Helfer stärker als die Kapitäne

RadioShack-Nissan: Flop am ersten Berg

Foto zu dem Text "RadioShack-Nissan: Flop am ersten Berg"
Fränk Schleck (RadioShack-Nissan) kämpft im Schlussanstieg der 7. Etappe. | Foto: ROTH

08.07.2012  |  Porrentruy (dapd). Der Teamchef verfolgt die Tour vom Sofa aus, die Helfer sind stärker als die Kapitäne, und Andreas Klöden schießt heftig gegen den eigenen Pressestab: Die erste Bergankunft der Tour de France hat das Team RadioShack schon fast aus allen Podiumsträumen gerissen und überraschende Schwächen offenbart. Besonders Klödens über Twitter geäußerte Kritik sorgte für Missstimmung. "Ich weiß nicht, was der Blödsinn in unserer Pressemitteilung soll, aber ich hatte gute Beine und war nur auf den letzten vier Kilometern irgendwie blockiert", schrieb Klöden nach der Bergankunft in La Planche des Belles Filles.

Zuvor war der Sachse nach seinem 32. Platz in der offiziellen Mitteilung des Rennstalls zitiert worden, dass er schon in der frühen Phase der Etappe Probleme gehabt habe. "Es nervt mich, wenn ich Dinge lese, die einfach nicht stimmen. Und das sage ich dann auch", betonte Klöden.

Es läuft offensichtlich nicht alles nach Plan bei dem Luxemburger Rennstall. Mit den Kapitänen Klöden, Fränk Schleck und Christopher Horner war das Team in Lüttich in die Tour gestartet. Nach gut einem Drittel der Rundfahrt lagen die Helfer Haimar Zubeldia, Maxime Monfort und Fabian Cancellara jedoch deutlich vor dem Trio. Auch in dem bis zu 20 Prozent steilen Anstieg fuhren Zubeldia und Monfort voraus, während Schleck und Horner den vermeintlichen Kapitän Klöden unterstützten. Diese Taktik darf zumindest als merkwürdig erachtet werden.

Nach der Bergankunft ließ Monfort vorsichtig verlauten, dass er sich die Rolle des Kapitäns durchaus zutrauen würde. "Ich liege nun vor Klöden und Schleck. Wir werden nach dem Zeitfahren reden und sehen, wie die Taktik aussieht", sagte der Belgier. Die Diskussionen um das Team dürften noch lange nicht beendet sein.

Die aus den Rennställen RadioShack und Leopard-Trek hervorgegangene Mannschaft war schon unter keinen guten Vorzeichen in die Tour gestartet. Die Dreiecksbeziehung zwischen Teamchef Bruyneel, Mäzen Flavio Becca und den Brüdern Andy und Fränk Schleck ist wohl nicht mehr zu kitten. Die beiden Stars bereiten ihren Abgang vor, Becca hat mit der Steuerfahndung zu kämpfen und Bruyneel, der kurzfristig auf die Tour verzichtete, mit der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA.

Die als Monster-Team gefeierte Equipe entwickelt sich immer mehr zum Monster-Flop. Jens Voigt mutmaßte vor dem Tour-Start, dass die Fusion von zwei so großen Mannschaften vielleicht zu viel des Guten war. "Wir haben das vielleicht unterschätzt. Das ist ja so, als führte man Schalke 04 und den HSV zusammen. Das kann nach zwei Monaten nicht funktionieren", sagte Voigt: "Beide Seiten haben wohl erwartet, dass das einfacher gehen würde."

In Sachen Kommunikation positionierte sich Voigt klar. Angesprochen auf öffentlich ausgetragene Streitigkeiten appellierte er daran, das Telefon doch in seiner ursprünglich Funktion zu nutzen: "Man muss nicht irgendwelche Streitigkeiten über Twitter austragen. Es ist für alle stressfreier, wenn man sich einfach mal anruft."

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