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26.06.2012 | Leipzig (dapd). Jens Voigt nimmt zum 15. Mal an der Tour de France teil und überflügelt damit Erik Zabel als deutschen Rekordhalter. Im Interview mit dapd-Korrespondent Thomas Bachmann erklärt der 40-Jährige, warum ihm das egal ist. Und dass sein Alter für ihn ohnehin nur eine Zahl ist.
Jens Voigt, Sie fahren die Tour de France zum 15. Mal und sind damit deutscher Rekordhalter. So richtig anfreunden können Sie sich mit dieser Statistik aber nicht, oder?
Voigt: Ich würde gerne 15 Etappen gewinnen. Aber 15 Teilnahmen? Dafür gibt's nicht mal einen Handschlag oder einen Euro extra. Aber es macht mich stolz, dass meine Mannschaften in all den Jahren immer gesagt haben: Den Jens brauchen wir, den können wir mitnehmen.
Welche Tipps geben Sie denn einem Debütanten?
Voigt: Erstens: Die ersten Tage sind leicht. Aber alles, was du dort an Energie verschwendest, zahlst du doppelt in der dritten Woche zurück. So lahm das klingt: Hör' auf die Alten. Spare, wo du kannst. Entweder liegst du oder du fährst Radrennen. Du tust nichts anderes. Du läufst nicht, du spazierst nicht rum. Zweitens: Mit Sicherheit wird man mindestens einen Tag erleben, wo man sagt 'Ich kann nicht mehr'. Aber alle anderen leiden genauso. Es geht immer weiter. Nicht den Mut verlieren, auch wenn man denkt, es ist hoffnungslos.
Erinnern Sie sich noch genauer an Ihre erste Tour?
Voigt: Natürlich. Und ich habe natürlich einen Anfängerfehler gemacht. Nach drei Tagen dachte ich mir, was erzählen die Alten hier? Die Tour ist doch leicht. In den Pyrenäen bin ich dann zweimal an einem Tag gestürzt. Auf dem Zahnfleisch bin ich nach Paris gekrochen. Ich konnte kaum noch eine Wasserflasche holen, so fertig war ich.
Sie sind 40 und sitzen immer noch auf dem Rad. Was bedeutet diese Zahl für Sie?
Voigt: Wie vermutlich die allermeisten Menschen habe ich keinen Jubelsprung am 40. Geburtstag gemacht. Wenn das Leben durchschnittlich läuft, hat man mehr als die Hälfte der Lebenszeit schon verbraucht. Ich versuche es mehr oder weniger rational als durchlaufende Zahl zu betrachten. Es ist eher ein Punkt, an dem man anfängt, sein Leben zu reflektieren. Würde ich alles noch mal so machen? Habe ich Fußstapfen hinterlassen? Gibt es Gründe, stolz zu sein auf mein Leben?
Und haben Sie sich diese Fragen mit Ja beantwortet?
Voigt: Ich würde zu den allergrößten Teilen alles noch einmal so machen. Ich würde vielleicht früher ein bisschen mutiger sein. Anstatt diese ganzen Selbstmordangriffe vom Start weg zu fahren, würde ich lieber mutiger sein und sagen, ich bin eigentlich stark genug, um am Ende bei den Großen mitzufahren. Das Selbstvertrauen hätte ich gern schon früher gehabt.
Aber dadurch sind Sie zur Kultfigur geworden...
Voigt: Das ist eben mein Image. Jens Voigt reißt immer aus und wird dann kurz vor dem Ziel eingeholt. Dass ich dreimal die Bayern-Rundfahrt gewonnen habe, wissen die wenigsten. Aber Jens Voigt den Ausreißer bei der Tour, den kennt jeder.
Im Internet werden Sie als unzerstörbar gefeiert und mit Actionheld Chuck Norris verglichen. Kennen sie die Sprüche?
Voigt: Ja, darüber lache ich mich tot. Einer ist: Jens Voigt hat einmal in die Pedale getreten, seitdem dreht sich die Welt immer noch. Oder: Ich habe im Training zweimal meinen Schatten abgehängt, dann ist der Schatten ins Teamfahrzeug gestiegen und hat gesagt er hat Magenschmerzen. Irreale Dinge. Es gibt verschiedene Seiten. Man kann sogar seinen Jens-Faktor ausrechnen. Anhand von Steigung, Windgeschwindigkeit und so weiter bekommt man dann ein Diagramm erstellt.
Und eine eigene App haben Sie ebenfalls...
Voigt: Ja, von Leuten die sich 'Jens Voigt's Army' nennen. Das müssen Amerikaner sein. Und die nehmen Geld dafür. Aber ich krieg' keinen Cent davon. Ich habe davon nichts gewusst, bevor ich auf einer Messe von Fans darauf angesprochen wurde.
Gehört so etwas zu den Fußstapfen, die sie hinterlassen wollen?
Voigt: Ich hoffe das. Ich nehme das jedenfalls als Kompliment.
Weit weniger angenehm sind die Doping-Diskussionen um ihren Teamchef Johan Bruyneel. Wie bewerten Sie seinen Verzicht auf die Tour?
Voigt: Es ist sicherlich im Moment die richtige Entscheidung, um aus der Schusslinie zu kommen und den Druck vom Team zu nehmen. Die Tour ist schon stressig genug, und damit wird bei uns nicht für unnötige Unruhe gesorgt.
Ihr Traum ist, einen der Schleck-Brüder einmal in Gelb auf den Champs-Elysees zu begleiten. Ist dieser Traum mit der Absage von Andy geplatzt?
Voigt: Geplatzt ist ein hartes Wort. Er ist auf jeden Fall kleiner geworden. Fränk ist den Giro nicht durchgefahren, bei der Tour de Suisse war er wieder sehr stark. Aber das Profil der Tour bevorteilt natürlich nicht einen reinen Bergfahrer wie Frank. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Sie könnten sicherlich schon als Sportlicher Leiter anfangen, sitzen aber immer noch auf dem Rad. Verdient man im Teamfahrzeug so schlecht?
Voigt: Man kann den Job nicht wegen des Geldes machen. Der Job verlangt viel zu viel von mir, als das man das ohne Leidenschaft machen kann. Ich weiß nicht, ob mich viele als Sportlichen Leiter gut finden würden. Wenn ich morgens verlange, dass in der ersten Gruppe jemand dabei ist und das passiert nicht, sage ich: 'Leute, ihr wisst wo das Hotel ist, da ist eine frische Trinkflasche und euer Rad. Das Auto ist abgeschlossen.' Die schmerzhaften Lektionen bleiben haften. Ich würde nicht nur Freunde haben.
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