US-Amerikaner wird Goldmedaille von Athen aberkannt

Diesmal Hamilton - Ergebnislisten müssen umgeschrieben werden

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Tyler Hamilton nach seinem Olympiasieg von Athen | Foto: ROTH

10.08.2012  |  London (dapd/rsn) - Nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) dem US-Amerikaner Tyler Hamilton dessen Zeitfahr-Goldmedaille von Athen 2004 aberkannt hat, müssen im Radsport die Ergebnislisten wieder einmal umgeschrieben werden.

Neuer Olympiasieger anstelle von Hamilton, der das IOC nach seinem Doping-Geständnis im vergangenen Jahr selbst um diesen Schritt gebeten hatte, ist nun der Russe Wjatscheslaw Ekimov. Ob damit nun der Bock zum Gärtner gemacht wurde, wird vielleicht sogar in Kürze das Dopingverfahren gegen Lance Armstrong in den USA zeigen. Der Russe war immerhin sieben Jahre Mitglied des US-Postal-Teams, in dem systematisch gedopt worden sein soll.

Das hat Hamilton auch, was er 2011 öffentlich in der Sendung "60 Minutes" zugegeben hat. Und nebenbei belastete er Armstrong schwer, was ihm später üble Schimpftiraden und Drohungen des Texaners bei einer überraschenden Begegnung in einem Restaurant in Aspen/Colorado einbrachte. Hamilton zählt zu den zahlreichen Zeugen, auf die sich die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA in ihrer Anklage gegen Armstrong beruft.

Hamilton selbst bat das IOC um die Aberkennung seiner Medaille. Er habe mit großem Dank das Schreiben von Hamilton erhalten, schrieb IOC-Präsident Jacques Rogge in einem Brief an den Amerikaner, den die Zeitung "New York Daily News" veröffentlichte. Er schätze sehr, dass Hamilton sein Bedauern ausgedrückt habe, verbotene Substanzen genommen zu haben und hoffe, dass durch dieses Beispiel in Zukunft andere Sportler vom Doping-Gebrauch abgeschreckt werden.

Dass der mittlerweile 41 Jahre alte Hamilton den Sieg in Athen nicht sauber eingefahren hatte, war schon lange Zeit bekannt. So war der Amerikaner nach dem Zeitfahren in der A-Probe positiv auf Blutdoping getestet worden, aber die B-Probe war wegen falscher Lagerung unbrauchbar. Kurz darauf wurde er bei der Vuelta wegen Fremdblutdopings erneut erwischt und danach für zwei Jahre gesperrt. Nach einem weiteren Dopingvergehen im April 2009 erhielt er dann eine achtjährige Sperre. Damit war die Karriere des Zweitplatzierten des Giro d'Italia 2002 beendet.

Hamilton ist der 20. Sportler in der Geschichte Olympischer Spiele, dem eine Goldmedaille aberkannt wird. Hinter seinem Nachfolger Ekimov rücken der US-Amerikaner Bobby Julich und der Australier Michael Rogers auf die Plätze zwei und drei vor. Auf dem nun fünften Platz der Athener Ergebnisliste findet sich der Name von Olympiasieger Alexander Winokurow, dessen zweifelhafte Vergangenheit allseits bekannt ist. Jan Ullrich rückte übrigens vom siebten auf den sechsten Platz vor.

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