--> -->
29.12.2011 | (rsn) – Nach zwei Jahren beim mittlerweile aufgelösten HTC-Highroad-Team ist der Australier Leigh Howard in seine Heimat zurückgekehrt und hat sich dem neuen australischen GreenEdge-Team angeschlossen. Im Interview mit Radsport News erklärt der 22 Jahre alte Sprinter, der auf der Bahn bereits vier Weltmeistertitel errungen hat, was er sich für die kommende Saison vorgenommen hat, warum derzeit so viele australische Profis die Weltspitze aufmischen und was das Erfolgsgeheimnis von HTC-Highroad war.
Sie hatten eine lange Saison, die bereits im Januar mit den Australischen Meisterschaften begann und erst im Oktober mit der Lombardei-Rundfahrt endete. Sind Sie zufrieden mit Ihrem zweiten Profijahr?
Howard: Es war schon etwas enttäuschend für mich, weil ich mir ein paar Siege mehr erhofft hatte. Zwei schlimme Stürze zu Saisonbeginn haben ein Loch in mein Rennprogramm gerissen und danach lief es für mich unglücklicherweise nicht mehr perfekt. Ich hoffe, dass ich im kommenden Jahr all meine harte Arbeit aus dieser Saison und die Erfahrung aus meinen beiden Profijahren zusammenbringen und viel mehr Rennen gewinnen kann.
Ihr bisheriges Team HTC-Highroad wurde am Saisonende aufgelöst. Was war besonders an der Mannschaft?
Howard: Ich denke, es war deshalb ein so besonderes Team, weil wir am Ende alle miteinander befreundet waren und weil jedes Rennen ganz besonderen Spaß gemacht hat. Niemand war sauer, wenn er für einen anderen arbeiten musste, weil man einem Freund und Teamkollegen half.
HTC-Highroad war an Siegen gemessen das erfolgreichste Team der vergangenen Jahre – was waren die Gründe dafür?
Howard: Da gibt es eine Reihe von Gründen. Erstens war unser Team - abseits vom Rad- wahrscheinlich das am besten organisierte im ganzen Peloton. Vor allem wegen der harten Arbeit und Hingabe hinter den Kulissen von Allan Peiper und den anderen Mitarbeitern, die dafür sorgten, dass die Dinge perfekt liefen. Zweitens denke ich, dass es auf die Talentfindung zurückzuführen ist, wie das Team eine Menge junge Fahrer ausfindig machte, die hoch motiviert waren und schon viele Rennen gewonnen hatten und die dann zu großartigen Radfahrer wurden.
Wenn sich HTC-Highroad nicht aufgelöst hätte, wären Sie im Team geblieben?
Howard: In dem Fall wäre es eine sehr schwere Entscheidung gewesen. HTC war in den vergangenen beiden Jahren meine Heimat und hat mir fast alles beigebracht, was den professionellen Radsport betrifft. Ich wäre gerne geblieben, um weiter an meinem Sprint zu arbeiten. Auf der anderen Seite ist GreenEdge ein neues australisches Team mit vielen meiner engsten Freunde. Das macht Radrennen fahren zu einem noch größeren Vergnügen. Im Endeffekt haben beide Teams tolle Programme geboten, und es wäre fast unmöglich gewesen, sich (gegen eines der beiden, d. Red.) zu entscheiden.
Ihr neues Team GreenEdge ist der erste australische Rennstall in der ersten Liga des Radsports. Derzeit gibt es zudem sehr viele erstklassige australische Radprofis. Sind Sie von dieser Entwicklung überrascht?
Howard: Angesichts der Anzahl an "normalen" Radfahrern hat Australien im Vergleich zu europäischen Ländern tatsächlich einen hohen Anteil an professionellen Fahrern im Peloton. Das ist vor allem das Ergebnis der fantastischen Entwicklungsprogramme, die man im Laufe der Jahre aufgelegt hat. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Australien auch mit einem Profi-Team im Peloton vertreten ist. Es brauchte nur einen kleinen Anstoß und viel Zeit und Planung, um das alles zusammenzubringen.
GreenEdge hat viele sprintstarke Fahrer im Aufgebot wie Goss, McEwen, Dean, Davis und auch Sie – welche Rolle werden sie als der jüngste der Sprinter im Team spielen?
Howard: Ich werde neben Matt Goss in den Sprints eine der wichtigsten Rollen spielen. Von einigen Ausnahmen abgesehen werde ich den Großteil der Saison ein anderes Programm als Matt Goss fahren. So werde ich die Gelegenheit haben, im Sprint meine eigenen Chancen zu suchen und so viele Rennen wie möglich zu gewinnen.
Betrachten Sie sich als reinen Sprinter oder glauben Sie, dass Sie auch in anderen Rollen erfolgreich sein können?
Howard: Ich sehe mich schon als schnellen Sprinter, aber wenn ich meinen Fokus mehr auf meine Kletterfähigkeiten richte, kann ich über einige große Hügel drüber kommen. Ich möchte künftig weiter hart daran arbeiten, um ein Sprinter zu werden, der auch einen Klassiker wie Mailand-San Remo gewinnen kann.
Welche Ziele haben Sie sich für die kommende Saison gesetzt?
Howard: Mein Hauptziel ist es, so viele Rennen wie möglich zu gewinnen und ich hoffe, dass ich bei Mailand-San Remo dabei sein werde, um dort (Titelverteidiger, d. Red.) Matt Goss zu unterstützen.
Wie sieht Ihr Rennprogramm aus?
Howard: Mein Rennprogramm beginnt mit der Tour Down Under, dann folgt das Berliner Sechstagerennen, vielleicht der Giro di Sardegna, dann Tirreno-Adriatico und hoffentlich Mailand-San Remo. Danach geht’s zurück nach Australien zur Bahn-Weltmeisterschaft, wo ich im Madison mit Cameron Meyer den dritten WM-Titel in Folge anpeile. Wie es dann weitergeht, weiß ich noch nicht…..
Die Fragen an Leigh Howard stellte Matthias Seng.
18.11.2025Almeida bleibt bei UAE - Gaviria vor Wechsel zu Caja Rural? (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
18.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
18.11.2025Zwischen Abitur, DM-Medaillen und WorldTour-Einsätzen (rsn) - In der Juniorenklasse gehörte Paul Fietzke zu den weltweit besten Fahrern. Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, der Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie Siege bei internati
17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze (rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n
17.11.2025Nach Platz 1 und 3 im Prolog gibt´s schon den ersten Ruhetag (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus (rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o
17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheiten“ (rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei
17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte (rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit
17.11.2025Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht (rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk
17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart (rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei
16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg (rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue
16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein (rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser