Armstrong meets Hamilton

"Ich werde Dir das Leben zur Hölle machen"

Von Andreas Schulz / Eurosport

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Lance Armstrong Foto: ROTH

14.06.2011  |  (rsn) - Das konnte nicht gut gehen: Ein unerwartetes Treffen von Tyler Hamilton und Lance Armstrong dürfte ein gravierendes Nachspiel haben. Der siebenfache Tour-Sieger und sein inzwischen zum Doping-Kronzeugen gewordener Ex-Teamkollege liefen sich zufällig in einem angesagten Restaurant in Aspen, Colorado, über den Weg.

Dabei kam es zu einem kurzen Wortwechsel, über den zwei ganz unterschiedliche Versionen kursieren, der aber Auswirkungen auf die laufende Untersuchung gegen Armstrong haben könnte.

Hamilton hatte vor einigen Wochen in der angesehenen TV-Sendung "60 Minutes" nicht nur eigenes Doping gestanden, sondern auch Armstrong mit belastet. Entsprechende Aussagen habe der 40-Jährige auch zuvor vor der "Grand Jury" gemacht, die über eine mögliche Doping-Vergangenheit des Superstars zu befinden hat.

Entsprechend schlecht ist der Texaner auf seinen früheren Edelhelfer zu sprechen. Dessen Beichte erklärte er mit Geldgier und Hunger nach Publicity.

Nun kam es im französischen Restaurant "Cache Cache" zum überraschenden Treffen. Armstrong saß an der Bar und fing Hamilton ab, der zum Abendessen mit Freunden zu Gast war. Bis dahin besteht Übereinstimmung in den Schilderungen der Episode.

Doch Inhalt und Ton der folgenden Unterredung wurden ganz unterschiedlich dargestellt. Während Armstrong das Gespräch "unaufregend" und "für beide sicherlich peinlich" beschreibt, zeichnet Hamilton ein ganz anderes Bild.

Wie dessen Anwalt gegenüber ESPN berichtete, kam es zu massiven Anschuldigungen. Armstrong habe Hamilton mehrfach gefragt, wieviel Geld er für das TV-Interview erhalten habe und ihm gedroht, sein Anwaltsteam werde ihn "zerstören", ihn "im Zeugenstand in Stücke reißen" und sein "Leben zu einer lebendigen Hölle machen".

Nachdem Hamilton seinem Rechtsbeistand seine Version des Zwischenfalls dargelegt hatte, beschloss dieser, die zuständigen Behörden zu informieren. "Tyler ist ein möglicher Zeuge in dem Ermittlungsverfahren gegen Armstrong", so Chris Manderson. "Ein solcher Kontakt (zwischen Zeuge und Angeklagtem), gerade wenn er aggressiv ist, muss von uns Anwälten gemeldet werden."

Welche konkreten Folgen das hat, ist noch offen. Doch ESPN zitiert einen einstigen US-Staatsanwalt, der dies als "game changer", also durchaus bedeutsame Wendung, bezeichnete.

Der Abend endete, wenig überraschend, schnell und unschön: Als Hamilton wieder an seinen Tisch kam, wurde seine Gesellschaft aufgefordert, nach Ende der Mahlzeit bitte das Restaurant zu verlasen und von weiteren Besuchen Abstand zu nehmen. Besitzerin Jodi Larner, eine gute Bekannte Armstrongs (der teilweise in Aspen lebt), begründete dies aber damit, dass Gäste an jenem Tisch unhöflich zum Personal gewesen seien und kein Trinkgeld gegeben hätten.

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