Cottbuser beendet mit 26 Jahren seine Karriere

Belka: "Der eine große Sieg hat gefehlt"

Foto zu dem Text "Belka:
Mathias Belka (Team Stölting) beendet mit 26 Jahren seine Radsport-Karriere. | Foto: ROTH

25.09.2012  |  (rsn) – Mit Mathias Belka (Raiko Stölting) beendet eine weitere einstige deutsche Nachwuchshoffnung seine Karriere. Im U23-Bereich war der mittlerweile 26-Jährige einer der Leistungsträger, doch Belka schaffte aus diversen Gründen nicht den Sprung in ein Profiteam.

Deshalb soll nun Plan B greifen. „Ich bin auf der Zielgeraden meines Bachelor-Studiums und habe mit 26 Jahren keinen Profivertrag, von dem ich leben kann. Deshalb fiel meine Entscheidung pro Studium und der damit verbundenen beruflichen Zukunft aus“, sagte Belka zu Radsport News.

In seiner U23-Zeit wurde der Cottbuser Sechster beim Baby-Giro 2006 sowie im Jahr darauf Dritter der U23-Thüringen Rundfahrt. Er war erst der zweite Deutsche nach Jan Ullrich, der die den U23-Giro in den Top Ten beenden konnte. „Das hat mich sehr stolz gemacht“, so Belka. Und auch der Blick auf das Podium der Thüringen-Rundfahrt 2007, die damals der heutige BMC-Profi Mathias Frank vor dem zweifachen Zeitfahrweltmeister Tony Martin gewann, lässt erahnen, welches Potenzial in Belka schlummerte.

Doch im Gegensatz zu Frank und Martin gelang Belka nicht der Sprung in die erste Liga des Radsports. „In den Jahren 2006, 2007 und 2008 stand ich kurz davor, einen Vertrag zu bekommen. Aber es hat entweder der eine große Sieg gefehlt oder das zweite große Ergebnis im Jahr. Zudem kam viel Pech und auch Eigenverschulden bei wichtigen und großen Rennen dazu“, erklärte er selbstkritisch.

So etwa im Sommer 2007, als sich Belka Hoffnungen auf ein Engagement beim damaligen Cervélo TestTeam machen konnte. „Mein damaliger Trainer Michael Max hat dafür gesorgt, dass bei der Tour d`Alsace ein Scout von Cervélo nach mir schaute. Wäre ich dort gut gefahren - die Rundfahrt kam mir ja auch vom Profil entgegen - hätte ich sehr wahrscheinlich einen Vertrag bekommen. Aber meine Form konnte ich nach der Thüringen-Rundfahrt nicht mehr konservieren und auch somit keine gute Tour d’Alsace fahren", sagte er.

So entschloss sich der talentierte Allrounder dazu, sich beim drittklassigen LKT Team Brandenburg für höhere Aufgaben zu empfehlen. Doch auch damit hatte er keinen Erfolg. „Ich bin nun vier Jahre aus der U23 raus und habe jedes Jahr alles gegeben, um einen Vertrag bei einem großen Team zu bekommen", berichtete Belka, bei dem in der Saison 2012 recht wenig zusammen lief.

„In diesem Jahr hatte ich sehr wenige Wettkämpfe und Rundfahrten mit meinem Team. So ist es sehr schwierig, wenn nicht sogar fast unmöglich, gute Resultate bei großen Rennen herauszufahren. Zudem hatte ich auch im Sommersemester sehr viele Kurse belegt, um im Studium voranzukommen", sagte er.

Seine "Continental-Zeit" will der Stölting-Fahrer aber nicht missen. „Natürlich bin ich enttäuscht, dass es mit dem Durchbruch nicht geklappt hat, denn darauf habe ich Jahrelang hingearbeitet. Aber der Sport hat mir auch eine Menge gegeben. Ich bin auf allen 5 Kontinenten Rennen gefahren, durfte unzählige nette und interessante Leute kennenlernen und das hat mich geprägt", sagte Belka, dem der Radsport auch als Türöffner für die „neue“ Karriere diente: „Abschließend hat mir meine Vergangenheit als Leistungssportler nur genützt, denn bei der Bewerbung um einen Praktikumsplatz bei Daimler war es ein riesiges Plus. Ich habe die Stelle bekommen und absolviere nun dort im Winter mein Praktikum.“

Sein letztes Rennen war das Abendkriterium in Magdeburg, bei dem unter anderem Danilo Hondo, Fabian Wegmann, Marcel Kittel sowie einige seiner früheren Kollegen vom LKT Brandenburg-Team teilnahmen. „Als ich über die Ziellinie fuhr und mir bewusst geworden war, dass dies nun das Ende ist, spürte ich schon Wehmut aber kein Bedauern“, erklärte Belka.

Seinem jetzigen Rennstall Stölting wird er möglicherweise in der ersten Jahreshälfte 2013 noch erhalten bleiben. „Ich werde dem Team anbieten, bis Mitte nächsten Jahres ab und zu als Betreuer bei Eintagesrennen und Rundfahrten zur Verfügung zu stehen. Da wird man mich vielleicht bei dem einen oder anderen Rennen sehen. Aber nicht mehr im Renndress“, erklärte Belka. Die ambitionierten Pläne des Rennstalls aus dem Ruhrgebiet verfolgt er mit großem Interesse.

„Das Team hat großes vor und ich wünsche den Rennern dabei alles Gute“, so Belka, der seine Pläne aber trotz des geplanten Aufstiegs in die zweite Liga nicht mehr ändern will: „Jetzt ist es an der Zeit, ein neues Kapitel in meinem Leben zu beginnen", sagte er.

 

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