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20.07.2012 | (rsn/dapd) – Mark Cavendish (Sky) hat seinen zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Tour de France eingefahren. Der Weltmeister gewann am Freitag die mit einem Schnitt von 45,4 km/h ausgetragene 18. Etappe über 222,5 Kilometer von Blagnac nach Brive-la-Gaillarde im Sprint ganz überlegen vor dem Australier Matthew Goss (Orica-GreenEdge) und dem Slowaken Peter Sagan (Liquigas-Cannondale) und feierte seinen insgesamt 22. Tour-Etappensieg. Der dreifache Etappengewinner André Greipel (Lotto Belisol) musste sich diesmal mit Rang elf begnügen.
Acht Tage vor dem olympischen Straßenrennen präsentierte sich Cavendish vor den Augen des französischen Staatspräsidenten Francois Hollande in alter Stärke und triumphierte nach einem fulminanten Sprint mit großem Vorsprung auf die Konkurrenten. "Ich bin früh in den Wind, so hatte ich es geplant. Ich habe mich sehr gut gefühlt und wusste, dass ich es heute schaffe", sagte der 27-jährige Brite.
"Wir haben am Morgen schon damit gerechnet, dass es ein Sprint wird. Die Gruppe ist nie viel mehr als drei Minuten weggezogen. Wir wollten Mark etwas zurückgeben, was er uns in den vergangenen Wochen gegeben hat. Bradley und die anderen Jungs wollten Danke sagen. Eigentlich ist er nur dreimal richtig gesprintet und zweimal hat er gewonnen. Er hat gezeigt, dass er der beste Sprinter der Welt ist", ergänzte Sky-Teamchef Dave Brailsford.
Für Greipel gab es bei der Generalprobe für das große Finale auf den Champs Elysees nichts zu holen. Kopfschüttelnd rollte der Rostocker als Elfter über den Zielstrich. "Es war eine harte Etappe. Es war sehr schwer, das Feld zu kontrollieren. André hat im Finale das Hinterrad von Jurgen Roelandts verloren", sagte sein Anfahrer Marcel Sieberg und gesellte sich umgehend zu seinem Kapitän in den Teambus.
Platz vier in der Tageswertung ging an den Spanier Luis Leon Sanchez (Rabobank) vor dem Iren Nicolas Roche (Ag2R), die beide als letzte Fahrer einer späten Ausreißergruppe noch kurz vor der Ziellinie gestellt wurden. Auf Platz sechs folgte der US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Sharp), Siebter wurde der Slowene Borut Bozic (Astana) vor dem Franzosen Sebastien Hinault (Ag2R) und dem Südafrikaner Daryl Imepy (Orica GreenEdge). Die Top Ten komplettierte Hinaults Landsmann Samuel Dumoulin (Cofidis).
Bradley Wiggins (Sky) geht im Gelben Trikot in das entscheidende Zeitfahren am Samstag. Der 32 Jahre alte Brite behauptete seine Führung von 2:05 Minuten auf seinen Teamkollegen und Landsmann Chris Froome. Auf Platz drei folgt der Italiener Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale/+2:41) vor dem Belgier Jürgen van den Broeck (Lotto-Belisol/+5:53).
Die Plätze fünf und sechs belegen nach wie vor der US-Amerikaner Tejay van Garderen (BMC/+8:30) und sein Teamkollege, der praktisch entthronte Titelverteidiger Cadel Evans (+9:57).
Van Garderen behauptete auch sein Weißes Trikot, der Franzose Thomas Vockler (Europcar) steht bereits seit gestern als Gewinner der Bergwertung fest. In der Punktewertung baute Sagan seinen Vorsprung auf Greipel aus und steht nun als Gewinner des Grünen Trikots fest.
Platz vier ging an den Spanier Luis Leon Sanchez (Rabobank) vor dem Iren Nicoals Roche (Ag2R), die beide als letzte Fahrer einer späten Ausreißergruppe noch kurz vor der Ziellinie gestellt wurden. Auf Platz sechs folgte der US-Amerikaner Tyler Farrar(Garmin-Sharp), Siebter wurde der Slowene Borut Bozic(Astana) vor dem Franzosen Sebastien Hinault (Ag2R) und dem Südafrikaner Daryl Imepy (Orica GreenEdge). Die Top Ten komplettierte Hinaults Landsmann Samuel Dumoulin (Cofidis).
Bei 22 Grad und unter einem bewölkten Himmel machten sich am späten Vormittag alle 153 gestern ins Ziel gekommene Fahrer auf den Weg. Mit dabei war auch der Däne Chris Anker Sörensen (Saxo Bank-Tinkoff Bank), der gestern in Toulouse an der Hand operiert werden musste. Der 27-Jährige hatte auf der 17. Etappe eine Zeitung aus seinen Speichen ziehen wollen und sich dabei die Hand aufgerissen.
Bei hohem Tempo dauerte es auf der zweitlängsten Etappe der diesjährigen Tour bis zum Kilometer 20, ehe sich die Franzosen Cedric Pineau (FDJ-BigMat), Matthieu Sprick (Argos) und Julien Simon (Saur-Sojasun), der Kasache Dimitriy Fofonov (Astana), der Däne Michael Morkov (Saxo Bank-Tinkoff Bank) sowie der Spanier Ruben Perez (Euskaltel) leicht absetzen konnten.
Doch im Feld ließen Teams wie Omega Pharma-QuickStep oder Katusha nicht locker und so wurden die Ausreißer nach knapp 50 Kilometern – bei einem Schnitt von 48,2 Km/h – wieder gestellt. Nach zahlreichen weiteren Attacken stand die Gruppe des Tages erst wenige Kilometer vor der ersten Bergwertung des Tages fest. Dabei waren Alexander Winokurow (Astana), Jeremy Roy (FDJ), Yukiya Arashiro (Europcar), Adam Hansen, Jelle Vanendert (beide Lotto Belisol), David Millar (Garmin-Sharp), Michael Albasini (Orica-GreenEdge), Luca Paolini (Katusha), Nick Nuyens, Karsten Kroon (Saxo Bank-Tinkoff Bank), Julien Fouchard (Cofidis), Patrick Gretsch (Argos-Shimano), Rui Costa (Movistar), Edvald Boasson Hagen (Sky), Yaroslav Popovych (RadioShack-Nissan) und Kris Boeckmans (Vacansoleil-DCM).
Die 16, für Wiggins sämtlich ungefährlichen, Ausreißer fuhren schnell einen Vorsprung von gut drei Minuten heraus, doch das Feld ließ die mit sieben Tour-Etappensiegern ausgesprochen prominent besetzte Gruppe nicht weiter davon ziehen. Den Zwischensprint bei Km 115 gewann Boeckmans vor Roy und Gretsch. Doch im Feld wurde weiter Druck gemacht, in erster Linie von Omega Pharma-Quickstep, Euskaltel und Saur-Sojasun - die keinen Fahrer in der Spitzengruppe hatten platzieren können – so dass der Abstand 75 Kilometer vor dem Ziel weniger als 2:30 Minuten betrug.
Für kurzzeitiges Chaos im Feld sorgte ein Hund, der auf die Straße lief und Arthur Vichot (FDJ-BigMat), Philippe Gilbert (BMC) und Denis Mentschow (Katusha) zu Fall brachte. Alle drei mussten sich vom Tour-Arzt behandeln lassen, konnten das Rennen aber fortsetzen
Nachdem sich immer mehr Mannschaften an der Verfolgungsarbeit beteiligt hatten und dadurch der Abstand gut 40 Kilometer vor dem Ziel auf unter 1:20 Minuten gesunken war, attackierten zunächst Millar und Winokurow und dann Boasson Hagen. Bis auf Boeckmans und Fouchard konnten aber alle Ausreißer wieder zu dem Trio aufschließen.
Kurz vor der 20-km-Marke fiel nach einer Attacke von Adam Hansen die Spitzengruppe dann endgültig auseinander.
Hinter Hansen und Roy folgten mit rund 15 Sekunden Rückstand Gretsch, Arashiro und Popovych, weitere 15 Sekunden dahinter das Feld, wo erstmals auf dieser Etappe die schwarzen Sky-Trikots an der Spitze auftauchten. Im 1,9 Kilometer langen letzten Anstieg des Tages zur Bergwertung an der Côte de Lissac-sur-Couze (4. Kat.) schlossen Winokurow, Nuyens und Paolini zum Spitzenduo auf.
Im Feld hielt Stuart O’Grady das Tempo hoch, so dass das Spitzentrio an der Bergwertung zehn Kilometer vor dem Ziel nur noch wenige Sekunden Vorsprung hatte.
In der Abfahrt bildete sich auf mittlerweile regennassem Parcours dann eine neue Spitzengruppe mit Winokurow, Hansen, Roche, Luis Leon Sanchez, Paolini und Andreas Klöden (RadioShack-Nissan), die bis zum letzten Kilometer einen Vorsprung von einigen Sekunden verteidigte.
Dann setzte sich das Gelbe Trikot höchst persönlich an die Spitze des Feldes und zog gemeinsam mit Boasson Hagen für Cavendish den Sprint an. Der trat früh an, zog wie eine Rakete noch an Roche und dem wie erstarrt wirkenden Sanchez vorbei und sicherte mit deutlichem Vorsprung seinem Sky-Team den bereits vierten Tagessieg bei dieser Tour.
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