--> -->
19.07.2012 | Bagneres-de-Luchon (dapd) - Jens Voigt (RadioShack-Nissan) sorgt für Schlagzeilen, weil er mit 40 immer noch auf dem Rad sitzt. Doch der Berliner ist nicht der einzige deutsche Oldie bei der Tour de France. Danilo Hondo ist mit seinen 38 Jahren nur ein wenig jünger. Der Lausitzer sprach mit dapd-Reporter Thomas Bachmann über die Doping-Ermittlungen gegen sein Team Lampre-ISD, seine Ambitionen auf den Champs-Elysees und über seinen Landsmann Andre Greipel (Lotto Belisol).
Herr Hondo, Sie sind nach dem Ausstieg von Alessandro Petacchi der einzige Sprinter bei Lampre. Wie gehen Sie mit der Situation um?
Hondo: Es ist nicht ganz einfach, wenn man nach zwei Jahren als Anfahrer sich umstellen muss, selbst den Sprint zu vollenden. Die reine Sprinterqualität ist ein bisschen vernachlässigt, weil man viel früher im Wind fährt. Am Freitag ist es sehr anspruchsvoll, vielleicht klappt es mit einer Gruppe. Dann kommt Paris. Da versucht jeder, der Sprintambitionen hat, sein Bestes zu geben.
Hat man da auf sich allein gestellt überhaupt eine reelle Chance?
Hondo: Es ist natürlich schwierig geworden. Wenn man alleine ist, muss man viel mehr pokern, wird oft weg gedrängt von den anderen Zügen. Ich bin da relativ entspannt und schaue, das was Gutes herauskommt.
HTC hat es vorgemacht, nun dominiert Lotto die Sprints. Ist ein eigener Sprintzug das sinnvollste, um die Etappe zu gewinnen?
Hondo: Wenn man einen Sprinter von Weltklasseformat hat, der dann mit Fahrern zusammenarbeiten kann, die das beherrschen, dann hat es Sinn. Mann kann das Kommando übernehmen, hat als Sprinter weniger Stress. Für Alessandro Petacchi wäre es einfacher, auch Mark Cavendish hat bei vielen Siegen von seinem Zug profitiert.
Ist André Greipels Überlegenheit in den Massensprints dann das Produkt seines Zuges oder die logische Konsequenz seiner Entwicklung?
Hondo: Es ist das Gesamtpaket. Er hat sich weiterentwickelt, hat Selbstvertrauen getankt. Er ist physisch und psychisch stärker geworden. Aber er kann auch auf die Mannschaft vertrauen, die sehr stark ist.
Bei den Olympischen Spielen wird Greipel nicht auf den Sprintzug bauen können. Schmälert das seine Chancen?
Hondo: Das olympische Straßenrennen hat einen eigenen Charakter, da die großen Nationen nur mit fünf Startern fahren dürfen, wovon zwei die Zeitfahrer sind. Man muss effektiv sagen, dass von denen, die da am Start sind, nur 40 eine Chance haben, das Rennen zu gestalten. Andre kann auf Fahrer mit Tempohärte bauen. Ich glaube das viele Nationen, wie die Engländer und die Australier, ein Interesse an einer Massenankunft haben. Dann muss er im direkten Duell zeigen, wer der Bessere ist.
Sie selbst sind überraschend nicht dabei. Verstehen Sie die Entscheidung?
Hondo: Ich habe mir Hoffnungen gemacht, aber ich persönlich denke, dass es vom Deutschen Olympischen Sportbund die Vorgabe gab, den einen oder anderen, der eventuell mit Doping in Verbindung stand, nicht zu nominieren. Für mich geht die Welt nicht unter und ich glaube, dass ich in einer anderen Funktion bei Olympia dabei sein kann.
In Ihrem Alter ist so eine andere Funktion nicht so weit weg. Wie lange wollen Sie noch fahren?
Hondo: Es gibt während der Tour Gespräche. Momentan geht es dahin, dass ich zwei Jahre weiterfahren werde. Ich sehe, dass ich mit 38 noch zur Weltspitze gehöre. In Sachen Erfahrung machen mir wenige was vor.
Liegt Ihre Zukunft bei Lampre?
Hondo: Sie werden mir mit Sicherheit ein Angebot machen. Wir haben schon pauschal gesprochen. Aber es gibt auch andere Teams.
Es gibt in Deutschland das Gerücht, dass Alpecin ein neues Spitzenteam gründen will. Was halten Sie davon?
Hondo: Ich weiß, dass es Gespräche gibt. Es gibt Interesse von Alpecin und Trek, was zu machen. Das Problem ist, dass sie für nächstes Jahr etwas spät dran sind. Wenn man von 2014 spricht, ist es absolut sinnvoll. Wenn man Anfang nächsten Jahres alles fertig hat und sich der Öffentlichkeit präsentiert, dann wird das Interesse in jedem Fall groß sein.
Braucht der Radsport in Deutschland für seine Entwicklung ein WorldTour-Team?
Hondo: Der Radsport boomt in Deutschland, man muss sich nur mal die Jedermann-Rennen anschauen. Da stehen in Hamburg, Berlin oder Köln 20.000 Leute am Start. Auch die Profirennen haben sich stabilisiert. Natürlich wird der Radsport gerne herangezogen, um auf die Dopingproblematik hinzuweisen, was sehr schade ist. Wenn ich sehe, dass Berlin eine Milliarde mehr für seinen Flughafen ausgibt, aber keine 15 Millionen Euro für den Start der Tour de France hat, verstehe ich das nicht.
Sie haben mal über Ihre Pläne gesprochen, ein eigenes Team zu gründen. Wie ist der Stand der Dinge?
Hondo: Es gibt verschiedene Projekte, an denen ich arbeite. Das ist eines davon. Der Kreis derer, die aus der Wirtschaft Interesse haben, wird stetig größer. Ein Tour-Start 2016 oder 2017 in Berlin wäre ja genau das Ziel, auf das man hinarbeiten könnte. Dort mit einem deutschen Team zu starten, würde mit Sicherheit einen Hype auslösen.
In Italien gibt es um ihre Team Lampre gerade eine große Diskussion im Rahmen der Mantua-Ermittlungen. Wie geht man im Team damit um, gibt es Druck vom Sponsor?
Hondo: Der Sponsor hat sich klar positioniert. Er erwartet, dass dort Fakten auf den Tisch gelegt werden und dass die Sachen auch schnell passieren, weil es unhaltbar ist, wenn sich Dinge jahrelang hinziehen. Lampre als Team hat sich verändert, die meisten Fahrer sind nicht mehr dabei. Teamchef Giuseppe Saronni hat sich klar geäußert, dass er nie Dopingmittel gekauft hat.
Hemmen diese Diskussionen die Leistung?
Hondo: Es ist klar, sobald so eine Meldung hochkommt, ist das Team schockiert. Man will sich eigentlich auf den Sport konzentrieren, gerade wenn man selber damit nichts zu tun hat. Ich finde, es müsste dem Zivilrecht irgendwo angepasst werden, denn so lange keine Schuld bewiesen ist, ist man unschuldig. Das ist im Sport momentan aber ein bisschen schwierig.
(rsn) – Michal Kwiatkowski hat seinen Vertrag mit Omega Pharma-Quick Step um zwei weitere Jahre verlängert. Der 22-jährige Pole, der am vergangenen Sonntag beim Amstel Gold Race Platz vier belegt
20.03.2013Argos-Shimano verpflichtet Xing Yan Dong(rsn) – Team Argos-Shimano hat die Verpflichtung des Chinesen Xing Yan Dong gemeldet. Der 28-Jährige wurde 2008 Profi und kommt vom Continental-Rennstall Max Success. „Yan Dong ist ein vielve
20.02.2013Team Vorarlberg verpflichtet Brasilianer Ares(rsn) – Das österreichische Team Vorarlberg meldet einen mit einem weiteren Neuzugang. Wie der Rennstall von Thomas Kofler am Mittwoch mitteilte, wurde auf Vermittlung des Ex-Profis Peter Luttenber
17.02.2013Di Luca soll bei Vini Fantini unterschrieben haben(rsn) - Nach einer Meldung von tuttobiciweb.it hat Danilo Di Luca beim Zweitdivisionär Vini Fantini-Selle Italia einen Vertrag für die Saison 2013 unterschrieben. Der 37 Jahre alte Italiener fuhr im
10.02.2013Futurumshop Hauptsponsor bei neuem Frauenteam Polaris(rsn) – Das niederländische Frauenteam Polaris mit den drei Deutschen Mieke Kroger, Sarah Lena Hofmann und Stephanie Pohl hat rechtzeitig zum Start der Saison 2013 einen Sponsor gefunden. Wie d
10.02.2013Lotto Belisol: General Manager Olivier zurückgetreten(rsn) – Bill Olivier ist als General Manager von Lotto Belisol zurückgetreten. Wie es am Freitag in einer Pressemitteilung des belgischen Rennstalls hieß, hätten sich beide Seiten „darauf geein
08.02.2013Krauss wird Sportlicher Leiter bei Bergstraße-Jenatec(rsn) - Der ehemalige Gerolsteiner-Profi Sven Krauss wird Sportlicher Leiter beim neuen deutschen Continental-Team Bergstraße-Jenatec. Dies bestätigte Teamchef Danilo Carocci gegenüber Radsport New
05.02.2013Sorgt Team Las Vegas für den Rekord?(rsn) - Vier polnische Mannschaften erhielten vom Radsportweltverband UCI eine Continental-Lizenz für die Saison 2013. Mit den Belgiern, die ein Kontingent von dreizehn Teams aufstellten, oder mit de
04.02.2013Stölting: Dritter Podiumsplatz im dritten Rennen?(rsn) – Das Team Stölting schickt sich an, im dritten Rennen des Jahres die dritte Podiumsplatzierung einzufahren. Nach Platz drei durch Silvio Herklotz im U23-Rennen der Cross-DM und dem zweiten P
29.01.2013Team Ur Krostitzer-Univega verstärkt sich mit Wiele und Mohs(rsn) – Zwar noch ohne Continental-Lizenz, dafür mit einer stark besetzten Mannschaft geht das Team Ur Krostitzer - Univega in die Saison 2013. Angeführt wird das 16 Fahrer starke Aufgebot von Ex-
23.01.2013Pressesprecher Carpani verlässt die UCI(rsn) – Enrico Carpani wird Ende März nach mehr als 15 Jahren sein Amt als Pressesprecher des Radsportweltverbandes UCI aufgeben und künftig als Sportchef des italienischsprachigen Schweizer Ferns
22.01.2013Power Horse wird Sponsor beim Team Stölting(rsn) - Das Team Stölting hat für die kommenden Jahre mit Energy-Drink-Hersteller Power Horse einen weiteren Großsponsor an Land gezogen, der das Team beim angepeilten Aufstieg in die WorldTour fin
(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va
21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team
21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w
21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite
21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der
21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge
21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a
21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v
20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm
20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr