingskandal um den siebenfachen Toursieger und dessen US Postal Team Stellung.

Martin erklärte in einem Beitrag auf seiner Website, „dass mich das Ausmaß des Betrugs und die kriminellen Strukturen erschrecken. Die Aufarbeitung dieses systematischen Dopings ist richtig und wichtig für den Radsport. Es ist gut, dass Kontrollen greifen und Übeltäter überführt werden“, schrieb der gebürtige Cottbuser und fand lobende Worte für die US-Anti-Doping-Agentur USADA: „Und es ist gut, dass es Dopingjäger gibt, die sich nicht von Drohungen beeindrucken lassen und für Gerechtigkeit kämpfen.“

Ebenso wie Greipel betonte auch Martin, dass er seine Leistungen ohne verbotene Mittel und Methoden erbringe: „Es gibt die Radsporlter, die noch nie betrogen haben. Es gibt die Radsportler, die allein schon aus Altersgründen nichts mit den alten Strukturen am Hut haben. Es gibt die Radsportler, die ein hohes Maß an Idealismus und Ehrlichkeit in sich tragen und diesen faszinierenden Sport lieben. Ich zähle mich zu diesen Sportlern.“

Er fügte an, dass die Fahrer der jungen Generation eine “faire Chance“ verdient hätten. „Ich weiß, dass es momentan vielen Menschen schwer fällt, die Unterscheidung zwischen ehrlichen und unehrlichen Sportlern in ihrem Kopf zuzulassen“, so Martin. „Die Details aus dem USADA-Bericht, die den Skandal jetzt wieder aufleben lassen und viele Geschichten aus der Vergangenheit haben das Vertrauen auch von eingefleischten Fans erschüttert.“

Martin bedauerte den Rückzug der Rabobank, die in Folge der Enthüllungen des USADA-Dossiers nach 17 Jahren ihr Sponsoring einstellen wird. „Es ist einfach schade, wenn Fahrer wie jetzt nach dem Rückzug von Rabobank auf der Straße stehen, die mit den alten Geschichten nichts am Hut haben. Es gibt viele junge, talentierte Fahrer, die frei von Betrugsgedanken versuchen, ihren Traum vom sauberen Radsport zu verwirklichen und zu leben“, schrieb er.

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